Wendy schrieb:und irgendwie stimmt deine lebenseinstellung mit deinem tun nicht zusammen finde ich Wieso? Es ist ja nicht so als wuerde ich Menschen im Spiel umbringen, diese Pixelfiguren identifiziert wohl niemand mit "Menschen", nicht mal ein Amoklaeufer.
Es sind wirklich irgendwann mal in Ägypten irgendwelche Schriften gefunden worden, in welchem sich die alten Ägypter über ihre denegerierte Jugend ausgelassen haben. :lol2:
Das wird sich wahrscheinlich nie ändern. Wir benötigen keine Verbote, wir benötigen eine gewisse Medienkompetenz bei Erwachsenen wie Jugendlichen. Gerade auf Jugendliche wirken solche Verbote sogar eher noch reizvoll. Außerdem kann das Internet niemals 100%ig kontrolliert werden, also bringen Verbote nicht viel. Wer an Gewaltspiele etc. kommen will, der kommt auch daran.
Ich zocke gelegentlich auch Battlefield und würde mich arg bevormundet fühlen sollte Egoshooter verboten werden. Ebenso ginge es mir wenn plötzlich diverse Filme oder Bücher mit dem Prädikat Jugendgefährdend vom Mark genommen werden.
LittleMissCabyCane
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Ich finde aber den Vergleich zwischen Spiel und Film nicht schlecht. Ich finde nämlich, dass die Themen Mord / Waffen in Filmen aller Art so alltäglich und häufig gezeigt werden, da könnte man sich auch fragen ob das nicht irgendwie in das Unterbewusstsein eines Zuschauers dringt... Auch wenn es noch mal was anderes ist, jemanden am Bildschirm selbst abzuknallen. Ich bin trotzdem der Meinung dass kein Medium Gewalt ERZEUGT wo vorher keine war.
Ich finde die Diskussion um Verbot von gewaltätigen videospielen oder harter Musik einfach nur peinlich!
Das ein Amokläfer vorher nicht Biene Maj hört und sieht dürfte doch wohl jedem klar sein!
Seine Handlungen beruhen doch auf ein 1001 Faktoren die wir hier doch gar nicht bis aufs letzte nachvollziehen können.
Er scheint über Jahre hinweg keine Hoffnung und Lebenswillen gehabt zu haben, hier gibt es keine Schuldfrage zu klären. Er war wohl eine labile Persönlichkeit die keinen Sinn mehr im Leben sehen konnte und wollte, und mit dieser Tat wollte er endlich mal alle Aufmerksamkeit auf sich richten.
Ich fühle mit seinen Eltern und mit allen die unter dieser Tat leiden.
Ich habe gerade mal seinen Abschiedsbrief gelesen und muß sagen das ich erstaunt bin das er gar nichts von seiner Familie schreibt, nur von Freunden und seinem anderem Umfeld.
Das ist sehr traurig. Anscheinend gab es für ihn auch kein Halt in der Familie oder er hat ihn nicht als solches empfunden
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LittleMissCabyCane schrieb:Ich bin trotzdem der Meinung dass kein Medium Gewalt ERZEUGT wo vorher keine war.
Und genau diese Meinung vertrete ich auch. Wie viele Millionen von Menschen spielen solche Spiele und sind ganz friedliebende Menschen?Und dann gibt es Personen die spielen dies um ihre Gewalt auszuleben oder ihre Gewaltphantasien und irgendwann reicht das virtuelle töten nicht mehr. Da läuft vorher einiges Falsch und wird nicht erst durch dieses Medium ausgelöst!
Bis dato auf bald, habt Freude am Leben und lasst`s euch nicht nehmen. ;-) Euer Hannibal the Cannibal, tata!
@ hannibal + littlemisscc
nein, ich teile diese ansicht nicht. gewalt ist in jedem von uns enthalten und durch solche spiele, bücher und musik, die gewalt propagieren wird dieses potential gefördert.
ich würde hier gerne einige beispiele aufzählen, aber das wisst ihr doch im grunde alle selbst.
ich denke auch, dass das internet eine förderungen dieses potentials ist. seit es dieses medium gibt, verdummen die kids regelrecht. man hat die möglichkeit das zu sehen, was man in der realität nicht ohne weiteres sehen könnte. du findest seiten, wo sich magersüchtige gegenseitig anstacheln immer mehr abzunehmen und seiten, wo menschen sich verabreden um dem kannibalismus zu frönen. man stumpft dadurch emotional ab und bekommt auch von den nachrichten nichts anderes zu hören (soldaten foltern und demütigen irakische gefangene, selbstmordattentäter etc.) und dann verhängen einige länder noch die todesstrafe.ach und ausländische mitbürger bringen einander um---da führt doch das eine zum anderen. die quadratur des kreises, wie man so schön sagt!
Morik schrieb:Wieso? Es ist ja nicht so als wuerde ich Menschen im Spiel umbringen, diese Pixelfiguren identifiziert wohl niemand mit "Menschen", nicht mal ein Amoklaeufer.
weil für mich ein Pazifist jemand ist der gewalt in jeglicher art verabscheut.....somit auch nicht solche spiele spielt.....aber das ist dein ding und gehört hier auch nicht hin
an sonsten stimmt ich Tiffany voll und ganz zu.....klar sagen die leute die sowas spielen das gewaltspiele keine konzequenzen tragen (das sagen kettenraucher und alkoholiker auch)......und ich wiederhole mich abermals nicht jeder wird dadurch zum mörder aber es fördert gewalt.......wie man damit umgeht ist jeden selbst überlassen einige schalten das spiel aus und gut ist und andere naja.....können halt nicht so abschalten......und es ist wohl klar das solche Jugendlichen nicht erst mit beginn der Volljährigkeit solche spiele begannen zu spielen.....also wenn schon kein verbot möglich ist sollte wenigstens eine altersbeschränkung geben....obwohl ich dachte das es sowieso sowas gibt....
und ich denke auch das der Junge keinen halt in der Familie hatte.....aber was genau die wahrheit ist werden wir wohl nie erfahren
tiff´any schrieb:gewalt ist in jedem von uns enthalten und durch solche spiele, bücher und musik, die gewalt propagieren wird dieses potential gefördert.
Ich denke, dass Medien nichts auslösen können, dass nicht zuvor schon latent vorhanden war und halte es da mit Marcel Reich-Ranicki, der über das Fernsehen gesagt hat, dass es dumme Menschen dümmer und kluge Menschen klüger macht. Ich denke, dass dies für alle Medien gilt.
Wie bereits gesagt: Verbote helfen nicht. Das Stichwort ist Medienkompetenz. Diese zu vermitteln liegt in erster Linie in der Verantwortung der Eltern, sollte aber auch zum Pflichtfach in Schulen werden.
*Geraldo* schrieb:...sollte aber auch zum Pflichtfach in Schulen werden.
Halte ich für einen sehr guten Gedanken
Ansonsten würd auch ich mich Tiff anschließen.
Habe selber übrigens auch in der 7. Klasse schön rumgeballert, und meine nicht, dadurch aggressiver geworden zu sein. Allerdings würde ich jetzt wohl nicht mehr so unbefangen an das Spiel rangehen - als Kind reflektiert man weniger, daher ist man auch nicht in der Lage, die "Pixelfiguren" mit realen Menschen in Verbindung zu bringen, oder über die eigene Handlung und die Bedeutung des Spiels "Menschen töten" nachzudenken. Es ist selbstverständlich, dass man in "Command & Conquer" Atombomben abwirft, aber selber nie zur Bundeswehr gehen würde. Darin liegt auch überhaupt kein Widerspruch. Das eine ist die Welt des "Spiels", möglichst spannend gestaltet - dazu gehören ALLEM VORAN die Elemente Kampf, Tot und Realistik. Das andere ist die reale Welt, und da verhält man sich völlig anders.
Mittlerweile würde ich aber nicht mehr Atombomben werfen oder als Terrorist ne Bombe legen. Das ist für mich nicht witzig, und ideologisch gesehen auch nicht sinnvoll für ein Spiel.
Ich halte daher aufgrund von eigener Erfahrung spiele wie Counterstrike SELBER nicht für gefährlich. Man spielt auch Cowboy und Indianer und erschießt sich mit Wasserpistolen, da sagt ebenfalls niemand was. Paradoxer Weise finde ich es fast harmloser, je jünger die betroffene Person ist - ebenso, wie ein 5-Jähriger mit einer Spielzeugpistole und Schwertern rumlaufen darf, ein 25-jähriger mit gleicher Affinität zu Waffen/Pistolen mir aber unheimlich ist.
Die wirkliche Gefahr findet sich eher im fehlenden Ausgleich. Das ist natürlich klar, ich meine aber nicht einfach nur ein gesundes Familienumfeld (bzw. natürlich schon, aber nicht nur das), sondern die Medien.
Damit wäre man beim Thema, das Geraldo angesprochen hat.
Ich selber denke nämlich, dass ich zwar keinen Schaden davon getragen habe - aber geistig mehr gewachsen / weniger abgestumpft wäre, wenn ich in einer anderen Generation gelebt hätte, die nicht so Digimon-RTL2-Computer-Fernsehbelastet war. Die unglaublich rasante Entwicklung der Medien ermöglichen eine unüberschaubare Auswahl... an Trash. Da mag man auch ruhig mal reingreifen. Aber dabei nicht den sich entwickelnden Sog unterschätzen.
Wie Tiff es beschrieb - die Jugend wird respektloser. Werte verlieren an halt, Bildung geht verloren, Kunst wird unterschätzt, Ideale gehen unter. Statt einem geliebten Spielzeug liegen nun 120 davon im Zimmer rum, zu keinem gibt es jedoch einen besonderen Bezug. Es läuft rund um die Uhr Schwachsinn, wenn man ihn denn sehen will, und niemand warnt, dass dieser verdummt oder abhängig macht. Vorm Fernseher oder Computer rumhängen und sich visuell zudröhnen lassen, ohne SELBER eine kreative Leistung zu erbringen:
- macht träge und faul
- behindert die Entfaltung von Kreativität
- fördert durch vorgegebene Programme/Spiele ohne moralische Intention den Werteverfall.
Denn wo man hinschaut ist Trash, Geiz ist Geil, alles Neu, in tausend Varianten. Und es ist nicht aufgrund von Überzeugung entstanden, sondern weil der "Produzent" weiß, was er produzieren muss, damit der "Konsument" brav aus dem Napf fressen wird. Und dieser lernt nicht zu hinterfragen und verfällt in Muster.
Für mich ist klar - ein Mörder in der heutigen Generation spielt auch "Killerspiele" (Bitte als Synonym sehen für aggressive Musik / Kleidung, Splatterfilme, brutale Computerspiele... whatever), aber wer "Killerspiele" spielt, wird nicht zum Mörder. Wer von vornherein Gewaltpotential hat, kann es dadurch verstärken oder findet darin eine Möglichkeit, aufzugehen. Wer keinen Ausgleich bekommt, wird, wenn nicht aggressiv, dann aber verblödet und verliert an Kreativität und Antriebskraft.
Wendy hat vollkommen recht - es kann für eine Gesellschaft nicht gut sein, wenn sie sich gegenseitig virtuell erschießt. Rein rational ist es für mich unmöglich, einen Sinn in der geistigen und virtuellen Ausübung von Gewalt zu sehen. Es macht zwar nicht zum Mörder - aber es Behindert bei der Entfaltung.
Und deshalb finde ich den Gedanken von Geraldo, ein Fach wie "Medienwissenschaften/-wirken" einzuführen, sehr gut. Gerade durch die Medien, allem voran das Internet, ist es so einfach wie noch nie, sich weiterzubilden. Kreativität findet noch viel mehr Möglichkeiten. Allerdings erfordert das ersteinmal Antriebskraft, die im selben Zuge (oder vorher schon) genommen wird... durch die restlichen 90% der Medienprodukte.
Wer sagt denn das sie schlimmer wird?
Ich denke seit Menschenbeginn hat sich das Gewaltpotential immer weiter zurueckgeschraubt.
Nur wenn heute mal etwas passiert, wird es durch die Medien natuerlich groß rausgebracht.
Woher die annahme, das die Gewalt "schlimmer" wird?
Wenn mit "Gewalt" = "Verbrechen", "Körperverletzungen", "Sicherheit in Deutschlad" gemeint ist, muss das eine Statistik belegen. Und da kenn ich mich nicht aus.
Fakt ist aber, dass die Gesellschaft verroht. Sie verliert an Werten, Bildung, sozialem Verhalten. Das sieht man an Schulkindern am allerleichtesten. Es herrschen mehr Freiheiten als vorher. Das gibt dem Mensch die Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln als bisher - aber auch, tiefer zu fallen und - in negativer Hinsicht - aus der Rolle zu brechen. 13-Jährige beschimpfen ihre Mitschülern und sogar die Lehrer als "Hurensöhne" und bekommen als Konsequenz nur "schlechte Noten" (Sowas ist aber jemanden, der sich durch die Situation auf dem Arbeitsmarkt niemals einen Traumberuf aussuchen kann und am liebsten nur Arbeitslos wäre, egal). Bildung und Wissen sind nicht mehr von öffentlichem Interesse - Konsum und Party ist angesagt. Geistiger Durchfall hat offiziellen Unterhaltungswert.
Zitat:Hat jemand eine vernünftige (!) Erklärung, warum die Gewalt immer schlimmer wird?
Um die Frage mal einordnen zu können... Sprichst du jetzt nur die Pro-Killerspiel-Fraktion an, oder findest den schon mehrmals angesprochenen Teilaspekt der Medien nicht "vernünftig", oder nicht "erklärend"?
(Gemeind ist diese Richtung:
aber geistig mehr gewachsen / weniger abgestumpft wäre, wenn ich in einer anderen Generation gelebt hätte, die nicht so Digimon-RTL2-Computer-Fernsehbelastet war. Die unglaublich rasante Entwicklung der Medien ermöglichen eine unüberschaubare Auswahl... an Trash. [...]
Vorm Fernseher oder Computer rumhängen und sich visuell zudröhnen lassen, ohne SELBER eine kreative Leistung zu erbringen:
- macht träge und faul
- behindert die Entfaltung von Kreativität
- fördert durch vorgegebene Programme/Spiele ohne moralische Intention den Werteverfall. )
Siehst du da keinen thematischen Bezug? Vertrittst du eine völlig eine andere Meinung? Oder... hä? Ich persönlich kann durchaus verschiedene Erklärungen in diesem Thread entdecken, von verschiedenen Leuten, die sich mit gesellschaftlicher Verrohung auseinander setzen und diese begründen.
Zitat:"Hat jemand eine vernünftige (!) Erklärung, warum die Gewalt immer schlimmer wird?"
Auf diese Frage könnte ich eine mögliche Antwort aus soziologischer Sicht geben. Dafür müsste ich aber weiter ausholen und habe momentan nicht die Zeit dazu. Der Soziologe Beck hat sich mit "Identitätsfindung in der Risikogesellschaft" beschäftigt. Wenn ich die Zeit werde ich versuchen Euch hierzu in den nächsten Tagen eine Übersicht zu geben. Wer mit dem Thema/den Theorien von Beck vertraut ist darf dies aber gerne für mich übernehmen
wurde das schon gepostet? der Abschiedsbrief des Amoksläufer? Aber hier wie RTL und BILD ihn veröffentlicht haben.
http://www.leckse.net/artikel/misc/absch...-vergleich
Zur Erklärung: Die Durchgestrichenen Passagen sind von BILD/RTL entfernt worden und die unterstrichenen neu hinzugedichtet worden
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hab mir gerade den brief durchgelesen...
hauptsächlich sehe ich WUT, auf alles und jeden. auf schüler, lehrer, polizei, staat, religionen, nicht-deutsche staatsbürger.... mann er hat wirklich nichts ausgelassen!
und sie alle hindern ihn am "freisein"!
SAART oder wie war das? dabei war er erst in der ersten stufe seiner so verhassten gesellschaft!
wie alt war der bursche? 18? und noch schüler.
er spricht von dingen die ihn noch garnichts angehen, oder betreffen.
arbeit, ehefrau die ihn später hasst, großes haus, steuern!
also waren das nicht die wahren gründe warum er es getan hat.
wahrscheinlich war er nur wütend auf sich selbst, weil er es nicht geschafft hat, in dieser gesellschaft frei zu sein. oder einfach nur selbstständig. weil er unfähig war, irgendwie mit seiner umgebung klarzukommen. wütend vl auf sein eigenes versagen! im system zu leben, aber sich soweit abzugrenzen, dass man trotzdem frei sein kann.
eigentlich ist er zu bemitleiden.
ich frag mich was er eigentlich gewollt hat. hätte er für sich gewusst was er will, vom leben, für sich selbst, hätte er ein ziel, eine perspektive.
anstatt darauf zu warten dass die welt zu ihm kommt und ihn um entschuldigung bittet dass sie so grausam zu ihm war.
KQ (14 Gänse = 40 Min.)
Die schwarze 13
Unregistered
Ich finde es erschreckend wie die Medien unsere Informationsquellen manipulieren - Wo bleibt unser im Grundgesetz festgelegtes Recht auf freie Meinungsäußerung, wenn genau diese Meinung (ob sie nun vertretbar ist oder nicht) zensiert wird?
Ich bin schockiert!
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