10.04.2008, 12:49
Larry Underwood schrieb:Sehr schwierig zu sagen WAS nun Literatur ist. Da fühlen sich wiedermal pseudo elitäre Kreise dazu berufen ihr Metiér rein zu halten, oftmals wenn es um deratige Diskussionen geht. Wart's ab, in 100 Jahren zählt King vielleicht zur Literatur, denn es herrscht ja so die Angewohnheit vor, jeden Schinken, der alt ist zur Literatur zu zählen (von denen einige der Weltklassiker ein ganz schöner Reinfall sind).
Nichts desto trotz würde ich am ehesten noch "LOVE" als das King Buch mit am meisten literatischen Ambitionen bezeichnen. Warum wählst du gerade "The Stand"? Mir hat das Buch auch gefallen, aber es war nicht außergewöhnlich tiefgründig, wenn man sie mit den King Büchern vergleicht. Mach dir über Literatur ja oder nein nur keinen Kopf, das ist eine komplette Nonsense Diskussion, Viele sehen Goethes Faust als unantastbar, ich sehe es als eher schlecht. Was soll's also....
ich fand "the stand" gut geeignet, weil es sehr episch angelegt ist und auch nicht ganz so platt und trivial ist, wie z.b. seine neuen romane. es ist schon insofern tiefgründig, da es eine zukunftsvision des kalten krieges darstellt. "das letzte gefecht" ist also politisch motiviert. auch die charaktere sind alle vielschichtig und interessant, ich könnte mich studenlang mit leuten darüber unterhalten. schade, dass so etwas nicht in der schule gelesen wird.
und goethes faust ist kult und wird deswegen nicht kritisiert. ich bin kein literaturexperte, aber ich habe mich mal mit einigen thesen auseinandergesetzt (z.b. dramentheorien von lessing und aristoteles und brecht) und habe festgestellt, dass die diskussionen einfach... ja.....dumm sind. fontante fand ich ja noch gut, aber alles vor dem realismus hat in meinen augen den bezug zur heutigen zeit verloren. wenn ich in der zeitung lese, dass so arme wichte in der schule einen zusammenhang zwischen "emilia galotti" und der heutigen gesellschaftsstruktur finden müssen, dann wundert es mich gar nicht mehr, dass junge leute keinen bock mehr haben zu lesen. lesen soll spaß machen. wenn es spaß macht, hinterfragt man gewisse aspekte und entwickelt neue sinnzusammenhänge und ideen. aber diese alte spießerliteratur von schiller und so, ist so verdammt ausgelutscht, das regt mich echt auf. woher nehmen sich experten eigentlich das recht, darüber zu urteilen, was qualität ist und was nicht?
Schnie schrieb:Wer wird Millionär vom 11. Januar 2003
Zitat:Wie heisst ein Bestseller von Stephen King?
1.) Der Cadillac
2,)Der Pontiac
3.)Der Buick
4.) Der Plymouth
Schnie 8)
joa, dass ist doch mal ne klassiche telefonjoker-frage.
Wordslinger schrieb:Feed schrieb:doch! Es gab einmal die sehr schwierige Frage (immerhin 32.000 DM^^), welches Buch NICHT von King stammt: ES, Sie, ER oder Das Mädchen... muss ich nicht bewerten oder?
Aber dennoch: King ist Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger. So etwas wie Faust oder Churchills Lebensweg ist damit nicht zu vergleichen!chuettel:
also sorry, aber diese wer-wird-millionär frage ist doch mal echt für den a.rsch. lol....wenn dann doch bitte, ES, Sie, ER oder WIR, aber nicht das mädchen, dass passt gar nicht. total arm.
king ist unterhaltung - da hast du recht. aber seine romane enthalten soviel.... ich sag mal, soviel "WAHRES" aus dem leben. oft entdecke ich sätze und aphorismen und lehrsprüche, also die finde ich so toll, die behalte ich ein leben lang. king ist mehr als nur ein autor für mich. er ist zwar kein religionsersatz, aber doch eine art spiegel. immer und immer wieder entdeckt man sich und das verhalten anderer menschen in seinen romanen wieder. king hält einem das leben in der mittelschicht vor und das interessiert mich tausend mal mehr als churchills lebensweg, von dem ich nicht einmal weiß, wer es geschrieben hat...