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Todesstrafe
#16
es ist ja auch erwiesen, daß es den angehörigen, die eindeutig für die ermordung des täters sind, der ihnen ihre lieben oder ihren lieben geraubt hat, nach dessen hinrichtung nicht besser geht. viele sagen, das hätte gar nichts gebracht, sie könnten mit dem schmerz und verlust jetzt nicht besser umgehen als zu lebzeiten des täters.

sicher; wenn es einen selbst betrifft, z.b. als vater oder mutter von einem vergewaltigten und ermordeten kind, sieht die welt anders aus. dann würde ich wahrscheinlich auch austicken, vor allem, wenn der täter nur "ein paar jahre" bekommen würde und dann wieder auf freiem fuß wäre. da würde ich eindeutig über selbstjustiz nachdenken.

letzten endes ist es aber ein teufelskreis der gewalt, der damit entfacht wird; auge um auge, zahn um zahn.

ich weiß nicht; kennt wer von euch den film mit jürgen vogel "der freie wille"? kann ich nur wärmstens empfehlen. darin geht es um einen vergewaltiger, der selbst unter seinen taten leidet. alles wird sehr plastisch dargestellt und nichts beschöhnt in diesem film; weder die taten noch das leiden des täters.

und mord ist meiner meinung nach nicht immer gleich mord; da gibt es ja noch töten im affekt, ist ja genaugenommen auch mord. und dann gibt es noch die besonders "raffinierte variante des mordens"; psychischer mord (man macht jemanden so psychisch fertig, daß dieser sich selbst tötet oder verrückt wird). bei letzterem kann man jemanden dazu bringen, sich selbst zu töten - und das ist ja eigentlich auch eine form von mord. raubmord (z.b. von einem drogensüchtigen) ist ebenfalls mord, obwohl man selbst bei der tat, ist man drogenabhängig, unter suchteinfluß steht und eigentlich nicht mehr wirklich zurechnungsfähig ist...

bei sexualstraftätern weiß ich ehrlich gesagt nicht recht weiter... es gibt sehr viele, die leiden selbst unter ihren neigungen. gerade pädophile (es gibt hier auch einen film mit kevin bacon, eher unbekannter streifen, aber sehr gut, hab den titel nicht mehr im kopf...). neulich kam ein spiegel-artikel über gefährdete, die diese neigung bei sich erkannt haben und sich frühzeitig zu einer therapie meldeten, weil sie nicht wollten, daß ihre neigung durchbricht. ich bin da sehr vorsichtig, was hier lebenslange haft betrifft. wir kennen einfach noch keine richtig therapiemaßnahme, die hierbei wirklich ansprechen könnte. da ist die forschung vielleicht noch nicht soweit. jetzt werden diese menschen mit hormonpräparaten behandelt, damit sie ihre triebe unter kontrolle kriegen. das funktioniert in vielen fällen bestimmt sogar ein leben lang - also wozu wegsperren anstatt zu helfen? andererseits besteht eine gefahr für die umwelt, ein restrisiko ist vorhanden... ich weiß es nicht.
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#17
Shining Jack schrieb:Was für einen Sinn macht es, solch einen Thread aufzumachen?
Die Todesstrafe ist in Deutschland nicht erlaubt, obwohl manchmal wünschte ich mir das. Also bringt diese Diskussion nichts.
Natürlich bringt es etwas - wir werden das Forum doch wohl nicht ernsthaft auf deutschlandinterne Themen beschränken? Ich will und werde über alles diskutieren, wozu es verschiedene Meinungen gibt und kann nur jedem ebenso dazu raten.
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#18
Genau, ist doch interessant was andere zu einem bestimmten Thema denken... Lookaround
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#19
Shining Jack schrieb:Was für einen Sinn macht es, solch einen Thread aufzumachen?
Die Todesstrafe ist in Deutschland nicht erlaubt, obwohl manchmal wünschte ich mir das. Also bringt diese Diskussion nichts.

Es ist wirklich mühsam, in fast jedem Thread Querulanten zu begegnen. Wenn man nichts, absolut nichts beizutragen hat, dann sollte man halt nichts posten. :aehm
Ab jetzt werden solche Nichtsdazubeitrag-Beiträge gelöscht. Und wenn dies als Zensur verstanden werden sollte - ja, so ist es; hier wird Blödsinn zensiert, damit interessante Themen nicht kaputt gehen. Punkt.
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#20
stephy schrieb:nun, nicht der film, sondern das buch "dead man walking" hat meine meinung gründlich geändert (vielleicht auch die jahre, die ich älter geworden bin... öhm...

Och. So vernünftig das auf der einen Seite auch sein mag - trotzdem schade, hatte gedacht, die Stephy bringt ordentlichen Wind hier rein.
Zitat:Wenn man nichts, absolut nichts beizutragen hat, dann sollte man halt nichts posten. Marlies

Ich weiß nicht, ob es euch schon aufgefallen ist, aber der "aehm"-Smilie heißt tatsächlich "Marlies" :mrgreen:
Abgesehen davon musste ich bei dem Satz ganz in unkonstruktiver Susa-Manier grinsen.

Schwarze 13 schrieb:Zum Thema Menschenrechte will ich sagen, das für mich ein Mörder/Vergewaltiger mit der Ausübung seiner Tat das Recht auf die Menschenrechte verwirkt hat und der Aspekt Menschenrechte ist somit auch nicht der Grund für mich gegen die Todesstrafe zu sein

Versteh nicht, wie Menschenrechte verfallen können. Eben dafür, dass sie immer und für alle gelten, wurden sie doch gemacht Confusedweet

Die Menschenrechte liegen nicht im Auge des Betrachters - sonst könnte man Wahlweise auch Juden, oder Homosexuelle, oder wen auch immer ausschließen, weil sie der eigenen Meinung nach eine Stufe unter dem "Menschen" stehen. Aber jede Mutter wird dir bezeugen können, dass auch im schlimmsten Monster ein Mensch steckt. Ganz abgesehen davon, dass wir nicht wissen, was wirklich zu einem Mord treibt, wie "Zurechnungsfähig" ein Mörder (/Mensch) ist - oder ob er, in eine Parallelwelt geboren, bei gleichen Umständen aufgrund seiner psychischen Beschaffenheit mmer gleich Handeln muss. Wäre er dann als "böses Wesen" geboren? Kann man ihn verantwortlich machen für das, was er einfach "ist"? Oder sollte man Mitleid haben?

Als Gedankenanstoß: Ist es vielleicht nicht viel schlimmer, ein Mensch zu sein, der in der Lage zum Töten ist, kein Mitleid oder Liebe empfinden kann, oder einem perversen Trieb erliegt, als ein Mensch, der zwar getötet wird, aber dafür eine "intakte" Seele hatte?
Ich persönlich wäre lieber "Opfer" als "Täter". Oder garnicht vorhanden. Am schlimmsten stelle ich mir jedenfalls das Dasein als Täter vor.
Ich kann mir keinen Mörder mit einer reinen Seele, "Liebe", einem schönen Leben, innerer Harmonie denken. Und ist es ein langes Leben wert, darauf zu verzichten, oder wäre lieber ein kurzes, aber reineres zu bevorzugen?
Kann man in Anbetracht dieser rein theoretischen Fragen überhaupt über "gerechte" Strafe reden?

Schwarze 13 schrieb:sondern eben die für mich größere Strafe des Gefangenseins

Wobei man sich eigentlich fragen müsste, ob überhaupt irgendein Mensch auf der Erde das Recht haben sollte, zu bestrafen - oder ob das nicht eher in den Kompetenzbereich Gottes, der Natur, des Schicksals, oder wem auch immer gehört. Ob überhaupt IRGENDJEMAND die Vollmacht haben darf, in moralischer Hinsicht zu "richten".

Natürlich gibt es eine staatliche Institution, die die Kompetenz hat, ein Strafmaß zu beurteilen. Allerdings dürfte dahinter nicht der Sinn einer Bestrafung liegen. Zumindest empfinde ich als Nicht-Jurist dies mit meinem moralischen verständnis so. Ein juristische Institution muss ausschließlich dem Zweck dienen, seine Mitmenschen zu schützen, in keinem Fall aber "göttliche Gerechtigkeit" zu schaffen. Dafür hat es keine Kompetenz..
Nach meinem persönlichen Verständnis ist der Schutz nur mit zwei Mitteln möglich:
- Strafe als Abschreckung
- Falls dies nicht wirkt: Isolation zum Schutz der anderen

Beides dient nur der Protektion. Im ersten Fall gibt man ein Strafmaß bekannt, dass VORBEUGEND dazu führt, dass die Gesellschaftsordnung nicht verletzt wird, oder (nach Vollzug) genügend ABGESCHRECKT hat, damit es nicht abermals geschieht.
Die Strafe muss ein Kompromiss sein: möglichst Human, damit sie so wenig wie möglich schadet, trotzdem Unangenehm, damit niemand die Straftat begehen will, oder anschließend nochmal begehen würde. Jede Strafen gehört an den jeweiligen Strafbestand angepasst.
Somit darf man Täter, von denen trotz der drohenden Strafe weiterhin Gefahr ausgeht, zwar wegsperren - aber nur, um die "Gefahr" von der Gesellschaft zu trennen. Dort, wo er weggesperrt ist, könnte man dem Täter in der Theorie auch das schönste Leben ermöglichen - es wäre dann nur nicht mehr abschreckend, daher darf es natürlich nicht getan werden.
In dem Moment, in dem man mit dem Gedanken richtet, zu "strafen", beginnt man meiner Meinung nach, zu "foltern". Irrelevant, ob körperlich oder geistig.

Schwarze 13 schrieb:Man sollte aber dafür sorgen, dass Mörder und Vergewaltiger (in meinen Augen Seelenmörder) nie wieder auf die Gesellschaft losgelassen werden und bis zu ihrem natürlichen Tod hinetr Gittern sitzen.

Nunja... Wer mit 20 einen Mord begeht, ist mit 50 ein völlig anderer Mensch. Und vielleicht ist er es schon mit 25. Vielleicht sogar mit 21, vielleicht am nächsten Tag. Abermals Theorie: In dem Moment, indem er die Tat NICHT noch einmal begehen würde, müsste er freigelassen werden (vom hohen Strafe als Abschreckung für andere mal abgesehen). Schließlich kann sich kein 60-jähriger mehr für etwas verantworten, was er "in einem anderen Leben" mal tat. Du verbindest dich und deine Moralvorstellungen bestimmt auch nicht mehr mit den Taten oder Gedanken vor zwei Jahren.
Natürlich geht hierbei der Schutz der Gesellschaft vor - im "Zweifelsfall" muss der Täter weggesperrt bleiben. Sein Problem. Aber für wortwörtlich "Lebenslang" würde ich daher nicht plädieren - wenn man sich sicher genug sein kann, dass die Tat nicht nocheinmal passiert, sollte man die Person wieder in die Gesellschaft integrieren. Ein Risiko bleibt immer, dies ist aber auch bei jedem anderen vorhanden.

Darüber hinaus wäre ich ebenfalls für eine Verlängerung des Strafmaßes. Und wie Susa für eine Reformierung, damit - wie es in der Werbung doch so schön heißt - "Raupkopierer" nicht für "fünf Jahre" im Gefängnis sitzen, während Kinderschänder nach drei Jahren wieder freikommen.

Shining Jack schrieb:Was für einen Sinn macht es, solch einen Thread aufzumachen?

Was für einen Sinn hat die Philosophie, wenn man doch niemals die Welt außerhalb unserer Sinne wahrnehmen kann?
Eine Diskussion über die Todesstrafe fördert das Ethikverständnis - und ein Verständnis für Ethik, oder der uns "aufgestülpten" Menschenrechte, kann niemals falsch sein. Ebenso ist es nur vorteilhaft, sein eigenes Gewissen, sein moralisches Empfinden und sein inneres Verständnis der Welt zu hinterfragen und zu selber begründen zu können... selbst wenn man damit keine Gesetze ändert Wink

Shining Jack schrieb:Nur weil es deinen Weltbild nicht enspricht, kann man andere nicht dafür verurteilen.

Man braucht sie auch nicht zu verurteilen - aber man kann bei unterschiedlichen Moralvorstellungen in unterschiedlichen Kulturen versuchen, die eigene Moral zu hinterfragen, die "richtige" zu finden und um Vorurteile aufzudecken.

Abgesehen davon sind so manche Amistaaten schon so ziemlich blöde, mal echt. Da darf man mal verurteilen Tongue

Geraldo schrieb:Soweit ich weiß gilt im Bundesland Hessen laut Landesverfassung nach wie vor die Todesstrafe. Allerdings gibt es wohl ein Gesetz, das besagt, dass man die Todesstrafe nicht ausführt.

Jops - Bundesgesetz vor Landesgesetz. Hessen hat Todesstrafe, Deutschland nicht.

Marv schrieb:Entgegen den Erwartungen einiger Leute hier bin ich kein strikter Verfechter der Todesstrafe

Hähä :mrgreen:

Marv schrieb:Da befindet man sich schnell in der Lage dafür zu plädieren und in den genannten Fällen hätte ich wahrscheinlich auch den geringsten Skrupel dem zuzustimmen.

Ich auch nicht. Würd mir sogar zutrauen, selbst Justiz auszuüben.

Little Miss schrieb:Ich muss diesmal auch Marv zustimmen: ich habe zwar selbst keine Kinder, kann aber für nichts garantieren, was passieren würde, wenn einer z.B. meine Tochter vergewaltigen etc. würde.

Es ist wohl immer so, dass man in solchen Fällen für nichts garantieren würde. Aber in solchen Fällen sitzt man auch (bewusst) nicht auf dem Richterstuhl.

Wie man aber aus dem natürlich wahnsinnig informativen Film "Natürlich Blond" erfahren kann (Tongue), hat Aristoteles zum Leitprinzip für die Justiz gesagt (ich glaub einfach mal, dass es Aristoteles war :mrgreenSmile, dass die Judikative immer emotionslos, unpersönlich und rational zu handeln hat.
Somit kann ich als betroffene Person - oder als normal fühlendes, menschliches Wesen - zwar Bestrafung verlangen, sogar selber strafen (und auch foltern) wollen... das Gericht aber muss ohne subjektive Gefühle beurteilen, auf welche Art und Weise die Gesellschaft am besten Geschützt wird.

Das ist nicht fair. Das ist schlimm für die Opfer, und gut für die Täter, und lässt den angeborenen Gerechtigkeitssinn recht laut aufschreien. Aber was hat das Gericht damit zu tun? Genauso wenig wie meine Oma, oder der Nachbarshund. Dafür ist es nicht zuständig.

Und leider ist das ganze jetzt schon wieder total lang geworden Sad
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#21
stephy schrieb:und mord ist meiner meinung nach nicht immer gleich mord; da gibt es ja noch töten im affekt, ist ja genaugenommen auch mord. und dann gibt es noch die besonders "raffinierte variante des mordens"; psychischer mord (man macht jemanden so psychisch fertig, daß dieser sich selbst tötet oder verrückt wird). raubmord (z.b. von einem drogensüchtigen) ist ebenfalls mord, obwohl man selbst bei der tat, ist man drogenabhängig, unter suchteinfluß steht und eigentlich nicht mehr wirklich zurechnungsfähig ist...

Also meines Wissens ist der Unterschied zwischen Mord und Totschlag hauptsächlich die Tatsache, dass ein Mord geplant ist.
Mord im Affekt ist also eher eine Tötung im Affekt und zählt da meines Wissens nicht zu Mord.
Bei psychischem Mord ist das natürlich was anderes, aber ich denke, es ist schwer da eine Grenze zu ziehen.
Man kann sicherlich nur schwer beweisen, ob ein Plan dahinter war und die Gefahr ist groß, das Unschuldige bestraft werden.
Man kann keine dummen Jugendlichen lebenslänglich einsperren,weil sie in ihrer Jugend ein Kind gemobbt haben (obwohl es schrecklich ist) und das sich daraufhin umgebracht hat.
Der Raubmord macht für mich zum "normalen" mOrd keinen großen Unterschied.
Wieso sollte ich mit Drogenabhängigen Mitleid haben.
Sie haben irgendwann selbst entschieden Drogen zu nehmen und sind somit selbst an der Misere Schuld und müssen mit den Konsequenzen Leben.
Wo kämen wir hin, wenn jeder Drogenabhängige frei rummorden könnte ohne bestraft zu werden?

stephy schrieb:bei sexualstraftätern weiß ich ehrlich gesagt nicht recht weiter... wir kennen einfach noch keine richtig therapiemaßnahme, die hierbei wirklich ansprechen könnte. da ist die forschung vielleicht noch nicht soweit. jetzt werden diese menschen mit hormonpräparaten behandelt, damit sie ihre triebe unter kontrolle kriegen. das funktioniert in vielen fällen bestimmt sogar ein leben lang - also wozu wegsperren anstatt zu helfen? andererseits besteht eine gefahr für die umwelt, ein restrisiko ist vorhanden... ich weiß es nicht.

Dazu kann ich mich nur wiederholen, für mich haben sie mit dieser Straftat das Recht auf Hilfe und Menschenrechte verwehrt.
Wie du selbst dargestellt hast, besteht ja die Möglichkeit schon vor einem Aisbruch in eine Therapie zu gehen um diesen zu verhindern.
Das find ich in Ordnung, aber die, die bereits zu Straftätern geworden sind war es offensichtlich scheißegal, als sie gemerkt haben, dass sie auf Kinder stehen oder den Drang empfinden das Gefühl jemanden zu töten mal zu erleben.
Somit sollten sie hart bestraft werden,immerhin haben sie ein Menschenleben auf dem Gewissen und haben diesen Menschen in ihren letzten Minuten/Stunden meist noch das Leben zur Hölle gemacht.
Dazu haben sie sich selbst entschieden und dann versteh ich nicht warum dass man die dann nicht wegsperren sollte.
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#22
Vorab eins:

Ich bin gegen die Todesstrafe! Man darf Mord nicht mit Mord vergelten!

marv schrieb:Für Mörder und Kinderschänder ( sexueller Mißbrauch und Tötung ) wäre ich, rein emotional, geneigt zu sagen, daß eine Todesstrafe, bei eindeutiger Beweislage, zu befürworten ist.

Und genau das ist der Punkt, wo auch ich meiner Meinung eine Einschränkung zufügen muss. Wenn man sich wirklich sicher sein könnte, dass solche Menschen lebenslänglich weggesperrt werden ohne jegliche Chance, doch vorzeitig entlassen zu werden, würde ich auch hier auf meiner Meinung beharren. Aber wenn man sich mal anschaut, wie viele Kinderschänder (bzw. Mörder) Wiederholungstäter sind, komme ich ins Zweifeln. Welcher Gutachter/Psychologe erstellt einem Mann, der ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt hat, eine positive Prognose, damit er vorzeitig entlassen wird? Kann so jemand noch ruhig schlafen?

In einer Gesellschaft, wo ein Kinderschänder, der wirklich unglaubliche Dinge begangen hat auf dem Dach einer JVA spazieren geht und noch Tee und Kekse gereicht bekommt, da hab ich einfach meine Zweifel dass unsere Kinder vor solchen Menschen zureichend geschützt werden! Das Mädchen muss im TV mit ansehen, wie ihr Peiniger bei einem Hofgang einfach so davonhüpft und dann auch noch rudelweise Leute um sein Wohlergehen besorgt sind! Unfassbar!

Unser Staat müsste gewährleisten, dass solche Menschen für immer (ohne jegliche Einschränkung) und noch dazu in einem Hochsicherheitstrakt ohne Chance auf Flucht weggeschlossen werden. Da dem aber nicht so ist, wackelt meine ablehnende Einstellung gegenüber der Todesstrafe in solchen Fällen gewaltig! Und jeder Fall von Kinderschändung, der von einem Wiederholungstäter begangen wurde, bringt mich in meiner Überzeugung mehr ins Wackeln.
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#23
ich bin ein entschiedener gegner der todesstrafe! eine sachlage kann nie zu 100% gegen den angeklagten sprechen. und grundsatz des deutschen rechts ist: in dubio pro reo! außerdem ist es einem richter nicht zuzumuten über leben und tod eines menschen zu entscheiden. man darf hier nicht emotional an eine straftat herangehen. ist unlogisch, aber das würde zu nicht sachgerechten ergebnissen führen.

@schwarze 13

der unterschied zu mord und totschlag hat nicht nur mit planung zu tun.mord ist qualifikationstatbestand zu totschlag. die besonderheit sind die tatbestandsmerkmale, die verwirklicht sein müssen. grds. ist zunächst immer erst ein totschlag gegeben.es kann aber auch eine besondere schwere der schuld vorliegen, was jedoch nicht heißt, dass ein mord vorliegt. wegen der hohen strafandrohung muss man restrektiv auslegen. würde jetzt aber ausufern, wenn ich die ganzen definitionen der mord-merkmale aufzählen und auslegen würde Lernen
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#24
Gwenhwyfar schrieb:Es ist wirklich mühsam, in fast jedem Thread Querulanten zu begegnen. Wenn man nichts, absolut nichts beizutragen hat, dann sollte man halt nichts posten. :aehm
Ab jetzt werden solche Nichtsdazubeitrag-Beiträge gelöscht. Und wenn dies als Zensur verstanden werden sollte - ja, so ist es; hier wird Blödsinn zensiert, damit interessante Themen nicht kaputt gehen. Punkt.

Was hat eine Meinung die geäußert wird, mit Querulantentum zu tun. Ist also die frage "Was für ein Sinn ein solcher Thread macht"" schon ein aufmüffiges Verhalten?
Was hat man von einer Diskussion die unerheblich für uns ist. Was nützt es demjenigen zu wissen ob er/sie für oder gegen die Todesstrafe ist. Sie ist in Europa nicht existent. Und es ist auch nicht zu sehen das sie wieder eingeführt wird. Dann würde es Sinn machen.
"Es sind 106 Meilen bis Chicago, der Tank ist voll, wir haben ein halbes Päckchen Zigaretten, es ist dunkel und wir tragen Sonnenbrillen!" (die Blues Brothers)

Bluesbrothers

3 gelöste Fragen.
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#25
Arg! Es nützt alleine schon deshalb etwas, weil sich hier Menschen befinden, die darüber gerne sprechen. Um es mal ganz banal zu sagen. Man diskutiert doch nicht nur über Dinge, die einen unmittelbar betreffen. Ich studiere Geschichte, soll ich da dann auch Vorlesungen über das Mittelalter für unsinnig halten, weil dieser Zustand ja nicht mehr aktuell ist? - Mich interessiert, was in anderen Ländern los ist. Und welche Sitten und Gebräuche diese haben. Und mich interessieren die Wertvorstellungen anderer Menschen. Grundsatzeinstellungen. Völlig egal, wie die Gesetzeslage in diesem meinem Land ist. Herrje, das ist doch eins der Privilegien der Menschen, dass sie über ihren Horizont hinauschauen können ...
Diskussionen sind nicht immer dazu da, um etwas zu ändern. Sondern um andere Ansichten kennen zu lernen, Neugierde zu befriedigen, das Wissen zu erweitern. Und Diskussionen lohnen sich überall dort, wo sich nicht alle automatisch einer Meinung sind, sondern wo es Gegenpositionen gibt. Und kaum ein Thema polarisiert so stark wie die Todesstrafe. Da lohnt es sich doch enorm, die verschiedenen Standpunkte auszuleuchten.
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#26
Zitat:Was hat man von einer Diskussion die unerheblich für uns ist. Was nützt es demjenigen zu wissen ob er/sie für oder gegen die Todesstrafe ist. Sie ist in Europa nicht existent. Und es ist auch nicht zu sehen das sie wieder eingeführt wird. Dann würde es Sinn machen.

Warum diskutieren wir über den Papst? Wegen ein paar kritischer Beiträge hier wird er gewiss nicht abgesetzt. Dann würde es Sinn machen.

Warum diskutieren wir über Auserirdische, obwohl keiner deren Existenz beweisen kann? Dann würde es Sinn machen.

Warum dikutieren wir über Chinesen, die Hunden bei lebendigem Leib das Fell abziehen? In Europa ist diese Art der Tierquälerei nicht existent. Dann würde das Sinn machen.

Warum spekulieren wir über die Verfilmung von DT? Es ist nichts Konkretes geplant und es ist auch nicht zu sehen, dass das kurzfristig kommt. Dann würde das Sinn machen.
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#27
...warum sagt man seine Meinung, dass eine Todesstrafendiskussion keinen Sinn macht? Sie wird eh nicht abgebrochen. Dann würde das Sinn machen.
Tongue
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#28
Die schwarze 13 schrieb:Wieso sollte ich mit Drogenabhängigen Mitleid haben.
Sie haben irgendwann selbst entschieden Drogen zu nehmen und sind somit selbst an der Misere Schuld und müssen mit den Konsequenzen Leben.
Wo kämen wir hin, wenn jeder Drogenabhängige frei rummorden könnte ohne bestraft zu werden?
[...]
Wie du selbst dargestellt hast, besteht ja die Möglichkeit schon vor einem Aisbruch in eine Therapie zu gehen um diesen zu verhindern.
Das find ich in Ordnung, aber die, die bereits zu Straftätern geworden sind war es offensichtlich scheißegal, als sie gemerkt haben, dass sie auf Kinder stehen oder den Drang empfinden das Gefühl jemanden zu töten mal zu erleben.

ganz so ist es nicht. im ersten fall mit den drogenabhängigen (ich kenne so einen fall aus meiner verwandtschaft) spielt der familiäre hintergrund eine massiv große rolle. es passiert nicht jedem, aber es kann passieren, daß jemand nicht so psychisch gefestigt ist, um gewisse schicksalsschläge wie prügel, mißbrauch etc. wegzustecken. und oft fehlt auch das geld für therapien, denn nicht alle werden vom staat bezahlt. abrutschen kann dann mit dem falschen freundeskreis schneller als man denkt passieren. oft merkt man selbst nicht, in welchen freundeskreis man reinrutscht, weil man voller sorgen und probleme ist... und dann ist man irgendwann ein junkie. von wegen freie entscheidung.

hasch nimmt man vielleicht, um cool zu sein, aber bei drogenabhängigen gehe ich jetzt einfach mal von heroinsüchtigen aus. und heroin nehmen tun süchtige in der regel, um ihre sorgen zu verdrängen, um sich gut zu fühlen. das hat so gut wie immer einen kaputten hintergrund.
wieso sollte man also einen menschen, der drogensüchtig ist, und einen raubmord begeht (der ja auch oft im affekt geschieht, z.b. die lady hat einfach die handtasche nicht losgelassen...), zum tode verurteilen? dieser mensch hat ein eindeutiges therapierbares problem!

zum thema kinderschänder; diese vorbeugenden therapiemaßnahmen gibt es ja auch nicht schon zwanzig jahre oder zehn jahre. genaugenommen erst seit ein paar jahre. außerdem ist es sehr mutig, wenn sich leute dazu bekennen und melden und dort mitmachen. aber es ist keine sichere sache; es ist, weil sie selbst angst vor sich haben, weil sie angst haben, einmal ihre pädophile neigung auszuleben. das gabs früher aber nicht, da hat man diese krankheit gern unter den tisch gekehrt.
außerdem unterstelle ich vielen pädophilen, daß sie wirklich unter dieser krankheit, unter dieser störung leiden. da gabs doch auch mal einen fall in den siebzigern (?); der mann hat sich freiwillig kastrieren lassen, weil er dachte, daß dann der trieb eingedämmt wird. er ist dann bei der op gestorben (den haben sie bestimmt umgebracht, unterstelle ich jetzt einfach mal so... Tongue).

wenn leute selbst unter ihren neigungen leiden, halte ich es für falsch, sie lebenslang wie aussätzige zu behandeln. ich weiß aber auch nicht, was hierbei richtig ist - für die gesellschaft und für die potentiellen täter.
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#29
weiß eigentlich jemand von euch, womit genau die amerikaner begründen, dass sie die todesstrafe durchführen?

stützen die sich da auf die bibel? wäre mal interessant zu wissen!

wie ihr sicher alle mitbekommen habt, ist saddam hussein ja auch zum tode durch den strang verurteilt wurden vom kriegsgericht. das empfinde ich persönlich nicht als bestrafung. lebenslange haft und das studieren seiner gefühlswelt wäre meines erachtens die bessere variante.
durch den tod seiner söhne und der verbreitung der bilder der toten (die übrigens immer noch von einer amerikanischen seite angeboten werden, samt obduktion) ist er einer demütigung ausgesetzt, die die todesaussicht übertrifft. stellt man sich mit dem verbrecher nicht auf gleiche stufe, wenn man ihn hinrichtet? ich finde ja! und das zeugt weder von einsicht noch überlegenheit. im gegenteil,die bestrafung in form des todes animiert die menschen dazu das gleiche zu tun. womit man auch wieder beim thema "amokläufe" sind. ein ewiger kreislauf...
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#30
@ tiffany:

ich hab etwas gefunden. bezieht sich aber auf die todesstrafe allgemein:
Zitat:Die Todesstrafe wird mit einer Reihe von stets wiederkehrenden ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Argumenten begründet. Sie lassen sich im Wesentlichen auf drei Hauptargumente zurückführen, die oft miteinander kombiniert werden und sich gegenseitig stützen sollen:

* gerechte Vergeltung für die schwersten Verbrechen,
* notwendiger unmittelbarer Schutz der Gesellschaft durch Beseitigung des Täters (Spezialprävention) und mittelbare Abschreckung weiterer möglicher Täter von Verbrechen (Generalprävention; siehe Die relative Strafzwecktheorie),
* geringere finanzielle Belastung für die Allgemeinheit.
Quelle: wikipedia.de


und noch andere Gründe, die ich beim Stöbern gefunden habe:
Zitat:* Die Todesstrafe ist abschreckender als jede andere Strafe.
* Wenn die Todesstrafe abgeschafft wird, steigt die Kriminalitätsrate.
* Die Todesstrafe ist gerecht. Sie ist die angemessene Antwort auf besonders grausame Verbrechen. Mörder „verdienen“ die Todesstrafe.
* Die Todesstrafe ist nötig, um Opfern von Verbrechen und deren Angehörigen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
* Nur die Todesstrafe kann die Sicherheit vor Straftätern garantieren.
* Die Todesstrafe wird als Mittel gegen Terrorakte und politisch motivierte Gewalt benötigt.
* Die Todesstrafe hilft, die Drogenkriminalität einzuschränken.


Ich selbst bin eigentlich auch gegen die Todesstrafe. Jemanden umzubringen macht das Verbrechen ja schließlich auch nicht rückgängig. Außerdem halte ich eine lebenslange, wirklich lebenslange Haftstrafe für sehr viel schlimmer für den Täter, als den Tod, der ihn eigentlich erlöst. Zudem denke ich auch, dass es den Angehörigen, oder dem Opfer durch den Mord am Täter nicht besser gehen würde.
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