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Wie steht ihr zu Amazon?
#16
stoppoker schrieb:
Kimsen schrieb:Was ich nur sehr happig finde, ist, dass neue Bücher oftmals genauso viel kosten wie gebundene. Hä? Ich verstehe nicht wieso das so ist.

Das muss man nicht verstehen, das ist Kapitalismus!

Nein, das nennt man halbwegs angemessende Honorierung von Autoren, die mindestens ein Jahr lang keine Freizeit haben und ohne jegliche Garantie auf Veröffentlichung etliche Stunden täglich Zeit investieren und am Ende selbst mit diesem Bezahlsystem kaum über Hartz-IV-Niveau kommen, wenn sie nicht noch einen anderen Job haben (oder zufällig einen Bestseller landen).
Wenn wir NOCH weniger kriegen würden, könnten wir es auch gleich lassen.
(Finde es ehrlich gesagt traurig, dass man gerade im Stephen-King-Forum darauf hinweisen muss, dass es nicht nur um Herstellungskosten geht, sondern auch um einen Kopf, der sich u. U. jahrelange Arbeit gemacht hat, sich das Ganze auszudenken, aufzuschreiben, zig Mal zu überarbeiten und am Ende wenigstens halbwegs dafür entlohnt werden sollte). Bei Büchern bezahlt man nämlich auch den INHALT.

Falls diese Nachricht etwas patzig klingen sollte, tut es mir leid, aber ich sehe gerade meiner ersten Veröffentlichung bei einem Publikumsverlag entgegen und bin echt desilliosioniert worden. Hatte zwar nicht erwartet, dass man gleich reich wird, nur weil man ein Buch geschrieben hat, aber wenn man sogar bei der Vertragsverhandlung mit einem großen Verlag gleich vor den Latz geknallt kriegt, dass "der Lohn der Autoren der Applaus" ist und man bloß nicht erwarten sollte, gutes Geld mit etwas zu verdienen, was einem nach zweijähriger Arbeit fast einen Herzinfarkt vor lauter Stress beschert hat, ist das echt fies. Besonders wenn besagter Verlag sich ca. 90% aller anfallenden Gelder einverleibt und man das bisschen, was einem als Autor übrig bleibt, noch mit der Agentur teilen muss, die einen vermittelt hat. Nennt sich übrigens Normvertrag und ist Standard heutzutage.
Na, wenigstens bin ich nicht so tief gesunken, für meine eigene Veröffentlichung zu bezahlen wie so viele andere.

Womit wir übrigens wieder bei der Amazon-Diskussion wären.
Ich rege mich echt darüber auf, wie permanent alle Leute über Amazon herfallen, weil es gerade "en vogue" ist. Besonders die Bücher-Diskussion geht viel tiefer und betrifft längst nicht nur Amazon, sondern vielmehr das gesamte Verlagswesen in Deutschland - damit meine ich große Verlage, die am liebsten kaum was an Honorar bezahlen und Kunden, die alles am besten geschenkt bekommen wollen.

Dazu kommt noch das, was Tiberius gesagt hat: Die Probleme in den USA und Deutschland sind völlig verschiedene.
15 Gänse / 40 min.
Drei, sechs, neun, die Gans trank Wein.
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