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Beziehungen und Freundschaft
#46
Heißt das jetzt, wir sollen über eigene Erfahrungen lieber im anderen Thread weiterschreiben - und wenn ja: wie geht es dann mit diesem hier weiter? Diskussionen über den 400kg-Mann?
Ich wüsste das ganz gern, bevor ich selbst was reinschreibe. Confusedweet
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#47
Ginny-Rose_Carter schrieb:P.S.: Haben wir irgendwo nicht einen ähnlichen Thread? Das sage ich NICHT um diesen hier abzutöten, mir ist nur als gäbe es irgendwo anders auch ein paar interessante Statements zum Thema Beziehungen die ich gerne nochmal lesen würde, ich weiß nur nicht mehr wo ...

Ich habe den Link nur aus diesem Grund reingesetzt. Schreiben dürft ihr natürlich weiterhin hier Big Grin
Heute schon in die King-News  geschaut?
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#48
Tja, jeder versucht halt auf eine andere Art und Weise, mit so einer Situation klarzukommen. Der eine versuchts mit Alkohol, der nächste schottet sich total ab und in diesem Fall eben "totfressen". Obwohl man mit solchen Problemen grösstenteils alleine klarkommen muss ist es wichtig, dass man Freunde hat, die versuchen, einen aufzufangen.

Also 400 kg sind schon der Hammer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da niemand versucht hat, einzuschreiten. Die nimmt man doch nicht in sechs Wochen zu, das muss doch schon über einen langen Zeitraum so gehen ...
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#49
habe sie heute morgen wiedergetroffen!! Sie stand mit dem Rücken zum Empfang. Ich, wie immer, rufe ein "Guten Morgen". Sie: keine Antwort, dreht sich nur um, schaut nur, das wars!! Da eine Kollegin von mir mit dem Fahrstuhl wartete, bin ich gegangen. Sie sagte zu mir: Keine Antwort?.
Ich konnte mir dann eine SMS nicht verkneifen: Ein Guten Morgen hätte Dir nicht wehgetan. Später fragte ich dann dem Empfangschef ob sie was gesagt hätte. Nein, keine Reaktion von ihr. Sie hat ihm nur erzählt, das es ihre letzte Tour war und sie eine andere Arbeit anfängt. Das sie sich verändern wollte und mußte, wußte ich aber schon.

Traurig, das sie nicht den Anstand hat, Guten Morgen zu sagen und sich gewissermaßen zu verabschieben und mir zu erzählen, das sie andere Arbeit hat. Hätte ich zumindestens gemacht.
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#50
Martin, ich wünsche dir, dass du trotz dem, was du bisher erlebt hast, nicht den Mut und die Hoffnung verlierst, dich zukünftig wieder auf eine Beziehung einzulassen. Liebe kann große Wunden schlagen und doch kann man ohne sie nicht wirklich leben. Manchmal natürlich sind Verletzungen so groß, dass man regelrecht verbittert und sich zurückzieht und Mauern baut. Das ist klarerweise auch nicht die "Lösung".

Nicht nur die individuellen Erfahrungen selbst können prägen - auch die Art und Weise WIE man liebt, spielt eine große Rolle. Oder besser WEN.

Ich habe lange überlegt, ob ich die Karten auf den Tisch legen soll, eigentlich schon beim "Warum zerbrechen Beziehungen"-Thread. Nun habe ich mich aber DAFÜR entschieden, weil ich seit einigen Wochen schon wieder in einem neuen "Selbstfindungsprozess" bin und mit Offenheit und Ehrlichkeit am besten fahre - was auch die positive Resonanz bestätigt.

Ob jetzt im realen Leben (da natürlich am häufigsten), oder auch hier im Forum und spontaner noch im Chat: Ich komme oft in eine Situation, wo ich "drumherumreden" oder sogar lügen müsste, wenn es um private Angelegenheiten geht. Natürlich geht's im Chat nicht immer um intime Sachen, aber schon bei simpel-harmlosen "Gesprächsthemen" wie "Welcher Typ Mann gefällt dir eigentlich?" fängt es im Grunde an - und hört bei mir auf.

Langer Vorrede kurzer Sinn:
In meinem Liebes- bzw. Beziehungsleben gibt es nur Frauen. Heißt also, ich bin lesbisch.

Was für einige von euch jetzt ziemlich überraschend sein mag, ist für andere gerade nur die Bestätigung für Spekulationen (weiß nicht, ob es je welche gab, ist mir aber auch nicht wichtig). Andere wiederum - das müssten etwas 6 oder 7 aktive Forenmitglieder sein - wissen es zum Teil schon lange.
Mir ist schon bewusst, dass es etwas sehr Privates ist, was ich jetzt preisgebe, aber ich lebe nun in den vergangenen 7-8 Wochen schon so out, dass ich es anders gar nicht mehr haben möchte. Natürlich ist es andererseits keine große Sache, da Homosexualität kein reines Tabu-Thema mehr ist, aber andererseits bin ich dennoch keine, die mit einem Plakat herumläuft: "Seht her, ich stehe auf Frauen!"
Worum es mir geht: Ich möchte genauso selbstverständlich über mich und meine Art zu leben und lieben reden können, wie ihr alle es könnt. Klar hat mich niemand daran gehindert bis jetzt, aber es ist IMMER ein Ringen mit sich selbst, wieviel man preisgibt, wenn man über Beziehungen und Eifersucht im Forum schreibt und im Chat redet. In irgendeiner Form verleugne ich mich ja selbst, wenn ich von meiner "Ex-Beziehung" im Allgemeinen rede oder im Chat über die Vorzüge oder Nachteile von Männern schäkere. Im Alltag bin ich genug mit Heterosexualität "konfrontiert", kann aber dennoch Möglichkeiten für mich schaffen, genauso gesehen und gehört zu werden.

Um jedoch wieder zum Thema Beziehungen an sich zurückzukommen:
Dass ich irgendwie "anders" fühlte, merkte ich schon im zarten Kindesalter, aber so richtig relevant wurde es dann, als ich in die Pubertät kam. Ich merkte, dass Mädchen einfach was anderes in mir auslösen als Jungs es tun. In die Zwickmühle geriet ich dadurch aber auch, und da alle nun anfingen mehr oder weniger mit Jungen zu "gehen", suchte auch ich mir Alibifreunde. Auch war ich der Ansicht, dass es sich um eine vorübergehende Phase handelte. - Nun, es war keine Phase, und mit ca. 16 Jahren begann ich mächtig darunter zu leiden, dass ich mich entweder erfolglos in Mädchen verliebte oder mich für keinen Jungen bzw. Mann richtig erwärmen konnte. Meinen letzten festen Freund hatte ich mit 16 Jahren, und als ich merkte, dass ich mich nicht mit Gewalt zwingen kann, ihn zu lieben, schoss ich ihn auf verletzende Weise ab.

Mit 17 Jahren war ich innerlich so zerrüttet und zweifelte so stark an mir selbst und meiner Veranlagung, die immer mehr "gehört" werden wollte, dass ich einen körperlichen Zusammenbruch erlitt. Hinzu kam ja, dass ich nie jemandem gesagt hatte, was mit mir los war. Was ich für mich selbst nicht akzeptieren konnte, würde ja jemand anderer noch weniger akzeptieren - so dachte ich damals, also hielt ich den Mund. Hinzufügen möchte ich, dass wir uns damals zwar schon in den 90ern befanden (1990), aber Schwule und Lesben z.B. in den Medien bei weitem nicht so stark vorkamen wie heute. Vor allem Lesben waren "unsichtbarer" als sie es heute sind.

Als nun also bei den ärztlichen Untersuchungen rauskam, dass meine Herzbeschwerden psychischen Ursprungs waren, rückte ich raus mit der Wahrheit. Damit kam leider noch nicht die große Erleichterung und in den folgenden Monaten wurde ich von Panikattacken teilweise ganz schön arg gebeutelt. Hinzu kam, dass meine Mutter anfangs riesige Probleme mit meiner Offenbarung hatte. Sie gab sich teilweise auch selbst die Schuld und fragte sich (und mich), was sie in der Erziehung falsch gemacht habe. Auch war sie - weil bisher mit dem Thema so gut wie nie konfrontiert - der fixen Meinung, dass mich eine Psychotherapie wieder auf den rechten Weg bringen konnte. Ich möchte übrigens erwähnen, dass es 1990 zumindest noch theoretisch die Möglichkeit einer sogenannte Aversionstherapie mit Elektroschocks gab, die auch bei Homosexuellen angewandt wurde. Soweit kam es natürlich nie, und außerdem wusste ich - trotz aller Probleme die ich mit mir selbst hatte - dass ich doch nicht anders (also hetero) sein wollte. Wenn ich versucht hätte, mit Gewalt gegen meine Veranlagung anzukämpfen, wäre DAS "wider die Natur" gewesen. Soviel war mir schon damals klar.
Die Psychotherapie gab es dennoch, aber letztlich nur in der Art und Weise, mit mir selbst ins reine zu kommen und um die Panikattacken zu überwinden. Auch meine Mutter (mein Vater hatte nie ein Problem damit) kam nach einiger Zeit langsam damit klar. Klar, Enkelkinder werden von mir nicht zu erwarten sein, aber da gibt's ja noch meine Schwester. Tongue Heute jedenfalls kommt meine Mutter sehr gut mit meinem Lesbischsein klar.

Um das Ganze mal abzukürzen: Ich lernte zu akzeptieren, wie ich bin und heute macht es mir längst keine Probleme mehr. Auch die Panik ging weg, wenngleich ich auch heute noch noch sehr sporadisch (also ganz selten) Anflüge von Angst verspüre (das hat dann aber nichts mehr mit dieser Sache zu tun, sondern liegt an emotionaler Überforderung, Stress usw.)
Meine erste Freundin hatte ich mit 19 Jahren, und da wusste ich dann endgültig, dass es wirklich das ist, was ich will. Ich schwebte auf Wolke 7 und ging wegen ihr auch in ein anderes Bundesland, aber leider hielt es nicht besonders lange. Na ja, dennoch: die erste Liebe vergisst man nicht (und auch für sie war ich die erste).
In all den Jahren habe ich mal kürzere, mal längere Beziehungen gehabt. Allerdings verliebe ich mich nicht so leicht. Einmal war ich mit einer Frau zusammen, die 12 Jahre älter war als ich. Meine längste Partnerschaft war die letzte und dauerte über 5 1/2 Jahre. Das Ende kam letzten März und war für mich ein wichtiger Prozess (der im oben erwähnten Thread ja nachzulesen ist). Verletzt wurde auch ich viel, aber ich habe mich immer wieder aufgerappelt. Die Partnersuche gestaltet sich generell nicht als ganz so einfach, aber aktiv "auf die Suche" begebe ich mich ohnehin nicht.

Bei mir hat der Entschluss zu studieren vor einem Jahr viel Neues ausgelöst. So einiges kam dabei in die Gänge. Vor allem was meine Offenheit betrifft. Ich war noch nie so ehrlich in dem, was ich tat oder sagte, und daraus resultierte auch viel positives Feedback. Ich merke es an mir selbst: Auch wenn ich manchmal auf gut österreichisch den Nipf hängenlasse (also mal nicht gut drauf bin), so ist meine Grundstimmung doch um einiges besser geworden. Ich habe zum Beispiel in den vergangenen 9 Monaten mehr gelacht als in 3 Jahren zuvor. (Habe ich in einem anderen Thread schon mal erwähnt.)

Ich habe gleichermaßen schwullesbische Bekanntschaften wie "normale". Nahezu alle meiner heterosexuellen Freunde und Freundinnen (soviele sind's ja nun auch nicht) wissen über mich Bescheid, und das ist neu. Im Gegensatz zu früher mache ich um die Tatsachen kein Geheimnis mehr - die Gründe stehen ja oben.

So, nun wisst ihr's. Wink Und auch wenn Forum und Chat nicht den wesentlichen Bestandteil meines Lebens ausmachen (obwohl ich ja sehr oft hier bin Tongue), so möchte ich auch hier nicht länger um den heißen Brei herumreden. Wer's nicht akzeptieren kann oder für den (oder die) das jetzt ein zu "großer Brocken" ist - O.K., damit kann ich zurechtkommen. Wenn ihr damit gut klarkommt, freut es mich.
In jedem Fall aber: Danke für's Lesen. Confusedweet
(Pappenstiel war's ja keiner, und ich denke, ich habe meinen persönlichen Beitragslängen-Rekord mal wieder gebrochen. :mrgreenSmile
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#51
Wow!!! Bin beeindruckt!!! Weiß gar nicht was ich dazu sagen soll!

Ich zumindestens hab keine Spekulationen mitbekommen. Ist mir hier aber auch egal, ob jemand Frauen oder Männer liebt, ob alt oder jung!!

Smile Ich werde dir auch weiterhin antworten Lol
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#52
Marlies schrieb:Wenn ihr damit gut klarkommt, freut es mich.
In jedem Fall aber: Danke für's Lesen. Confusedweet

Du darfst Dich freuen, ich komme damit klar. Wink Warum denn auch nicht?

Dieser ehrliche, doch sehr vertrauliche Beitrag macht Dich für mich eher noch sympatischer. Confusedweet Ich kenne Dich ja nun auch schon ne Weile aus dem Chat und dem Forum und ich habe Dich ohnehin immer als sehr gradlinigen, offenen Menschen geschätzt. Aber das niederzuschreiben verdient meinen höchsten Respekt!
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#53
Ich bewundere Deine Offenheit und Du hast meinen Respekt. Das galt schon vor Deinem Artikel und hat sich jetzt nur bestätigt.

Grundsätzlich - und ich denke, ich spreche da eigentlich für alle Forumsmitglieder (so wie ich das Forum bislang kennen gelernt habe) - ist es sowieso nicht relevant, ob man Männlein oder Weiblein liebt.
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#54
Fänger schrieb:Grundsätzlich - und ich denke, ich spreche da eigentlich für alle Forumsmitglieder (so wie ich das Forum bislang kennen gelernt habe) - ist es sowieso nicht relevant, ob man Männlein oder Weiblein liebt.

Dem kann ich nur zustimmen. Big Grin Big Grin Big Grin
Heute schon in die King-News  geschaut?
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#55
marlies, ich bewundere dich!!! du hast deinen weg gefunden und ich wünsche dir von ganzem herzen alles gute! ich denke, die jetzige generation ist dem thema "gleichgeschlechtliche liebe" sehr aufgeschlossen und tolerant!!Verzeih mir, wenn ich nichts vernünftiges geschrieben habe, aber mir fällt es sehr schwer für deinen mut worte zu finden!!!!!!!!!!! Remybussi
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#56
kann mich tiff da eigentlich nur anschließen. RESPEKT für deine offenheit und ich hab auch kein problem damit. ehrlich gesagt finde ich es gut. manchmal hab ich mir auch schon überlegt, ob lesbisch zu werden nicht besser wäre.

allgemein bin ich bei diesem thema sehr tolerant. ich würde NIE sagen, dass sowas bei mir nicht auch möglich wäre.
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#57
Elleth Aubrëiel schrieb:manchmal hab ich mir auch schon überlegt, ob lesbisch zu werden nicht besser wäre.

*lach* Ich glaube, lesbisch kann man nicht "werden", lesbisch "ist" man. :lach

Außerdem, wäre das zu schade für die Männerwelt. Knuddel2
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#58
Elleth Aubrëiel schrieb:ich würde NIE sagen, dass sowas bei mir nicht auch möglich wäre.
Eine meiner besten Freundinnen ist lesbisch und neulich haben wir uns mal drüber unterhalten wie ich das sehe ... ich stehe zwar eindeutig auf Männer, aber ich würde es dennoch nicht ganz ausschließen. Es gibt auch durchaus Frauen, die ich interessant finde und zu denen ich mich hingezogen fühle ... irgendwann mal nachzugeben und es zu probieren kann ich mir gut vorstellen.

Klar, lesbisch bin ich ganz sicher nicht, dazu mag ich Männer viiiel zu sehr.
Gibts ja auch die Theorie, nach der jeder Mensch bi ist und nur die wenigsten aber diese Seite ausleben und soweiter ...
Kann nicht für andere sprechen, aber bei mir kann das durchaus in einem gewissen Rahmen zutreffen.
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#59
Ginny-Rose_Carter schrieb:ich stehe zwar eindeutig auf Männer, aber ich würde es dennoch nicht ganz ausschließen. Es gibt auch durchaus Frauen, die ich interessant finde und zu denen ich mich hingezogen fühle ... irgendwann mal nachzugeben und es zu probieren kann ich mir gut vorstellen.

genaus so gehts mir auch ginny, gut beschrieben. dem kann ich hundertpro zustimmen.

und danke, fänger mäuschen Remybussi nur müssen das die männer mal einsehen :mrgreen:
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#60
Allgemein möchte ich erstmal sagen, dass ich zu diesem Thema traurigerweise nicht allzuviel beitragen kann, da es mir an Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten fehlt. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass Menschen aus Liebe Dummheiten begehen, sich selbst (und andere) verletzen oder gar den Glauben an Liebe verlieren können.

Erstmal meinen Respekt, Marlies, ich bewundere deinen Mut Confusedweet Vielleicht kann ich mir nicht vorstellen, wie schwer die Zeit gewesen sein muss, aber ich habe eventuell den Hauch einer Ahnung, da meine beste Freundin das selbe wie du durchgemacht hat. Sie ist lesbisch und ich habe auch viele schwule Bekannte und Freunde, die ich nicht missen möchte.

Ich denke, in erster Linie liebt man den Menschen. Das ist doch alles, was zählt.
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