Ich möchte keins meiner Organe spenden und ich möchte auch keins bekommen.
Beiträge: 384
Themen: 3
Registriert seit: Mar 2006
Bewertung:
0
Nenya schrieb:Ich möchte keins meiner Organe spenden und ich möchte auch keins bekommen.
Ich denke mal, da denkst Du vielleicht anders, wenn Dein Leben davon abhängt ....
Habs bei meiner Mutter erlebt ( wie woanders schon mal erwähnt ). Bei ihr waren Ende der 80'er beide Nieren kaputt und sie ist damals dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen, weil ihr das Wasser schon in den Lungen stand.
Sie war dann mehrere Jahre an der Dialyse und bekam zu Weihnachten 95 einen Anruf aus Berlin, daß eine geeignete Spenderniere für sie gefunden wurde.
Mittlerweile lebt sie immer noch ( unter den gegebenen Umständen ) ganz gut damit. Sie muß auch regelmäßig zu Untersuchungen in das Krankenhaus, wo sie damals an der Dialyse war und erzählt dann immer, wie Scheiße es denjenigen geht, die immer noch auf die Blutwäsche angewiesen sind, bzw. wieviele schon gestorben sind, weil eben kein Spenderorgan für sie gefunden wurde.
Wenns mich mal erwischt, hätte ich kein Problem damit, daß von mir Organe entnommen werden. Erstens hab ich es in meiner eigenen Familie erlebt, daß man damit anderen Menschen helfen kann und zweitens ist es ja wohl egal, ob ich mit, oder ohne Niere, Leber, oder was auch immer verrotte ....
Gruß Marv
Bangor schrieb:Mich würde mal interessieren, ob die "Spendeverweigerer" im umgekehrten Fall ein Organ annehmen würden.
Wie sieht´s da mit Eurer Moral aus?
Darauf kann ich dir leider nicht antworten Bangor, weil ich auch für die Organspende bin und zwar absolut!
In Österreich ist es Gott sei Dank so, dass jeder Mensch automatisch ein Organspender ist. Will man es nicht sein, muss man sich in eine Liste eintragen lassen. Ich finde das vollkommen in Ordnung, wenn ich schon sterben muss, soll wenigstens wer anderer weiterleben können.
Ich wollte mich auch für die Knochenmarkspende eintragen lassen, leider wurde ich aufgrund meiner Krankengeschichte abgelehnt, wäre für mich ein zu großes Risiko.
Auch auf die Gefahr hin an den Pranger gestellt zu werden: ich halte Organspenden für äusserst fraglich, denn sie sind nicht "natürlich". Ich finde wenn die Zeit für mich gekommen sein sollte und wär es auch noch so schlimm dann ist das halt so...
Ich spreche hier von existentiellen Dingen wie einer Organspende, falls mich jetzt einer nachfragt ob meine Haarfarbe denn auch natürlich sei :roll:
Von wegen "Natürlich"... Gibt doch heute kaum noch medizinische Praktiken, bei dennen man von "Natürlich" sprechen kann.
Das alles was heute unter moderner Medizin versteht ist doch total unnatürlich. Schon angefangen mit den ganzen Medikamenten bei den kleinsten beschwerden Vom Artz bekamm ich vor einiger Zeit, weil ich mit Rückenschmerzen hinging, vier Packungen Tabletten unteranderm antireuhmatisches zeug.... Dat war mir dann doch etwas zuviel.
Aber Organspenden voll und ganz.
Und trotzdem spenden JA. annehmen NEIN
So sehr häng ich jetzt nicht an meinem Leben
Hallo Nenya,
Ob man Oraganspenden für sich will oder halt nicht darf jeder selbst entscheiden, problematisch wirds erst wenn man seinen Kindern eintrichtert, dass wäre nix fü sie und somit ihr Todesurteil fällt (man kennt die Sekten Problematik). Kalkuv hat schon recht, die Medizin greift auf jeden Fall in die Natur ein, sei es in den Hormonhaushalt, Bluttransfussionen oder mit Antibiotika, egal. Und ich find das GUT. Warum soll ich die Natur bittschön als oberste Instanz ansehen?? Wenn die Natur Menschen sterben lässt weil sie eine Infektion haben und der Mensch das aber durch simple Antibiotika behandeln kann entscheide ich mich auf jeden Fall für den Menschen.
Solang bei Organspende nicht das Gehirn gemeint ist, kannst du davon ausgehen das du in jedem Fall du selbst bleibst falls das deine Angst ist!
Nenya schrieb:Auch auf die Gefahr hin an den Pranger gestellt zu werden: ich halte Organspenden für äusserst fraglich, denn sie sind nicht "natürlich". Ich finde wenn die Zeit für mich gekommen sein sollte und wär es auch noch so schlimm dann ist das halt so...
Ich spreche hier von existentiellen Dingen wie einer Organspende, falls mich jetzt einer nachfragt ob meine Haarfarbe denn auch natürlich sei :roll:
Dann wäre jeder Krebspatient der überlebt "unnatürlich", jedes Kind das in den Brutkasten muss "unnatürlich", sogar Blutspenden wäre "unnatürlich".
Das ist nun wirklich die dümmste Ausrede die ich je gehört habe.
Hier geht es um Menschenleben!
Ich bin Organspender, habe mich sogar für Knochenmarkspende eintragen lassen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich schon seltsam fühlte, als ich nach wenigen Wochen, nachdem ich mich eintragen hab lassen, einen Brief bekam, dass ich potentieller Spender wäre. Es hat sich dann doch als Fehler herausgestellt, aber ich hätte nach langem Überlegen gespendet!
Zitat:Das ist nun wirklich die dümmste Ausrede die ich je gehört habe.
Das ist keine Ausrede. Das ist eine Einstellung zu dem Thema, und ich kann sie schon nachvollziehen.
Dann ist es meine Einstellung, dass ich es für eine Ausrede halte.
Ausrede für was? Angst vor Ärzten mit weißen Bärten?
Zum Thema Patientenverfügung:
In einer Patientenverfügung kann man regeln was man in einer kritischen Situation will oder nicht will. Also z.B. ich will an keine Lungenmaschine etc., man kann aber auch regeln, dass man alle erdenklichen Lebenserhaltenden Maßnahmen will.
Dafür gibts im Internet Formulare, die kann man dann ausfüllen.
Am besten ist es sich selbst einen text auszudenken, den kann man dann handschriftlich oder it dem PC festhalten.
Das ganze muss dann unterschrieben werden. Diese Unterschrift sollte man dann regelmäßig nachholen, z.B. jedes Jahr am geburtstag oder so. Ein Notar der die Unterschrift beglaubigt ist NICHT nötig, lasst euch da nix anderes einreden!
Die Patientenverfügung ist für die Ärzte nur eine Hilfe zur Entscheidungsfindung, sie sind trotzdem verpflichtet mit den Angehörigen zu reden. Es ist also auch sehr wichtig mit seinen nächsten Vertrauten und der Familie über seine Einstellung zu reden nur dann kann die richtige Entscheidung getroffen werden.
Ich habe such einen Organspendeausweis, über die Patientenverfügung denk ich noch nach. Und Blut spende ich auch, ich denke jeder der mal ein Organ oder Blut will sollte auch spenden.
Ich wusste ja vorher das meine Meinung hier viele nicht nachvollziehen können, das ist ja auch in meinem privaten Umkreis so.
Ich rede hier nur für mich selber, also wenn ich Kinder hätte würden die natürlich operiert werden, diese meine Einstellung übertrage ich nicht auf andere!!
Ich halte die Transplantationen von Organen als lebensverlängernde Maßnahme die für MICH nicht in Frage kommt und ich möchte keine Organe spenden, da ich der Natur nicht in ihr Handwerk pfuschen will. Ich bitte dies zu akzeptieren.
Ich dachte hier kann jeder seine Meinung zu dem Thema äussern :?: :!:
Solange man Menschen mit Medikamenten behandeln kann habe ich ja keine Einwände, aber Transplatationen oder sonstige "künstliche" Lebenserhaltung lehne ich strikt ab.
Beiträge: 384
Themen: 3
Registriert seit: Mar 2006
Bewertung:
0
Nenya schrieb:Solange man Menschen mit Medikamenten behandeln kann habe ich ja keine Einwände, aber Transplatationen oder sonstige "künstliche" Lebenserhaltung lehne ich strikt ab.
Ich für meinen Teil akzeptiere Deine Meinung durchaus, aber die Behandlung mit Medikamenten ist meiner Meinung nach auch eine " künstliche " Lebenserhaltung  hock:
Gruß Marv
Gio schrieb:Ausrede für was? Angst vor Ärzten mit weißen Bärten?
Ausrede dafür, dass sie keine Organe spenden will.
Zitat:Ich halte die Transplantationen von Organen als lebensverlängernde Maßnahme die für MICH nicht in Frage kommt und ich möchte keine Organe spenden, da ich der Natur nicht in ihr Handwerk pfuschen will. Ich bitte dies zu akzeptieren.
Ich akzeptiere deine Meinung, finde sie aber nicht OK!
Zitat:Ausrede dafür, dass sie keine Organe spenden will.
Nenya sagt aber nicht nur, dass sie keine Organe spenden, sondern keine annehmen will. Wieso sollte das eine Ausrede sein?
Bei dir klingt es, als wäre jeder Mensch zur Organspende verpflichtet, und würde, wenn er aus Faulheit nicht will, mit ethischen Gründen als Ausrede argumentieren. Dabei ist das vielmehr eine Begründung
|