05.12.2012, 00:54
Verzeiht, wie unhöflich von mir.
Da schreibe ich hier von Zeit zu Zeit die eine oder andere Zeile und habe dabei doch ganz vergessen, mich zuvorderst vorzustellen, wie es die gute Sitte eigentlich erfordert.
Zu mir: Jahrgang 1982, zähle ich also mittlerweile 30 Lenzen. Ursprünglich aus dem Harz stammend, zog ich Anfang des Jahrtausends aus ausbildungstechnischen Gründen nach Hannover; mittlerweile hat es mich jedoch wieder ins dörfliche (unweit von Hannover) verschlagen. Auch wenn ich fast zehn Jahre lang die Großstadt genoss, suchte ich letzten Endes wieder die Ruhe und die Stille im Kleinen. "Du kriegst die Leute aus dem Dorf, das Dorf nicht aus den Leuten".
Ich bin eigentlich eher unter meinen Spitznamen "Beko" unterwegs. Innerlich ärgere ich mich auch, dass ich mich unter diesem Namen nicht registrieren kann, denn: Ich habe mich schon mal in diesem Forum, vor Jahren, angemeldet. den Account nie freigeschaltet. Von welcher eMail-Adresse aus? Ich weiß es nicht? Das Passwort? Nicht den Hauch einer Ahnung. [Wenn ein Admin da was drehen kann: Bittebittegerne]
Noch ein paar Sätze zu mir: Ich arbeite in einer Psychiatrischen Einrichtung, verbringe meine Zeit am allerliebsten mit meiner Tochter und ansonsten mit meinen Gitarren und Bässen. Gelesen wird eigentlich nur im Bett, in Bus und Zug und auf dem Klo. Da ich da aber - kummulativ gesehen - recht viel Zeit verbringe, kommt man gut durch die Seiten.
Wie ich Stephen King ignorieren lernte.
Mit dem steten Hang zur Arroganz war ich viele Jahre lang der Meinung, Stephen King wäre für die Anderen, für jene, die nicht in der Lage sind, Shakespeare zu lesen. Ich selbst bin seit jeher ein begeisterter Leser, jedoch gab es für mich neben politischen Sachbüchern (viele Jahre lang mein Steckenpferd) nur Autoren wie Böll (bis heute mein absoluter Lieblingsautor), Brecht oder die Stücke von Shakespeare, Samuel Beckett, etc. Um "leichte Unterhaltung" wie Stephen King habe ich - obwohl ein grundsätzlicher Fan von Horrorfilmen - immer gerne einen großen Bogen gemacht...
Wie Stephen King und ich Freunde wurden.
...bis ich mir irgendwann einmal "Es" in der Jubiläumsausgabe gekauft hatte. Der Grund war relativ einfach: Ich war jung und hatte kein Geld. Das Buch war schön dick und kostete schmackhafte 6,-€ und schien mir dementsprechend Preis-/Leistungs-technisch absolut hervorragend. Ich konnte ja nicht einmal im Ansatz ahnen, wie sehr es sich vom Preis-Leistungs-Verhältnis lohnen würde. Ich behaupte von mir, in all den Jahren meines Lebens sehr viel gelesen zu haben und bin der Meinung, dass das Buch zu den 50 besten Büchern aller Zeiten gehört. Und bevor jetzt alle die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: Dieses Buch ist mein absolutes Lieblingsbuch, ich spreche hier jedoch von einer absolut sachlichen und nicht persönlichen Platzierung - von daher ist das schon unerhört weit oben.
Von da an las ich eine handvoll weiterer King-Bücher, jedoch immer orientiert an den großen Erfolgen (Friedhof der Kuscheltiere, Shining,...) oder Klassikern (The Stand). Das ging circa zwei, drei Jahre lang gut, bis...
Wie Stephen King und ich uns voneinander entfernten.
...Stephen King und ich an den Punkt kamen, an den die meisten Beziehungen irgendwann einmal kommen: Wir hatten uns nichts mehr zu sagen, und wenn wir was zu sagen hatten, dann hat es nicht interessiert. Man freut sich nicht mehr aufeinander und ist genervt von Kleinigkeiten. Dieser Wendepunkt, der sich wie so oft im Leben subtil anschlich, kam mit Duddits. Mich langweilte das Buch ab dem ersten Drittel, ich hasste es ab der Hälfte und dennoch hielt ich bis zum Ende daran fest. Aber es wurde nicht besser. Darauf versuchte ich es mit "Schwarz", schließlich sprach ja alle Welt von diesem großen Epos. Ich weiß nicht, ob ich es bis zur Hälte schaffte, ich glaube aber nicht. Einen weiteren Versuch startete ich mit "Der Buick", aber irgendwie klappte es nicht mehr mit uns. Also blieb nur noch eines: Wir mussten uns einfach trennen.
Wie wir wieder zueinander fanden.
"Es" blieb dennoch ein absolutes Lieblingsbuch und wurde dementsprechend hin und wieder gerne in die Hand genommen. Als ich mich Mitte letzten Jahres neu arrangieren musste, eine eigene Wohnung suchte (ich wohnte zuvor mit meiner damaligen Exfreundin und unserer Tochter zusammen) kam es zum erneuten Entzünden alter Flammen. Ich hatte mehr Zeit und weniger Geld als mir lieb war zur Verfügung, also schaute ich im Keller die Kartons mit den Büchern durch. Anstatt was Neues zu kaufen, so dachte ich, könnte ich ja auch nochmal etwas mir schon bekanntes lesen. Also las ich ein weiteres Mal "The Stand"...daraufhin kaufte ich mir "Die Arena"...und dann "Needful Things"...und dann...und daraufhin...und so weiter.
So sieht's aus.
Da schreibe ich hier von Zeit zu Zeit die eine oder andere Zeile und habe dabei doch ganz vergessen, mich zuvorderst vorzustellen, wie es die gute Sitte eigentlich erfordert.
Zu mir: Jahrgang 1982, zähle ich also mittlerweile 30 Lenzen. Ursprünglich aus dem Harz stammend, zog ich Anfang des Jahrtausends aus ausbildungstechnischen Gründen nach Hannover; mittlerweile hat es mich jedoch wieder ins dörfliche (unweit von Hannover) verschlagen. Auch wenn ich fast zehn Jahre lang die Großstadt genoss, suchte ich letzten Endes wieder die Ruhe und die Stille im Kleinen. "Du kriegst die Leute aus dem Dorf, das Dorf nicht aus den Leuten".
Ich bin eigentlich eher unter meinen Spitznamen "Beko" unterwegs. Innerlich ärgere ich mich auch, dass ich mich unter diesem Namen nicht registrieren kann, denn: Ich habe mich schon mal in diesem Forum, vor Jahren, angemeldet. den Account nie freigeschaltet. Von welcher eMail-Adresse aus? Ich weiß es nicht? Das Passwort? Nicht den Hauch einer Ahnung. [Wenn ein Admin da was drehen kann: Bittebittegerne]
Noch ein paar Sätze zu mir: Ich arbeite in einer Psychiatrischen Einrichtung, verbringe meine Zeit am allerliebsten mit meiner Tochter und ansonsten mit meinen Gitarren und Bässen. Gelesen wird eigentlich nur im Bett, in Bus und Zug und auf dem Klo. Da ich da aber - kummulativ gesehen - recht viel Zeit verbringe, kommt man gut durch die Seiten.
Wie ich Stephen King ignorieren lernte.
Mit dem steten Hang zur Arroganz war ich viele Jahre lang der Meinung, Stephen King wäre für die Anderen, für jene, die nicht in der Lage sind, Shakespeare zu lesen. Ich selbst bin seit jeher ein begeisterter Leser, jedoch gab es für mich neben politischen Sachbüchern (viele Jahre lang mein Steckenpferd) nur Autoren wie Böll (bis heute mein absoluter Lieblingsautor), Brecht oder die Stücke von Shakespeare, Samuel Beckett, etc. Um "leichte Unterhaltung" wie Stephen King habe ich - obwohl ein grundsätzlicher Fan von Horrorfilmen - immer gerne einen großen Bogen gemacht...
Wie Stephen King und ich Freunde wurden.
...bis ich mir irgendwann einmal "Es" in der Jubiläumsausgabe gekauft hatte. Der Grund war relativ einfach: Ich war jung und hatte kein Geld. Das Buch war schön dick und kostete schmackhafte 6,-€ und schien mir dementsprechend Preis-/Leistungs-technisch absolut hervorragend. Ich konnte ja nicht einmal im Ansatz ahnen, wie sehr es sich vom Preis-Leistungs-Verhältnis lohnen würde. Ich behaupte von mir, in all den Jahren meines Lebens sehr viel gelesen zu haben und bin der Meinung, dass das Buch zu den 50 besten Büchern aller Zeiten gehört. Und bevor jetzt alle die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: Dieses Buch ist mein absolutes Lieblingsbuch, ich spreche hier jedoch von einer absolut sachlichen und nicht persönlichen Platzierung - von daher ist das schon unerhört weit oben.

Von da an las ich eine handvoll weiterer King-Bücher, jedoch immer orientiert an den großen Erfolgen (Friedhof der Kuscheltiere, Shining,...) oder Klassikern (The Stand). Das ging circa zwei, drei Jahre lang gut, bis...
Wie Stephen King und ich uns voneinander entfernten.
...Stephen King und ich an den Punkt kamen, an den die meisten Beziehungen irgendwann einmal kommen: Wir hatten uns nichts mehr zu sagen, und wenn wir was zu sagen hatten, dann hat es nicht interessiert. Man freut sich nicht mehr aufeinander und ist genervt von Kleinigkeiten. Dieser Wendepunkt, der sich wie so oft im Leben subtil anschlich, kam mit Duddits. Mich langweilte das Buch ab dem ersten Drittel, ich hasste es ab der Hälfte und dennoch hielt ich bis zum Ende daran fest. Aber es wurde nicht besser. Darauf versuchte ich es mit "Schwarz", schließlich sprach ja alle Welt von diesem großen Epos. Ich weiß nicht, ob ich es bis zur Hälte schaffte, ich glaube aber nicht. Einen weiteren Versuch startete ich mit "Der Buick", aber irgendwie klappte es nicht mehr mit uns. Also blieb nur noch eines: Wir mussten uns einfach trennen.
Wie wir wieder zueinander fanden.
"Es" blieb dennoch ein absolutes Lieblingsbuch und wurde dementsprechend hin und wieder gerne in die Hand genommen. Als ich mich Mitte letzten Jahres neu arrangieren musste, eine eigene Wohnung suchte (ich wohnte zuvor mit meiner damaligen Exfreundin und unserer Tochter zusammen) kam es zum erneuten Entzünden alter Flammen. Ich hatte mehr Zeit und weniger Geld als mir lieb war zur Verfügung, also schaute ich im Keller die Kartons mit den Büchern durch. Anstatt was Neues zu kaufen, so dachte ich, könnte ich ja auch nochmal etwas mir schon bekanntes lesen. Also las ich ein weiteres Mal "The Stand"...daraufhin kaufte ich mir "Die Arena"...und dann "Needful Things"...und dann...und daraufhin...und so weiter.
So sieht's aus.
"Die Wahrheit dieses Buches ist schlicht und einfach: Der Zauber existiert."