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"Horror-Pornos" - was meint ihr?
#16
@Marv: Oh ja, habs gerade eben selbst gesehen ...*rotwerd*

@Bangor: Ganz bestimmt nicht. Ich würde sogar sagen, dass ich mit beiden Beinen ziemlich gut auf dem Boden der Realität stehe. Und der Unterschied zwischen einem GdT und einem Werk wie Haute Tension? Tja, bei dem einen werden Menschen gequält bzw. getötet (ist doch so, oder?) bei dem anderen ist es nur ein Film. Provokativ und abscheulich vielleicht - aber dennoch nur auf Zelluloid gebannte Illusionen, die ich jederzeit abstellen kann bzw. mich abwenden, wenn mir der Sinn danach steht.
Und wie bereits erwähnt, gibt es zwischen zwei Buchdeckeln oftmals wesentlich schlimmeres zu entdecken, glaubt's mir ... Provokation ist eben auch eine Art von Kunst ...und so eine Aktion wie die Sache mit dem abgetrennten Kopf - wahrscheinlich wollte der Regisseur genau dass damit bewirken: Aufmerksamkeit. Ist doch egal, ob man Gutes oder Schlechtes über sein Werk spricht, Publicity bleibt doch immer noch Publicity!

Lustig: Auf ImdB steht, dass die Vorlage zu Haute Tension von Dean Koontz stammt - ich werd' nicht mehr!
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#17
bäh, das st ja eklig und krank, was Bangor da beschrieben hat - das geht mir dann auch zu weit

und Splatter macht mir überhaupt keine Angst - osndern eher Filme, wo das Böse an sich eher unterschwellig daher kommt, und mit Ängsten gespielt wird, wo das Böse nicht wirklich greifbar ist

ein Beispiel: Das Schweigen der Lämmer, da wird nicht alles gezeigt, manches nur angedeutet - und das zerrt an den Nerven

wenn man aber wie bei Hannibal sieht, wie einer mit offener Schädeldecke dasitzt, das ist einfach unnötig
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#18
Horrorfilme sind Fiktion. Das weiß jeder und müßte eigentlich damit umgehen können. Solch ein Schrott, wie GdT ist in meinen Augen der pure Müll, aber auch da gibts genug Leute, die sich so was anschaun ( die Sensationsgeilheit der Menschen eben, andere glotzen blöde, wenns ein Auto gegen einen Baum gedroschen hat ... Sad )
Und zu guter Letzt kann ja jeder für sich selbst entscheiden, was für Filme er sich anschaut ...
Wenn ich in die Erwachsenenabteilung der Videothek gehe, seh ich dort auch Filme (sag nur Natursekt und Kaviar), bei denen mir das ko..en käme, aber merkwürdigerweise gibts da kein großes Geschrei drum, sondern nur immer über den Horrorfilm. Zumal dieser Fiktion ist, das andere aber nicht.
Es sollte also jeder den Geschmack des Anderen dulden. Verstehen brauch man ihn deswegen ja nicht Wink
Gruß Marv
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#19
Zar schrieb:bäh, das st ja eklig und krank, was Bangor da beschrieben hat - das geht mir dann auch zu weit
Dir!

Zitat:und Splatter macht mir überhaupt keine Angst - osndern eher Filme, wo das Böse an sich eher unterschwellig daher kommt, und mit Ängsten gespielt wird, wo das Böse nicht wirklich greifbar ist

ein Beispiel: Das Schweigen der Lämmer, da wird nicht alles gezeigt, manches nur angedeutet - und das zerrt an den Nerven

wenn man aber wie bei Hannibal sieht, wie einer mit offener Schädeldecke dasitzt, das ist einfach unnötig
Und genau DAS ist Geschmackssache. Du siehst lieber unterschwelligen Grusel, der dir Angst einjagt, mich so gut wie gar nicht tangiert, ich gucke mir Splatterstreifen wie "High Tension", "Texas Chainsaw Massacre" oder "Dawn of the Dead" an, welche dir nicht viel Angst machen, mir aber dafür um so mehr. Wie ich jetzt schon zum dritten Mal in diesem Thread schreibe: Horrorfilme müssen mir Angst machen und mich zum ekeln bringen, wenn sie das tun und nebenbei noch ordentlich Spannung haben, sind sie in meinen Augen gute Filme - weil sie einfach das erfüllen, wofür man (ich) sie gucke. Mit welchen Mitteln der Film mir dabei Angst macht, ist mir größtenteils egal.

Und "Gesichter des Todes" mit normalen Splatterfilmen zu vergleichen, zählt nicht, auch wenn sie noch so hart sind! "GdT" ist als Dokumentation aufgemacht und einfach nur pervers, das sind keine Filme, sondern Aneinanderreihungen von puren Perversitäten!
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#20
Ich mag keine ekligen Szenen, deswegen kommen für mich reine Splatterfilme nicht in Frage.
Hab aber nichts gegen harte Filme, solange sie in ihrer Aussage nicht menschenverachtend sind.
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#21
Vor ca. einem Jahr habe ich auch ein paar Filme dieser Art gesehen ( unter anderem "Haute Tension" und "Texas Ch. Massacre" Bad ). Ein Mensch im nahen Umfeld, den ich damals sehr geliebt habe, ist leider total auf solche Filme abgefahren Sad . Ich weiß nicht, was mich damals dazu getrieben hat, es mir anzusehen- vielleicht Neugier, vielleicht um diesem Menschen zu gefallen oder vielleicht auch nur, um mitreden zu können. Auf jeden Fall empfinde ich es mittlerweile als falsch, dass ich mir sowas überhaupt je angesehen habe. Ich empfand es als total pervers in welcher Art und Weise, Gewalt in diesen Filmen gezeigt wurde. Vielleicht bin ich auch ein wenig empfindlich, aber es gab Szenen, die haben mich so traurig gemacht, dass ich sie nie wieder vergessen kann.( obwohl es nur Fiktion war ).

Damals gab es so einige Auseinandersetzungen mit meinem Schatz - wegen dieser Filme. Ich kann es zwar nach wie vor schwer nachvollziehen, dass jemand Freude daran hat sowas zu schauen, aber mittlerweile akzeptiere ich es, denn es ist jedem selbst überlassen. Nur für mich selbst habe ich entschieden, es nicht mehr zu tun.
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#22
Tatsache ist nunmal dass in Hollywood in letzter Zeit der Brutalitätsgrad ziemlich stark angezogen worden ist!

Spätestens nach "House of Wax" ist mir das klar geworden^^

Gruß, Jochen
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#23
Marv schrieb:Horrorfilme sind Fiktion. Das weiß jeder und müßte eigentlich damit umgehen können. Solch ein Schrott, wie GdT ist in meinen Augen der pure Müll, aber auch da gibts genug Leute, die sich so was anschaun ( die Sensationsgeilheit der Menschen eben, andere glotzen blöde, wenns ein Auto gegen einen Baum gedroschen hat ... Sad )
Und zu guter Letzt kann ja jeder für sich selbst entscheiden, was für Filme er sich anschaut ...
Wenn ich in die Erwachsenenabteilung der Videothek gehe, seh ich dort auch Filme (sag nur Natursekt und Kaviar), bei denen mir das ko..en käme, aber merkwürdigerweise gibts da kein großes Geschrei drum, sondern nur immer über den Horrorfilm. Zumal dieser Fiktion ist, das andere aber nicht.
Es sollte also jeder den Geschmack des Anderen dulden. Verstehen brauch man ihn deswegen ja nicht Wink

ich sag ja auch nicht, dass jemand, der sowas mag, sich das nicht angucken darf, ich persönlich finde es nur ätzend - und mir fehlt da Verständnis dafür, das alles ist natürlich meine ganz eigene persönliche Meinung, habe auch nie was anderes behauptet

ich habe manchmal nichts gegen heftige Gewaltszenen, siehe z.B. Pulp fiction, aber da ist alles in eine äusserst colle und gute Story und Erzählweise gepackt, das ist für mich dann doch wichtig

Und Natursekt und Kavier finde ich auch eklig ^^
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#24
@Bangor
Sehe seit meinem 16. Lebensjahr Horrorfilme ( seit 1989 ) und habe seitdem noch keinen Menschen umgebracht ... aber vielleicht wirds noch ... Muhahaha
Warum ich solchen abartigen Pornomist nicht mit Horrorfilmen vergleichen kann, versteh ich nicht ... ist doch beides krank, oder .... Up_to_something
und übrigends Tauschbörsen ( Kazaa ) sind illegal !!!!
Gruß Marv
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#25
Bangor schrieb:Na ja, wenn man von Dir auf alle schließen kann, bin ich wohl auf dem falschen Dampfer. :roll:

.. ja, ja ich bin ein kranker HCSRA (richtigrum gehts nich) ... Redhole

... und Kazaa ist illegal :mrgreen:
Gruß Marv
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#26
Moellermanns Beitrag bzw. Meinung passt sehr gut wie ich finde.

Bangor hat folgendes geschrieben:

Zitat:Ich denke, wenn es diese Filme nicht gäbe, dann wären diese Splatter-Gucker diejenigen, welche bei einem Verkehrsunfall an der Straße ständen. Die Filme sind nur ein Ersatz für die gleiche Geilheit, die die Gaffer an die Straße treibt.
Darin noch eine künstlerische Note zu suchen, ist für mich nur pervers.

Scherst du da nicht ein paar Leute zuviel über einen Kamm? Demnach wäre ich also geiler Perversling, der am Straßenrand zusieht, wie die Sanis einen zerfetzten Leichnahm aus `ner zerschroteten Karre ziehen ...
Zunächst mal: Ich kann zwischen Realität - die um ein vielfaches schlimmer ist als jeder noch so heftige Splatterstreifen, glaub's mir - und filmischer Fiktion unterscheiden. Desweiteren zwinge ich auch niemandem meinen Filmgeschmack auf. Würde sich jemand durch so einen Film schlecht fühlen, wäre ich schneller an der "Off"-Taste wie Mutter Kleinschmitt am Buzzer beim Familienduell. Aber mich - und viele andere - gleich als einen jener Perversen darzustellen, wie sie in all den Filmen vorkommen, halte ich dann doch wieder für ziemlich gewagt.
Und um auf das Stichwort "Kunst als Provokation" zurückzukommen: Was macht eine bekannte deutsche Band, wenn sie von Kannibalen singt? Oder ein maskierter Bassist, der Blut spuckt? Sie schocken; überschreiten die Grenzen und provozieren - und wissen zudem, dass sowas letztendlich immer die Kassen füllen wird. Es mag ja sein, dass es in manchem menschlichen Wesen eine perverse Neigung nach dem Leid und den Schmerzen anderer geben mag - aber ganz bestimmt nicht bei mir. Und bei den meisten auch nicht.
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#27
Bangor schrieb:Was Harold Lauder-Groupie schreibt, kann ich absolut nachvollziehen. Ich denke, das ist die "normale" Reaktion auf derartige Filme und so müsste es eigentlich auch sein.
Sorry, Bangor, aber ich finde es ziemlich anmaßend zu sagen, das ist normal und das nicht, und wie etwas sein muss oder nicht. Dein Filmgeschmack ist eben ein anderer, als meiner ... wo ist das Problem?

Zitat:Ich bin der festen Überzeugung, dass es Auswirkungen auf Leute, welche sich häufig diesen Müll ansehen, hat.
Ich gucke mir Splatterfilme auch schon seit längerem an (ich glaube, der erste war "Braindead" mit 14 oder 15). Ich habe seitdem niemanden umgebracht, ich stehe mit beiden Beinen auf dem Boden (denke ich :mrgreenSmile, bin kein Außenseiter, hatte auch noch nie Mord-/Selbstmordgedanken. Das sind Klischees ... so etwas von einem Splatterfilm-Gucker zu sagen, ist genauso, wie zu sagen, Stephen King kann ja gar nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, da er sowas schreibt; oder alle Heavy Metal-Fans sind gewaltbereite Leute, die nachts auf Friedhöfen rumschleichen!


Zitat:Genau das ist das Argument, was dann stets kommt. Und ich persönlich halte das für Heuchelei. Die Szenen werden (dank der modernen Technik) heute dermaßen realistisch dargestellt, dass es gar keinen Unterschied macht, ob es Fiktion oder Realität ist.
Rein optisch macht es keinen Unterschied, nein, aber es ist ein Unterschied, wenn ich weiß, dass alles Fiktion ist und bei den Dreharbeiten niemand zu Schaden gekommen ist, oder ob es sich eben um Schund wie "Gesichter des Todes" oder so 'n Zeugs wie diese italienischen 80er-Kannibalenfilme handelt (ich glaube, es war "Canibal Ferox", bei dem Tiere bei den Dreharbeiten getötet wurden?)!

Zitat:Du Thorsten sagst, Du kannst das unterscheiden usw. Mag auch alles sein und muss ich glauben. Es gibt aber auch Menschen wie z.B. Harold Lauder-Groupie oder auch meine Frau, die mit so einem Mist konfrontiert werden und das vielleicht gar nicht verarbeiten können.
Wozu gibt es diese hübschen Marken wo "Freigegeben ab 18 Jahren", bzw. neuerdings "Keine Jugendfreigabe" draufsteht? Wer solche Bilder nicht verträgt, wird das wissen (dadurch, dass man sich bei manchen Nachrichten-Bildern abwendet etc.), und wenn man dann trotzdem solche Filme guckt, ist man selber Schuld! Sorry, dass ich das so hart sage, aber wenn man etwas nicht abkann, kann man etwas nicht ab. Mich würde es rein theoretisch zum Beispiel mal reizen, Bungee-Jumping zu machen, da ich aber weiß, dass ich aufgrund meiner Höhenangst tierische Panik da oben haben würde, lass ich es einfach sein!

Zitat:Ich denke, wenn es diese Filme nicht gäbe, dann wären diese Splatter-Gucker diejenigen, welche bei einem Verkehrsunfall an der Straße ständen. Die Filme sind nur ein Ersatz für die gleiche Geilheit, die die Gaffer an die Straße treibt.
Unterstellung! Siehe meine Ausführungen zum Unterschied zwischen "Gesichter des Todes" und fiktionellen Splatter!

Zitat:Darin noch eine künstlerische Note zu suchen, ist für mich nur pervers.
Für dich, akzeptiere ich! Aber akzeptiere du, dass ich mir gerne Splatterfilme angucke und mach nicht solche - meiner Meinung nach unverschämten - Unterstellungen wie oben!

Zitat:
Zitat:Und "Gesichter des Todes" mit normalen Splatterfilmen zu vergleichen, zählt nicht, auch wenn sie noch so hart sind! "GdT" ist als Dokumentation aufgemacht und einfach nur pervers, das sind keine Filme, sondern Aneinanderreihungen von puren Perversitäten!
Ich behaupte, beide Sparten erreichen das gleiche Puplikum.
Nein! Ist definitiv eine falsche Behauptung!

Zitat:
Zitat:Ich mag keine ekligen Szenen, deswegen kommen für mich reine Splatterfilme nicht in Frage.
Hab aber nichts gegen harte Filme, solange sie in ihrer Aussage nicht menschenverachtend sind.
Ginny spricht einen sehr wichtigen Aspekt an, der meine Ansicht bestärkt. Menschenverachtende Szenen sind zu Hauf in diesen Filmen vorhanden.
Menschenverachtende SZENEN ja, aber letztendlich siegt das Gute, womit die AUSSAGE nicht menschenverachtend ist. Ist wie mit "Hänsel und Gretel": die Hexe will die Kinder verbrennen und essen --> menschenverachtend! Doch die Kinder besiegen die Hexe und kehren heile nach Hause zurück --> positive Aussage, nicht menschenverachtend!

Zitat:
Zitat:Tatsache ist nunmal dass in Hollywood in letzter Zeit der Brutalitätsgrad ziemlich stark angezogen worden ist!
Eine natürliche Entwicklung, da den Konsumenten dieses Genres stets eine Steigerung geboten werden muss.
Ich denke, dass ist ein Trugschluss (den nicht du machst, sondern die Produzenten eben dieser Filme; ich denke, deine Aussage trifft die Begründung der Filmemacher schon): Splatter wird immer übertriebener. Bei "High Tension" war die Grenze erreicht, beim "TCM"-Remake wurde sie schon überschritten, denke ich. (Überhaupt finde ich, dass bei "High Tension" hier übertrieben wird ... das was gezeigt wird, ist zwar hart, aber im ganzen Film gibt es genau sechs Morde, fünf davon sind für das Publikum zu sehen, vier von diesen fünf sind blutig und "splattrig".) Die alten Splatterklassiker wiue das "TCM"-Original, "Dawn -" und "Day of the Dead", "The Thing", "Hellraiser" und Co. finde ich viel besser, als diese ganzen Splatterszenenohnehandlunganeinanderreih-Dingsbumse (zu denen "High Tension" DEFINITIV NICHT gehört!!!)

Zitat:Ich hatte mir vor einiger Zeit mal einen Clip bei Kazaa runtergeladen. Statt dem erwarteten Clip kam (dank eines Scherzboldes, der die Datei mit einem falschen Namen versah) eine Szene aus dem Film "Rendezvous mit Joe Black". Es war die Szene, in der Joe Black überfahren wird.
Da ich den Film bis dato noch gar nicht gesehen hatte, saß ich mit großen Augen vor dem Monitor. Ich habe mich dermaßen erschrocken, dass ich die Szene gar nicht mehr aus dem Kopf bekam. Erst als ich kürzlich den Film sah, wurde mir einiges klar. Das ist ein typisches Beispiel.
Ja, aber es ist ein Unterschied, ob du dir versehentlich den falschen Clip runterlädst oder ob du dir in vollem Gewissen einen Film auf DVD kaufst oder ihn aus der Videothek holst! Wenn ich mir den Film kaufe/ausleihe, lese ich mir doch vorher die Beschreibung auf der Rückseite durch, wo meistens schon geschrieben steht, dass der Film sehr blutig ist (Zitat "High Tension"-Hülle: "So kompromisslos wie hier wurde im Film schon lange nicht mehr gemordet."), und wenn man dann auch noch sieht, dass der Film ab 18 ist, weiß man spätestens jetzt, dass man die Finger von dem Film lassen muss, wenn man blutige Szenen nicht verträgt!
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#28
Zitat:@Bangor
Sehe seit meinem 16. Lebensjahr Horrorfilme ( seit 1989 ) und habe seitdem noch keinen Menschen umgebracht ... aber vielleicht wirds noch ...

Hinter der Behauptung, dass Gewaltpornographie schade, steckt nicht (!) die Vorraussetzung, der Schaden würde Gewaltbereitschaft fördern. Es wird auch nicht verneint... aber in keinem Fall vorrausgesetzt.
Meiner Meinung nach stumpft sie die Gesellschaft emotional ab. Ich denke nicht, dass dadurch die aktive Gewaltbereitschaft steigt - sondern dass die emotionale Gewaltakzeptanz, die Hemmschwelle sinkt. Nicht zwingend Aggressivität... zumindest keine direkte. Vielleicht wird sogar im Gegenteil das fiktive Erleben der Schmerzen als Ventil genutzt, um eigene Aggressionen umzuwandeln. Kurzzeitig. In den meisten Fällen kann es vielleicht auch als natürlicher Nervenkitzel dienen. Letztendlich aber stumpft man emotional und geistig ab.
Das bedeutet nicht, dass jedes Individuum (auch nur Ansatzweise) zum Psychopathen wird... aber, dass die Hemmschwelle der Gesellschaft sinkt und die Empfindsamkeit für subtile Zwischentöne in Filmen (bishin zum sozialen Miteinander) vernachlässigt wird. Und dass mit einer gesteigerten visuellen Gewaltbereitschaft ein kultureller und geistiger Rückgang einhergeht. Für den Einzelnen mag es im großen oder im kleinen Maße schaden, vielleicht sogar helfen - auf die Gesellschaft bezogen jedoch ersteres. Im Beispiel Hostel der schädliche Einzug in den Mainstream vom vorher akzeptablen Nischenpublikum.

Und der wichtige Punkt ist für mich dabei auch die schon von Ginny angesprochene Menschenverachtung. Das visuelle, fiktive Miterleben von menschlichem Leid sollte nicht als Achterbahnfahrt, als Nervenkitzel, angesehen werden. Brutalität in Actionfilmen, Psychoterror, Angst, das mag etwas anderes sein... es beschäftigt sich mit dem Grundgedanken der Romantik -> die Sehnsucht nach Ferne, nach Abenteuer. Das beinhaltet im übertragenen Sinne Gefahr, Geschwindigkeit, Action, Risiko, Angst, den potentiellen Tod (den man als Zuschauer gerne erlebt). Die FIXIERUNG auf Qual und Gewalt jedoch, das Miterleben von Folter und Perversion, löst sich vom Grundgedanken des Adrinalinschubs (ANGST) zur Faszination und Aufgeilung (phychisches Leid, Qual, Deformation des Körpers).
Als Freizeitgenuss scheint mir das menschenverachtend. Nicht umsonst wird versucht, die Darstellung, das Leid der Opfer, realitätsnah und nachvollziehbar zu gestalten, so dass aktiv das Wissen um die Fiktion ausgeblendet wird.

Zur Daseinsberechtigung... in Nischen: Ja. Als Konsumprodukt der breiten Masse (aktueller Trend): Nein. Nach meinem ethischen Bewusstsein. Eine Zensur halte ich nicht für angebracht... eine Selbstzensur schon.
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#29
Gio schrieb:Eine Zensur halte ich nicht für angebracht... eine Selbstzensur schon.
*unterschreib*
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#30
Oh, ich denke den Kazaa-Clip von "Rendevouz mit Joe Black" sollte man aus der Diskussion auslassen, weil er witzig-überzogen (geradezu comichaft) gemeint ist. Das würde jetzt weit am Thema vorbeiführen.


Mölle schrieb:*unterschreib*

Hehe.
Nun, so genau ist das jetzt aber nicht weitergesponnen. Die Selbstzensur setzt einen mündigen Bürger vorraus. Dass der Bürger NICHT mündig ist, sieht man meiner Meinung nach an Serien wie "Polizeirundfahrt", "Arabella", "Das Geständnis" ... oder der Bildzeitung.
Ein Gesetz gegen Verdummungsfernsehen würde ich nicht fordern (eins gegen den Springerverlag schon). Genausowenig ein zu engstirniges gegen Gewalt. Oder eins gegen McDonalds. Weil es eine zu krasse Beschneidung der Meinungs- und Wahlfreiheit (haha) wäre. Ergo undurchführbar. In unserem gesamten Moralsystem steht das Recht des Individuums vor dem Wohl der Gemeinschaft.
Das ändert aber nichts daran, dass es schadet - weil der normale Bürger nunmal unmündig IST und sich oft falsch entscheidet. UND: Gegen die jeweilige Entscheidung darf man meckern. Die AKTUELLE Selbstzensur sehe ich jedenfalls als zu niedrig an.
Nochmal: Akzeptanz fürs Nischenpublikum, für bestimmte Genre-Fans. Nicht aber in der Masse.
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