22.01.2004, 22:52
Wie schon so manches Mal vorher, muss ich meinem Friend leider widersprechen...
Stünde dieser Film für sich alleine, hätte er gar nicht mal so schlechte Karten auf kommerziellen oder zumindest künstlerischen Erfolg. Denn tatsächlich sind so ziemliche alle Ingdredenzien für einen typischen Horrorstreifen da - schöne, junge Menschen (vorallem Jessica Biel sah zum Anbeissen aus!), einige sitzende Schockeffekte und eine beträchtliche Menge explizit dargestellter Gewalt. Und vorallem werden wir endlich mal von ach so intelligenten Anspielungen und pseudowitzigen Sprüchen verschont, die uns in der Post-"Scream"-Ära in jedem zweiten TV-Film entgegenschlugen. So gesehen ist das TCM-Remake wieder mal ein richtig ernsthafter Horrorschocker, der weder ironisch noch hintersinnig sein will, sondern einfach nur erschrecken soll.
Wenn es da nicht ein Problem gäbe.
Und dieses Problem ist das legendäre Original, das bis heute als einer der besten und verstörensten Psychohorrorfilme aller Zeiten gilt - völlig zu Recht (wer es übrigens als Splatterfilm bezeichnet, hat es schlicht noch nie gesehen). Und für jeden Liebhaber des Originals von Tobe Hooper ist dieser Remake-Versuch schlicht und einfach inakzeptabel.
Die Fehler lassen sich kaum noch zählen: Sei es der völlig unpassende Look der später 90er (dass die Geschichte in den 70ern spielen soll, kann man nur anhand des Lynard Skynard-Konzerts erahnen, zu denen die Kids wollen), die völlig plakative und absolut unpassende Gewaltdarstellung (das Original lebt davon, dass man eben nahezu nichts sieht und sich der ganze Terror im Kopf abspielt), unglaubwürdige Charaktere, die der Geschichte weder neue Aspekte geben noch in irgendeiner Weise passen (der verkommene Sheriff, die komischen Frauen im Anhänger)... und so weiter, und so fort.
Der von der Familie, die im Remake übrigens ein ganz müder Abklatsch der Original-Familie war, praktizierte Kannibalismus war den Machern dann doch wohl zu hart (soll ja auch Geld einspielen, gell?) und viel daher komplett raus. Spitze. Und wer allen Ernstes eine Erklärung für den Wahnsinn der Familie und Leatherface im besonderen gibt, der hat die Ausnahmestellung des Originals nicht mal ansatzweise verstanden und dreht lieber wieder Videoclips.
Das Ende setzt allem aber die Krone auf - falls sich noch jemand den Film antun will: SPOILER! - :
Da nimmt die letzte Überlebende doch tatsächlich den kleinen Jungen mit sich und führt ihn in ein besseres Leben, weg von all den bösen Menschen. Wenn der Film nicht eh am Ende gewesen wäre, wäre ich spätestens an dieser Stelle aus dem Saal gegangen. Nee, liebe Leute, da wird vielleicht das Herze des durchschnittlichen amerikanischen Kinogängers wieder warm, ich konnte und kann einfach nur den Kopf schütteln.
Unglaublich, wie man einen so hervorragenden Film im Remake so völlig verhunzen kann. Für mich schon jetzt eine der größten Enttäuschungen dieses Kinojahres - und wird sicher nicht die letzte gewesen sein.

Stünde dieser Film für sich alleine, hätte er gar nicht mal so schlechte Karten auf kommerziellen oder zumindest künstlerischen Erfolg. Denn tatsächlich sind so ziemliche alle Ingdredenzien für einen typischen Horrorstreifen da - schöne, junge Menschen (vorallem Jessica Biel sah zum Anbeissen aus!), einige sitzende Schockeffekte und eine beträchtliche Menge explizit dargestellter Gewalt. Und vorallem werden wir endlich mal von ach so intelligenten Anspielungen und pseudowitzigen Sprüchen verschont, die uns in der Post-"Scream"-Ära in jedem zweiten TV-Film entgegenschlugen. So gesehen ist das TCM-Remake wieder mal ein richtig ernsthafter Horrorschocker, der weder ironisch noch hintersinnig sein will, sondern einfach nur erschrecken soll.
Wenn es da nicht ein Problem gäbe.
Und dieses Problem ist das legendäre Original, das bis heute als einer der besten und verstörensten Psychohorrorfilme aller Zeiten gilt - völlig zu Recht (wer es übrigens als Splatterfilm bezeichnet, hat es schlicht noch nie gesehen). Und für jeden Liebhaber des Originals von Tobe Hooper ist dieser Remake-Versuch schlicht und einfach inakzeptabel.
Die Fehler lassen sich kaum noch zählen: Sei es der völlig unpassende Look der später 90er (dass die Geschichte in den 70ern spielen soll, kann man nur anhand des Lynard Skynard-Konzerts erahnen, zu denen die Kids wollen), die völlig plakative und absolut unpassende Gewaltdarstellung (das Original lebt davon, dass man eben nahezu nichts sieht und sich der ganze Terror im Kopf abspielt), unglaubwürdige Charaktere, die der Geschichte weder neue Aspekte geben noch in irgendeiner Weise passen (der verkommene Sheriff, die komischen Frauen im Anhänger)... und so weiter, und so fort.
Der von der Familie, die im Remake übrigens ein ganz müder Abklatsch der Original-Familie war, praktizierte Kannibalismus war den Machern dann doch wohl zu hart (soll ja auch Geld einspielen, gell?) und viel daher komplett raus. Spitze. Und wer allen Ernstes eine Erklärung für den Wahnsinn der Familie und Leatherface im besonderen gibt, der hat die Ausnahmestellung des Originals nicht mal ansatzweise verstanden und dreht lieber wieder Videoclips.
Das Ende setzt allem aber die Krone auf - falls sich noch jemand den Film antun will: SPOILER! - :
Da nimmt die letzte Überlebende doch tatsächlich den kleinen Jungen mit sich und führt ihn in ein besseres Leben, weg von all den bösen Menschen. Wenn der Film nicht eh am Ende gewesen wäre, wäre ich spätestens an dieser Stelle aus dem Saal gegangen. Nee, liebe Leute, da wird vielleicht das Herze des durchschnittlichen amerikanischen Kinogängers wieder warm, ich konnte und kann einfach nur den Kopf schütteln.
Unglaublich, wie man einen so hervorragenden Film im Remake so völlig verhunzen kann. Für mich schon jetzt eine der größten Enttäuschungen dieses Kinojahres - und wird sicher nicht die letzte gewesen sein.