14.02.2003, 13:46
Hui...deutsche Filme; zwiespältiges und interessantes Thema.
Die ganz große Sternstunde des deutschen Films wird es wohl nicht mehr geben, wie damals in den 20ern/frühen 30ern, bevor die Nazis an die Macht kamen und viele große Künstler nach Hollywood gingen. Marlene Dietrich, Ernst Lubisch (Regisseur), Fritz Lang, F.W. Murnau, Erich von Stroheim, Peter Lorre, Detlef Sierck (nannte sich dann Douglas Sirk), Billy Wilder sind nur einige von ihnen. Deutschland verlor sozusagen seine größten Talente, und diese Emmigration von Künstlern wirkte sich negativ auf die Qualität des deutschen Kinos bis in die 60er Jahre aus. Die Propaganda- und Schlagerfilme von 1933 bis 1945 laß ich mal aus, ebenso die Schnulzen und Heimat-Plüsch-Filmchen der 50er.
Wen gab es danach? Romy Schneider, welche aber ihre besten Filme in Frankreich drehte und heute in Deutschland wohl hauptsächlich als "Sissi" bekannt ist...ah, und "Winnetou" startete in den 60ern...und Oswald-Kolle-B-Movies klärten Deutschland auf...
Oh, aber dann ein Lichblick, Rainer Werner Fassbinder, dessen Titel schon schön klingen, welcher aber viel Sozialkritik in Alltagsszenen einenbaute: "Liebe ist kälter als der Tod", "Die bitteren Tränen der Petra von Kant", "Angst essen Seele auf" und andere. Werner Herzog, Klaus Kinski, Wim Wenders, Volker Schlöndorff , Jürgen Prochnow begannen in den 70ern sich Namen zu machen, und gelten bis heute noch als die Großen des deutschen Films. Nachwuchs? Ja - aber würdiger Nachwuchs? Es gibt, besonders seit Tykwers "Lola rennt", gute "Geheimtipps" aus Deutschland; wie "Sonnenallee", "23", "Crazy", "Das Experiment" etc. Aber ich halte Deutschland weiterhin für ein zweitrangiges Filmland.
Also wirklich, der Kinobereich muß im Sterben liegen, wenn Werke wie "Bandits" (und ich meine nicht von Konz sondern von Kritikern) gelobt werden und als "guter deutscher Film" gelten.
Wen ich zur Zeit als deutschsprachigen Künstler interessant finde, ist der österreichische Regisseur Michael Haneke, welchen ich öfters mal im Forum erwähnte.
Ähm, so weit so gut. :mrgreen:
Die ganz große Sternstunde des deutschen Films wird es wohl nicht mehr geben, wie damals in den 20ern/frühen 30ern, bevor die Nazis an die Macht kamen und viele große Künstler nach Hollywood gingen. Marlene Dietrich, Ernst Lubisch (Regisseur), Fritz Lang, F.W. Murnau, Erich von Stroheim, Peter Lorre, Detlef Sierck (nannte sich dann Douglas Sirk), Billy Wilder sind nur einige von ihnen. Deutschland verlor sozusagen seine größten Talente, und diese Emmigration von Künstlern wirkte sich negativ auf die Qualität des deutschen Kinos bis in die 60er Jahre aus. Die Propaganda- und Schlagerfilme von 1933 bis 1945 laß ich mal aus, ebenso die Schnulzen und Heimat-Plüsch-Filmchen der 50er.
Wen gab es danach? Romy Schneider, welche aber ihre besten Filme in Frankreich drehte und heute in Deutschland wohl hauptsächlich als "Sissi" bekannt ist...ah, und "Winnetou" startete in den 60ern...und Oswald-Kolle-B-Movies klärten Deutschland auf...
Oh, aber dann ein Lichblick, Rainer Werner Fassbinder, dessen Titel schon schön klingen, welcher aber viel Sozialkritik in Alltagsszenen einenbaute: "Liebe ist kälter als der Tod", "Die bitteren Tränen der Petra von Kant", "Angst essen Seele auf" und andere. Werner Herzog, Klaus Kinski, Wim Wenders, Volker Schlöndorff , Jürgen Prochnow begannen in den 70ern sich Namen zu machen, und gelten bis heute noch als die Großen des deutschen Films. Nachwuchs? Ja - aber würdiger Nachwuchs? Es gibt, besonders seit Tykwers "Lola rennt", gute "Geheimtipps" aus Deutschland; wie "Sonnenallee", "23", "Crazy", "Das Experiment" etc. Aber ich halte Deutschland weiterhin für ein zweitrangiges Filmland.


Wen ich zur Zeit als deutschsprachigen Künstler interessant finde, ist der österreichische Regisseur Michael Haneke, welchen ich öfters mal im Forum erwähnte.

Zitat:Noch ein paar Vorschläge von mir, was Filme außerhalb des Massengeschmacks betrifft.
Die Klavierspielerin mit Isabelle Huppert und Funny Games, beide von Michael Haneke und auf unterschiedliche Weise grausam. Motiv von beiden Werken sind die Abründe der Seele - besser und verschreckender gezeigt als in den meisten Horror-Filme, weil hier schonungslos eine nicht unmögliche Realität dargestellt wird.
Ähm, so weit so gut. :mrgreen: