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Das Parfüm
#46
Sooo, ich habe es gestern endlich ins Kino geschafft und mir den Film angesehen und muss sagen, dass meine Erwartungen erfüllt bzw. teilweise sogar noch übertroffen wurden!
Ich bin total begeistert von den Schauspielern und von der wahnsinnig tollen Umsetzung. (Ich war ja vom Buch schon mehr als begeistert, aber der Film: boooahhhh Love )

Besonders gut gefallen hat mir, dass man in eine ganz andere Sicht der Dinge entführt wurde. (Ich hab mich teilweise dabei ertappt, wie ich mit Grenouille mitgeschnuppert habe, wenn er neue Düfte entdeckte.) Man konnte sich so richtig den Gestank in den Pariser Straßen und besonders auf dem Fischmarkt vorstellen und auch sonst fühlte ich mich immer mitten in der Geschichte mit drin.

Alles in allem muss ich sagen, dass Tom Tykwer etwas wunderbares geschaffen hat und ich werde mir auf jeden Fall die DVD holen. Love
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#47
Hört sich ja nicht schlecht an. Gehe heute mit meinen Eltern auch in den Film (meine Freunde finden den scheiße mit der "Begründung" kenn ich nicht: guck ich nicht) - Abends, in Mönchengladbach ins Cine Center. Big Grin

Heute Nacht kommt meine Rezension. Rüstet euch gegen die messerscharfe Kritik! Wink
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#48
da ich das buch noch nicht gelesen hab kann ich keinerlei vergleiche anstellen aber ich kann sagen, dass ich den film super fande. fand den auch überhaupt gar nicht ekelhaft (bis auf den anfang) wie alle sagten. interessante geschichte, tolle schauspieler, tolle kameraführung und spannend bis zum schluss. das sag ich über den film den ich mit zu den besten filmen 2006 zähle.
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#49
Mal eine Rezension aus einem anderen Forum. Smile

Noch zieht Tykwers Film in mir seine Bahnen und ich kann nicht divergieren zwischen meinem kritisch-analytischen Blickwinkel und meinem emotional-ästhetischen Empfinden. Im ersten Fall müsste ich leidvoll zugeben, dass "Das Parfum" vielleicht zu oberflächlich, in der Charakterzeichnung nicht weit genug und in seiner Anwendung von Symbolik vielleicht ein wenig überfrachtet geraten ist.
Höre ich jedoch auf mein reines Empfinden muss ich "Das Parfum" als makelloses Meisterwerk bezeichnen. Furios ausgestattet, episch erzählt, meisterhaft montiert und visuell bahnbrechend (wahrscheinlich einer der besten Kameraarbeiten aller Zeiten).

Vielleicht ist es ja auch gerade das, was die Venedig-Kritiker so erzürnt hat: "Das Parfum" ist fast schon zu perfekt, zu durchdacht, zu ausgewogen in der Balance zwischen Abdeckung von Masseninteresse (die der Film absolut erfüllt) und künstlerisch-motivierter Tiefgründigkeit. Man könnte (aber nur wenn man böse ist) "Das Parfum" als einen sehr gefälligen Filme bezeichnen. Vielleicht könnte man sogar soweit gehen ihn als Hollywood-Film aus Europa zu bezeichnen. Und auch der Vorwurf, "Das Parfum" sei ergebnislos um Tiefe bemüht, scheint angesichts der Inszenierung nicht unberechtigt.

Aber andererseits lassen sich all jene Vorwürfe auch in ihr Gegenteil verkehren: Mir hat es hochgradig zugesagt, dass Tykwer nicht den Fehler beging und "Das Parfum" als gediegen erzähltes Historienstück inszenierte sondern versucht hat mit allen Mitteln der modernen Erzähltechnik ein nachempfindbares Gefühl für jene vergangene Epoche zu kreiren.

Ebenso positiv empfand ich die Bemühungen den Stoff nicht in den typisch-gering-messbaren Maßstäben europäischer 08/15-Produktionen zu adaptieren, sondern ihn in amerikanischen Maßstäben in Szene zu setzen. So wirkt "Das Parfum" nicht nur wie ein Big-Budget-Film, er fühlt sich fast genauso an und fügt dem Ganzen dennoch die nötige Spur an europäischem Arthaus-Anspruch bei, ohne dabei ein auf Unterhaltung pochendes Publikum verstören zu wollen. Man mag das vielleicht gemeinhin als gefällig bezeichnen, aber vielleicht ist es eben nur eine bessere Möglichkeit große Geschichten für ein großes Publikum zu erzählen.

Die Effekte, die "Aha"-Erlebnisse in "Das Parfum" sind wahrlich nicht gerade spärlich, aber sie haben immer ihre Berechtigung, sie fügen sich als minitiöse Striche in ein geradezu berauschend ästhetisches Gemälde unvergleichlicher Schönheit ein. Tom Tykwer und Kameramann Frank Griebe ist vor allem ein Film gelungen, dessen Einzelbilder sich wohl mühelos als Ölgemälde in Kunstgallerien des Barock ausstellen ließen. Sehr viele Bilder im "Parfum" wirken so irreal berauschend weil sie von solch monumentaler Wucht, von so ästhetisch durchdachter Komposition und Lichtsetzung bestimmt sind. Tykwer und Griebe vorzuwerfen diese Herangehensweise bewirke Pathos, ist so als würde man David Lean, Anthony Minghella oder gar Sergio Leone des gleichen Verbrechens schuldig machen. Denn ähnlich wie jene drei großen Erzähler epischen und großformatigen Kinos weiß anscheinend auch Tykwer unter der Wucht seiner Bilder nicht unterzugehen. Er scheint vor allen Dingen die Geschichte, die er zu erzählen hat, nicht zu vergessen, was wohl am ehesten Verdienst seiner subtilen und unaufdringlichen Schauspielführung ist, der es gelingt das zurückgenommene Maß seiner Akteure reduziert zu dosieren, so dass sich die Schauspieler primär in einem Regisseurs-Film denn als Darsteller in einem Schauspieler-Film bewegen. Das ist es auch, was so konsequent und dicht den Kern des existenzialischen Grundgedankens dieses Stoffes frei legt, den weniger Ben Wishaw in seinem Spiel als Grenoille als viel mehr Tykwer mit Hilfe seiner Inszenierung gelingt frei zu legen. Und im Grunde (auch wenn ich das Buch leider nur zu Hälfte gelesen habe) ist doch gerade die Faszination an Patrick Süskinds Bestseller mehr noch die Welt, in der sich Grenoille bewegt als die Figur selbst, die nur Abbild ihrer ist. Tykwer scheint gerade das begriffen zu haben.

Aber natürlich ist "Das Parfum" eben auch die Geschichte eines Mörders, wie der Untetitel andeutet und schon ähnlich wie es Jonathan Demme mit Anthony Hopkins in "Das Schweigen der Lämmer", Alfred Hitchcock mit Anthony Perkins in"Psycho", Martin Scorsese mit Robert DeNiro in "Taxi Driver" oder Steven Spielberg mit Ralph Fiennes in "Schindlers Liste" gelang, entpuppt sich die Besetzung eines absolut unbekannten Darstellers als perfekte Entscheidung um das (salopp gesagt) "Böse" ein anonymes und damit glaubwürdiges Gesicht zu verleihen. Ben Wishaw macht nicht den Fehler seine Rolle, seine Perversion im Spiel reflektieren zu wollen. In ihm sehen wir vor allen Dingen ein ebenbürtiges Gesicht, dass mit einem ähnlich existenzialischen Dilemma zu kämpfen hat, wie es im Film ebenso ein Held tun könnte.
Wirkten Darsteller wie Sean Connery in einem Eichinger-Film wie "Der Name der Rose" oder Winona Ryder in "Das Geisterhaus" noch wie Stars, die man mühevoll versucht hat in ein auf international getrimmtes Werk einzuspinnen um das notwendige englischsprachige Publikum in die Kinos zu locken erweisen sich Dustin Hoffmann und Alan Rickman, anders als ihre Vorgänger, als alles andere als deplaziert.
Hoffmann gibt seiner Rolle wieder den angenehm zurückgenommenen Touch des tragischen Versagers, den er seit "Die Reifeprüfung" so unnachahmlich etabliert hat und Alan Rickman beweist mit seiner gewohnt distanzierten Unnahbarkeit, wie ein regloses Gesicht zu sprechen in der Lage ist.
Schauspielerinnen bleiben jedoch nur auf ihren Nutzwert reduziert. Sie sind zwar wunderschön anzusehen, aber ihr Spiel beschränkt sich allenfalls auf Schreien, Nackt-und Schön-sein und...na ja...Schreien. Auch hier könnte man wieder so weit gehen und das als Schwäche der Figurenzeichnung ansehen. Bei einem Potrait über einen Mörder, der Frauen jedoch als nichts anderes als Versuchskörper seiner Duft-Kreation betrachtet, macht es meiner Meinung nach jedoch Sinn, dass sie dermaßen wenig Innenleben haben und auf ihren nackten Körper beschränkt bleiben. Letztlich sind es ja gerade die Frauen, die in ihrer Nacktheit fleischliche Wolllust verkörpern, derer Grenoille zwar habhaft, deren Herz er jedoch nicht gewinnen kann. Die Schönheit wird für ihn zu einem Ästhetikum, dass er wissenschaftlich komprimieren will und die er dennoch nicht begreift weil gerade Schönheit, Obsession und Verlangen auch immer etwas mit Unnahbarkeit zu tun hat. Grenoille ist ein Opfer seiner Gabe weil er nicht die nötigen intelektuellen Fähigkeiten besitzt sie zu begreifen.

Aber ich merke schon, dass meine Schreib- und Interpretationswut wahrscheinlich auf nichts anderes hindeutet, als meine Angst davor dem Film eine letztendliche Wertung zu geben. Während des Films dachte ich nämlich schon an eine 10, danach hielt sich die 10 und verflüchtigte sich dann vor ein paar Stunden zu einer 8 um jetzt zu einer...na gut...einer 9 (!) zu werden.
Denn wischen wir mal all die störende Kritik meines Verstandes weg: Es gab in jüngster Vergangenheit kaum einen Film, der mich emotional vergleichbar ekstatisch überwältigt hat, ohne dabei den hohlen Ästhetizismus vor sich her zu tragen(wie zuletzt bei "2046"). "Das Parfum" ist zweifellos der "größte" (damit meine ich die erzählerische Bandbreite) Film eines deutschen Regisseurs seit "Das Boot" und einer der besten Hollywood-Produktionen, die nicht aus Hollywood stammen.

9/10
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#50
masterchief schrieb:
Zitat:Heute Nacht kommt meine Rezension. Rüstet euch gegen die messerscharfe Kritik!
Auf "deine" messerscharfe Kritik müssen wir aber noch immer warten. Wie fandest du denn nun den Film. Dass du 100% die Meinung einer anderen Kritik vertrittst, und dann auch noch von dieser Länge, mag ich kaum glauben. Lookaround
Gelöste King-Quiz Fragen: 38 (60 min)
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#51
Nein nein ... aber ich kenne ihn halt und er formuliert das, was ich nicht in der Lage bin zu schreiben. Ich habe deswegen auch geschrieben, dass es eine und nicht meine Rezension ist. Ich hab die heute gefunden und er sagt genau das, was ich nach dem Film dachte. Natürlich kann ich nicht sagen, ich hätte das geschrieben - ich kann nur sagen, dass ich den Kern des Textes so ungefähr vor Augen hatte, und wenn ich meine eigene Rezenion gepostet hätte, wären das zwar meine Worte gewesen, die sich aber nicht halb so gut angehört hätten und auch nicht das wiedergegeben hätten, was mir eigentlich durch den Kopf ging.

Also entschuldigt bitte den voreiligen Entschluss. Mir fällt zwar vieles ein, aber das so zu struktuieren wie er könnte ich niemals und da er zu fast 100% mit meiner Meinung übereinstimmt, habe ich nur seinen Text übernommen.


Aber um wenigstens etwas zu schreiben: Der Film hat mich unerwartet sehr positiv überrascht - das Buch las ich zuvor absichtlich nicht (Gefühle von Das Sakrileg brodeln wieder in mir auf). Die Kameraführung und der Schnitt waren perfekt. Meine Mutter hatte sich die Szenen der Morde blutrünstig und eklig vorgestellt, wurde aber auch sehr positiv überrascht, denn man hat halt wirklich nur die Körper gesehen (die im Übrigen auch alle sehr aktraktiv waren). Die Handlung war sehr eindrucksvoll - da man am Anfang eine Szene kurz vor der eigentlichen Hinrichtung sieht, habe ich diese auch am Ende erwartet und kein Film mit quasi Happy End. Das hat mir auch gut gefallen. Man erfährt sehr gut wie das Leben der Bürger damals in den Großstädten statt gefunden hat. Wie dreckig es war, wie eng die Menschen auf einem Raum zusammenleben mussten (geschockt war ich als das Haus des Meisters eingestürzt ist) und wie leichtfertig der ein oder andere an den Galgen musste. "Die Geschichte eines Möders" - das sagt im Endeffekt schon alles auf. Die Kamera war zum größten Teil auf Ben Whishaw (Jean-Baptiste Grenouille) gerichtet und daher machte es auch nichts, dass ich in der 4. Reihe saß. Im Gegenteil - der Effekt wurde sogar verstärt. Die Musik Reinhold Heils,
Johnny Klimeks und Tom Tykwers überaus melodisch und unter-die-Haut-gehend. Nur allzu oft schien es mir, ich könnte die Gerüche ernsthaft riechen (das meinte meine Mutter allerdings auch) - so bildhaft wurde einem die Geschichte erzählt. Auch wie Jean B. G. am Ende sozusagen von der Menschenmenge absorbiert wurde, da er sich selber mit seinem Parfum beträufelte, um auch geliebt zu werden (er besaß keinen körpereigenen Geruch) finde ich sehr gelungen. Verstanden habe ich es allerdings erst als ich das Kino verließ ... man muss über den Film nachdenken, denn nicht alles wird klar. (Daher wohl auch FSK 16). Die Handlung ist kompliziert und zunächst undurchsichtig, ergibt aber später wieder Sinn und alles fügt sich zusammen, so dass das Endbild (die 13. Essenz *lol*) hervorragend ist. (Die meisten Leute haben auch den Abspann gesehen, nur die wenigsten sind gegangen.)

Ebenfalls 9 von 10 Punkten


So sähe ganz grob meine Rezension aus, die - wie man sieht - nicht so "schön" ist wie die des anderen. Aber macht ja nichts ...
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#52
... um ... hab den Film gestern gesehn, ging von vornherein schon nicht mit großen erwartungen rein, wurde folglich auch nicht entäuscht, aber auch nicht überrascht. Ein gut gemachter Internationaler Streifen ( das ist kein deutsches Kino ), aber ansonsten doch recht belanglos.

(btw ... bin ich der einzige der denkt das der Film an massig stellen unfreiwillig komisch war, bei der Orgien Szene bin ich fast vom stuhl gefallen ^^ )

Tykwers filme an sich sind (imo) belanglos, bis auf "Lola rennt" vielleicht, weiß nicht wie man so lange von einem Treffer zehren kann *kopfschüttel*. Wir haben besseres zzu bieten ... zb.: "Fatih Akin"
...Alles in allem, 6/10 für mich ( wegen der schicken bilder Wink Big Grin )
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#53
Tja, so gehen die Geschmäcker auseinander. Ich finde, dass der Film ein kleines Meisterk ist und während der Nacktszenen hat keiner gelacht. Besseres zu bieten gibt es z.Z. IMO nicht.

Mein nächster Fim wird DOA sein - unterschiedlicher geht's ja kaum ... auch vom Niveau her, hehe. Obowhl ich Filme nie danach bewerte. Wink
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#54
Nein, ich sah den Film nicht. Auch gehöre ich zu der deutschen Minderheit, welche dem Roman nichts abgewinnen kann.

Zitat:(btw ... bin ich der einzige der denkt das der Film an massig stellen unfreiwillig komisch war, bei der Orgien Szene bin ich fast vom stuhl gefallen ^^ )
Von dieser Szene wurden viel während der massiven Werbeoffensiven im deutschen TV gezeigt, und selbst bei ihrem zerstückelten Zustand konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Tom Tykwer schwelgt zwar allgemein gern in opulenten Bildern, jedoch trifft er nie meinen Geschmack. Ebenso wenig mit seinen Geschichten.
So warte ich auf andere Kinofilme in diesem Herbst. Tongue
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#55
Gwenhwyfar schrieb:... Auch gehöre ich zu der deutschen Minderheit, welche dem Roman nichts abgewinnen kann. ...
Tja, Gwenny, dann sind wir ja schon zu zweit (und wie ich dem BookOla entnehmen kann, zählt Herr Gio als dritter auch schon dazu ) Knuddel2
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#56
fand den roman auch nicht berauschend-hab ihn ja vor kurzem gelesen in vorbereitung auf den film (hab bisher noch nicht geschafft reinzugehn).
die geschichte ist schon interessant aber die sprachliche umsetzung war nicht so mein ding.
es war so krampfhaft poetisch ausgedrückt an manchen stellen, als wäre das ziel gewesen daraus eine schullektüre zu machen.
werde den film trotzdem anschauen zur vervollständigung.
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#57
Also ich habe mir den Film gestern angesehen und kann mich nur den Vorrednern anschließen, die sagen das der Film zwar nicht schlecht ist, aber auch irgenwie nicht besonders hervorragend. Ist irgendwie ein Film wie jeder andere auch. Zwar in schönen Bildern verpackt und einigermaßen gut vom Buch umgesetzt, aber trotzdem kein Werk, wo ich sagen würde: "Man oh man was für ein Film!". Aber auch ich konnte dem Buch vorher nicht wirklich was abgewinnen und von daher, war ich auch ein wenig voreingenommen.
Bis dato auf bald, habt Freude am Leben und lasst`s euch nicht nehmen. ;-) Euer Hannibal the Cannibal, tata!
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#58
So, jetzt reicht's mir! Werd das Buch jetzt endlich mal lesen, damit ich beides miteinander vergleichen kann!
Denke auch nicht, dass ich enttäuscht werde, da mir der Film ja schon sehr gut gefallen hat. Für mich bestimmt kein Film, den ich so schnell wieder vergesse, weil s.o. ..... Confusedweet
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#59
ich finde das buch sehr gut. Tongue
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#60
Hab den Film am Wochenende gesehen und auch wenn ich das Buch schlecht fand, wollt ich dem Film objektiv gegenüberstehen. Naja, ich fand den Streifen alles andere als sehenswert; nicht im eigentlichen Sinne schlecht, aber man kann ihn ruhigen Gewissens nicht sehen.

Die hauptsächliche Frage: Kann man die Sache mit dem Geruch filmisch umsetzen? lautet nein. (Zumindest Tykwer gelingt es nicht!) Es wird zwar deutlich, dass Grenouille einen besonderen Geruchssinn hat, aber das wird lediglich synästhetisch umzusetzen versucht durch Nahaufnahmen der "riechenden" Sache und dann noch schnell eine Nasengroßaufnahme, damits auch der letzte versteht. (Nicht eigentlich schlecht, aber auch nicht orginell eben!)
Wesentlich schlimmer ist dann aber, dass diese Geruchsszenen von einem absolut grausamen Soundtrack untermalt werden, der an Elben aus Lothlorien erinnert, die man wegen schlechten Gesangs verstoßen hat. Wirklich spannend ist der Film an keiner Stelle. Ohhh

Grauenhaft auch die Orgie. Ich musste mir vor Lachen fast ins Knie beißen. Grenouille schwenkt ein parfümiertes Taschentuch und plötzlich stöhnen alle und wiegen sich in Zeitlupe wie bekiffte Blumenkinder. Alles was kritisches zu diesen Szenen gesagt wurde, ist wahr; diese Szene ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten.

Der größte Mangel aber ist Grenouille. Während er im Buch zumindest noch als Monster in Menschengestalt, das vom Bösen und Unglück umweht ist, dargestellt wird, verkommt er im Film zu einer verkrüppelten Mischung irgendwo zwischen Anakin Skywalker und Rainman.
Also als Fazit: Ebenso wie um das Buch werde ich auch um den Film in Zukunft einen Bogen machen.
Gelöste King-Quiz Fragen: 38 (60 min)
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