Okay, Gio...du hast mich überzeugt...wenn das Geldscheinargument auch nicht zieht, lasse mer se halt am Leben
Aber: vielleicht sollte man mal über neue Konzepte nachdenken. Gibt es nicht noch jede Menge unbewohnte Inseln? Ein kleiner Chip im Hirn, der verhindert, daß sie weiter als 2km vom Strand ins Meer schwimmen könnte auch die Fluchtgefahr eindämmen. Der müßte dann allerdings so implantiert werden, daß man ihn nicht so einfach operativ entfernen könnte...
Ich glaub grad selber nicht, daß ich sowas schreibe...
Eben. Erst willstse töten, dann ihnen ne ganze Insel schenken, mit Strand, und Meer, und allem drumherum
Wenn ich´s mir genauer überlege: eigentlich find ich meine Idee gar nicht soo übel. Hat eigentlich nur Vorteile: wir sind sie los (ohne sie umzubringen) und sie stellen keine Bedrohung mehr dar, es kostet nicht soviel und der Resozialisierungsgedanke kommt auch zum Tragen...unter ganz vielen Gleichgesinnten läßt es sich doch viel gefahrloser ausprobieren, ob sie ihre Tat bereuen und nun mithelfen wollen, an einer besseren Gesellschaft zu basteln...  (in Australien hats ja auch geklappt...haha)
erinnert sehr an hollywood ... warum nicht gleich eine Bohrinsel in die Nähe des Festlandes von San Francisco legen, dort alle Häftlinge mit schweren Stiefeln ausstatten, die man bei Gefahr einfach magnetisieren kann und im Anschluss die Übeltäter mit Stromschlägen ruhig stellen. (hmm ... hab ich sowas nicht schonmal in einem Nicolas-Cage-Film gesehen?)
Bei dem, was du erzählst, würde dir Amnesty International auf's Dach steigen, und das zu Recht. Denn von Resozialisierung kann in diesem Modell keine Rede mehr sein.
Was ich mich allerdings frage: gibt es denn einen Fall, wo ein Mensch es nicht mehr wert ist, resozialisiert zu werden?
Ja bei Kinderschändern und -mördern.
Zitat:unter ganz vielen Gleichgesinnten läßt es sich doch viel gefahrloser ausprobieren, ob sie ihre Tat bereuen und nun mithelfen wollen, an einer besseren Gesellschaft zu basteln...
Und der Tiberius sprach, und er hatte recht. Da würde es allerdings Aufschrei geben.
Mit "viel gefahrloser" meinst du gefahrloser für uns, nicht aber für die  Somit ist das Menschenrecht wieder hopsgegangen. Ich stell mir dann den sadistischen Massenkiller vor, zusammen auf einer Insel mit dem langhaarigen, introvertierten Computerfreak, der bei seinen Psychosen zwischen Realität und Cyperspace nicht mehr klar kam. Et... Voila! Du hast juristisch die Folter an Gefangenen legitimiert! :mrgreen:
Und der Folter war die Todesstrafe dann doch vorzuziehen, Saddams Usus fanden ja nichmal die Texaner gut.
Zitat:Mit "viel gefahrloser" meinst du gefahrloser für uns, nicht aber für die Somit ist das Menschenrecht wieder hopsgegangen
Das stimmt schon, aber wie wir im Laufe der Diskussion bemerkt haben, hat einer eben immer gelitten...wie bei jedem System...und ich weiß nicht, ob ich es vorziehe, Krimellen der Gefahr anderer Krimineller auszusetzen oder eben der "Normalbevölkerung"
Jemanden absichtlich und bewusst der Gefahr "anderer Krimineller", als Beispiel Sadisten, auszuliefern, IST Folter. Du nimmst sie nicht selber vor, lässt dies aber andere machen. Zur Variation könnte man ja auch noch Löwen dazutun. Und jeder von ihnen bekommt ein Schwert in die Hand, oder einen Dreizack, und an jedem Baum kommt ne Kamera. So meinst du, oder wie? :mrgreen:
Zitat:und an jedem Baum kommt ne Kamera. So meinst du, oder wie?
und ich hab tatsächlich - anstatt des Gewächses - Bauch gelesen ... unglaublich, was ich danach für Ideen bekommen hab ...
aber zurück zum Thema:
Kaliostro schrieb:Ja bei Kinderschändern und -mördern. Die Meinung versteht jeder, der unter diesen menschen gelitten hat. direkt oder indirekt. Aber die Meinung unserer Gesellschaft - so habe ich es jedenfalls bisher verstanden - ist, genau diese und vergleichbare Personen noch mehr dabei zu unterstützen, wieder ein Teil der Gesellschaft zu werden.
Wie war es doch gleich: die Stärke einer Kette erkennt man an seinem schwächsten Glied.
Das schwächste Glied muss gestärkt werden. Die Starken müssen den Schwachen helfen. Die in diesem Fall geistig gesunden, den geistig schwachen und Kranken. Klar, in einigen Fällen ist es sehr schwer zu verstehen - für mich ja auch - aber was wäre denn Erfolg: Jedes Jahr über 100 Hingerichtete, oder mit Bestimmheit sagen zu können, dass diejenigen, die aus dem Gefängnis, aus der Heilanstalt kommen, als wirklicher Bürger am alltäglichen Leben teilnehmen können? Wie kann sich ein Staat als menschlich bezeichnen, wenn er solchen Leuten die Chance verwehrt (ok, laut Ms Spears kann man auch bei der Todesstrafe was fürs nächste mal lernen, aber das lassen wir außer acht). Meiner Meinung nach, ist das - menschlich gesehen - das Größte und auch anstrebenswerteste.
Noch meine zwei Cent zur Resozialisierung einem Strafmaß an sich:Was würdet ihr sagen, wenn ein junger Mensch (eventuell 12 bis 16) einen Mord begeht und dafür sieben bis zehn Jahre ins Gefängnis muss. Ist dieser Mensch dann resozialisiert? Kann dieser dann nicht mehr so junge Mann dann wieder am alltäglichen Leben teilnehmen? Ohne Schulbildung, ohne die Erfahrugnen als Heranwachsender? Konnte sich dieses Kind es vorher überlegen? Soll dieses Kind es ein Leben lang bereuen, wenn es einen unüberlegten Fehler begangen hat, von dessen Ausmaßen es noch nichts ahnen konnte?
Ich sehe mich eigentlich nicht als Glied in einer Kette mit Schwerstkriminellen, Mördern und anderen Leuten für die ich nicht besonders viel empfinde.
Ich hab absolut nada mit denen zu tun, und auch später wenn ich berufstätig sein werde, werden die mir egal sein.
Edit:
Tiberius schrieb:Noch meine zwei Cent zur Resozialisierung einem Strafmaß an sich:Was würdet ihr sagen, wenn ein junger Mensch (eventuell 12 bis 16) einen Mord begeht und dafür sieben bis zehn Jahre ins Gefängnis muss. Ist dieser Mensch dann resozialisiert? Kann dieser dann nicht mehr so junge Mann dann wieder am alltäglichen Leben teilnehmen? Ohne Schulbildung, ohne die Erfahrugnen als Heranwachsender? Konnte sich dieses Kind es vorher überlegen? Soll dieses Kind es ein Leben lang bereuen, wenn es einen unüberlegten Fehler begangen hat, von dessen Ausmaßen es noch nichts ahnen konnte?
Naja, kommt auf die Zurechnungsfähigkeit des Kindes, das Alter und natürlich die Reife an. Die Umstände sind natürlich auch wichtig! War's ein Unfall? Hat das Kind seiner Mutter Sterbehilfe geleistet da diese nur noch am leiden war? Hat das Kind hinterücks den Mann ermordet der sie jahrelang missbraucht hat?
Alles wichtige Faktoren meiner Meinung nach^^
Gruß!
Zitat:Ich sehe mich eigentlich nicht als Glied in einer Kette mit Schwerstkriminellen, Mördern und anderen Leuten für die ich nicht besonders viel empfinde.
Ich hab absolut nada mit denen zu tun
Stimmt nicht. Du bist ein Produkt deines Umfeldes, bzw. davon geprägt, und zwar auf intensive Art und Weise. Als Kaliostro im antiken Rom hättest du wahrscheinlich ganz andere Verhaltensweisen an den Tag gelegt. Wärst vielleicht knackiger Lustknabe oder so, und dürftest dir nie die Augenbraue einrasieren. Jedenfalls: Die Art und Weise, wie die Gesellschaft respektive die diese repräsentierende Judikative mitsamt des Moralkodexes, des Menschenrechts, der ethischen Werte, der Behandlung des Lebens, dem Verfahren der Strafe, Nachsichtigkeit, Verständnis etc. ihre schwächsten Mitglieder behandelt, sagt sehr viel aus über jedes einzelne Mitglied des gesamten Komplexes. Denn von dieser Gesellschaft und deren Denkensmustern wirst du aufgezogen, dessen Schulen und Lerninstitutionen besuchst du, nach dessen Regeln handelst du, in dessen Denkschemata lernst du zu denken, nach dessen moralischen Werten richtest du dich, dessen Dogmen und deren Aufklärung und Wissen unterliegst du. Und diese moralischen Werte - vor allem die der Judikative - resultieren aus einem allgemeinen Konsens über richtiges und falsches Handeln. Du bist durch und durch ein Kaliostro im einundzwanzigsten Jahrhundert in der Bundesrepublik Deutschland, und dieses Land verbietet die Todesstrafe. Würde sie es nicht tun, wärst du jemand anderes.
Hm... so hab' ich die Sache noch nicht betrachtet... ich glaube ja schon dass mein Umfeld mich beeinflußt hat, beeinflußt und es immer tun wird, aber hab ich dann gezwungenermaßen etwas mit denen zu tun?
Du hast nicht verstanden :mrgreen:
Du selber brauchst absolut garnichts damit zu tun haben. Es geht um das Denken eines Landes, wie man einen Schwerstverbrecher zu behandeln hat. So wie die Emanzipation der Frau und die Religionstoleranz stets ein Zeichen für die zivilisiertheit eines Landes und seiner Bürger wahr, ist es auch das behandeln des "schwächsten Glieds der Kette". Salopp gesagt: Wenn wir in Deutschland tatsächlich noch die Todesstrafe hätten, bedeutet das, es hätte eine andere Lehre aus dem Krieg gezogen (siehe Abschaffung 1949), oder aber es hätte wohl nie die Studentenbewegung gegeben... oder wenn doch, wäre sie zu lasch gewesen, oder bedeutungslos, oder das Regime zu starr, denn ich glaube spätestens dann hätte die Todesstrafe hier abgeschafft werden müssen. Daraus folgt, dass deine Eltern in einem völlig anderen Zeitgeist aufgewachsen worden wären - bei weitem konservativer - und dich dementsprechend völlig anders erzogen hätten. Und gerade du erzählst so oft, wie viel die richtige Erziehung den Charakter eines Kindes prägt 
Es ist also tatsächlich so: Wenn die Gesetze human sind, muss die Gesellschaft zivilisiert sein, und von dieser zivilisierten, freigeistigen Gesellschaft wurdest du erzogen. Du brauchst NIE im Leben mit den schwächsten Gliedern unserer Kette in Kontakt kommen - es geht nur um die Behandlung dieser in dem Kulturkreis, in dem du bist, weil dies ein Zeichen für Entwicklung, Aufklärung und Tolleranz ist, und DIES hat mittelbar oder unmittelbar auf dich, deine Eltern, dein Umfeld und das ganze Land Einfluss.
Du hast Recht, ich verstehe nicht :lol2:
Aber bevor du mir jetzt wieder 3 Seiten-Antworten postest die ich sowieso nieemals verstehen werde, führt eure niveauvolle Diskussion weiter und ich werde versuchen mich rauszuhalten und das ein oder andere zu verstehen :lol2:
ich weiß gar nicht, was ihr habt. Gio hat genau das beschrieben, was ich dachte :lol2:
im endeffekt geht es darum, dass wir - als zivilisierte Menschheit - eine Resozialisierung als "human" bezeichnen. Und warum? Weil wir eine entsprechende Entwicklung durchgemacht haben. Weil unsere Eltern gesagt haben, töten sei böse. Weil wir den klugen Menschen - Philosophen und Revulutionären beispielsweise - glauben. Die vertreten und vertraten die Meinung, dass man nicht einfach Menschen töten soll, die Verbrechen begangen haben. Dass es eben human sei, sie wieder Teil von uns allen zu machen.
Wenn es diese Leute nicht oder nicht in der Form gegeben hätte, würden wir heute noch Lynchmord betreiben und nach dem Prinzip "Auge um Auge, Zahn um Zahn" leben.
Ich kann jeden verstehen, der einen geliebten Menschen verloren hat, oder selbst verletzt wurde, und sich auf dieses Prinzip "Auge um Auge ..." beruft. Aber dennoch sehe ich es als wirkliche Größe an, wenn wir Täter wie Opfer wieder zurück in unsere Gesellschaft führen können.
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