31.01.2007, 12:42
...und wenn sie nicht gestorben sind....amen!
Sorry, aber so ganz klar komme ich mit den genannten Argumenten nicht, auch wenn sie sicherlich positive Absichten der Verfasser unterstreichen und den Versuch, eine für alle gerechte Welt zu erschaffen..
ABER: Ethik, Vernunft, Gerechtigkeit usw. in allen Ehren, aber ich glaube, daß bei all diesen wunderbaren Konstruktionen eines völlig außer acht gelassen wird, nämlich, daß nicht alle Menschen friedlich, vernunftbegabt und anderen Menschen nach dem "Was Du nicht willst, das man Dir tu"-Prinzip gegenübertreten.
Ich fände eine Gesellschaft auch toll, in der jeder eine Stimme hat, Gewalt und Verbrechen auf eine humane, "zivilisierte" Art und Weise behandelt werden etc., aber mal ganz ehrlich: funktioniert das denn?
Angeblich funktioniert der Kommunismus nicht, weil er von einem falschen Menschenbild ausgeht. Sorry, aber dann funktioniert genausowenig unser Rechtssystem, unsere Demokratie usw.
Fällt Euch nicht auf, daß gerade diese an sich positiven Gedankengüter und gesellschaftlichen Vorgaben ständig (und ich finde in zunehmenden Maße) ausgehöhlt und gegen das System gerichtet werden???
Ein ZU gutmenschelnder Umgang mit Schwerverbrechern sendet jedenfalls meiner Ansicht nach die Botschaft "Du warst aber böse - aber keine Angst, die Gesellschaft drückt Dich wieder an ihre mütterliche Brust - schließlich kannst Du ja nichts dafür, denn WIR haben dich so gemacht und eigentlich ist es unsere eigene Schuld, wenn Du uns irgendwann ans Bein pinkelst"
Wie gesagt, ich bin nicht dafür, daß Dieben wieder die Hand abgeschlagen wird oder ähnliches, aber die eben beschriebene Sichtweise der Dinge sollte auch in die Überlegungen mit einbezogen werden!
Was ich auch ein wenig störend bei der Diskussion finde, ist der Punkt, daß immer darauf hingewiesen wird (sicherlich durchaus zu Recht), daß der spezifische Umgang mit Kriminellen etwas über die Zivilisiertheit der Gesellschaft aussagt. Meinetwegen. Allerdings macht es meistens auch den Anschein, daß es durchaus auch etwas über den Egozentrismus der so argumentierenden Person aussagt ("ICH bin nicht böse", "ICH bin zivilisiert, gerecht, human...").
So argumentierend muß man sich nämlich nicht mit dem möglicherweise vorhandenen EIGENEN Potential an Haß, "Auge um Auge"-Denken, dem kleinen Teufelchen in Dir auseinandersetzen (siehe Freud, Triebtheorie, Thanathos). Das richt doch stark nach innerpsychischen Verdrängungsmechanismen...
-> Gutmenschkappe aufgesetzt, fertig, Problem gelöst.
Doch SO einfach ist es meiner Meinung nach eben nicht.
Sorry, aber so ganz klar komme ich mit den genannten Argumenten nicht, auch wenn sie sicherlich positive Absichten der Verfasser unterstreichen und den Versuch, eine für alle gerechte Welt zu erschaffen..
ABER: Ethik, Vernunft, Gerechtigkeit usw. in allen Ehren, aber ich glaube, daß bei all diesen wunderbaren Konstruktionen eines völlig außer acht gelassen wird, nämlich, daß nicht alle Menschen friedlich, vernunftbegabt und anderen Menschen nach dem "Was Du nicht willst, das man Dir tu"-Prinzip gegenübertreten.
Ich fände eine Gesellschaft auch toll, in der jeder eine Stimme hat, Gewalt und Verbrechen auf eine humane, "zivilisierte" Art und Weise behandelt werden etc., aber mal ganz ehrlich: funktioniert das denn?
Angeblich funktioniert der Kommunismus nicht, weil er von einem falschen Menschenbild ausgeht. Sorry, aber dann funktioniert genausowenig unser Rechtssystem, unsere Demokratie usw.
Fällt Euch nicht auf, daß gerade diese an sich positiven Gedankengüter und gesellschaftlichen Vorgaben ständig (und ich finde in zunehmenden Maße) ausgehöhlt und gegen das System gerichtet werden???
Ein ZU gutmenschelnder Umgang mit Schwerverbrechern sendet jedenfalls meiner Ansicht nach die Botschaft "Du warst aber böse - aber keine Angst, die Gesellschaft drückt Dich wieder an ihre mütterliche Brust - schließlich kannst Du ja nichts dafür, denn WIR haben dich so gemacht und eigentlich ist es unsere eigene Schuld, wenn Du uns irgendwann ans Bein pinkelst"
Wie gesagt, ich bin nicht dafür, daß Dieben wieder die Hand abgeschlagen wird oder ähnliches, aber die eben beschriebene Sichtweise der Dinge sollte auch in die Überlegungen mit einbezogen werden!
Was ich auch ein wenig störend bei der Diskussion finde, ist der Punkt, daß immer darauf hingewiesen wird (sicherlich durchaus zu Recht), daß der spezifische Umgang mit Kriminellen etwas über die Zivilisiertheit der Gesellschaft aussagt. Meinetwegen. Allerdings macht es meistens auch den Anschein, daß es durchaus auch etwas über den Egozentrismus der so argumentierenden Person aussagt ("ICH bin nicht böse", "ICH bin zivilisiert, gerecht, human...").
So argumentierend muß man sich nämlich nicht mit dem möglicherweise vorhandenen EIGENEN Potential an Haß, "Auge um Auge"-Denken, dem kleinen Teufelchen in Dir auseinandersetzen (siehe Freud, Triebtheorie, Thanathos). Das richt doch stark nach innerpsychischen Verdrängungsmechanismen...

Doch SO einfach ist es meiner Meinung nach eben nicht.