22.01.2007, 21:41
Zitat:Mein Problem bei solchen Diskussionen ist, daß stets die Täter im Mittelpunkt stehen
Dann solltest du dir mal darüber Gedanken machen, um wen sich das Urteil der Todesstrafe dreht :mrgreen:
Natürlich bezieht sich das auf den Täter. In der Theorie müssen wir nämlich davon ausgehen, dass bei dieser Art der potentiellen Bestrafung das Opfer schon tot ist

Zitat:Alles andere zieht meiner Meinung nach nicht (Notwehr und Nothilfe ausgenommen). Beim Opfer fragt schließlich auch keiner, ob es nicht gern noch ne Weile gelebt hätte...
Um dich über den Hintergrund dieses Diskussionsthemas aufzuklären: Beim Opfer hatte auch nicht die Judikative die Tatwaffe in der Hand.
Zitat:Tut mir leid, aber wenn jemand bewußt einen anderen Menschen tötet, muß ihm einfach klar sein, daß das den Ausschluß aus der Gesellschaft zur Folge hat.
Richtig. Mit einem bisschen Kreativität sollte jeder Gesellschaft aber klar werden, dass man jemanden auch ausschließen kann, ohne ihn umzubringen

Zitat:Mit so jemandem kann ich einfach null Mitleid haben. Hallo?! Wir sprechen hier nicht über Falschparken, Diebstahl oder Steuerhinterziehung!!!!
Nein, aber auch nicht über die Tora.
Ansonsten: Was heißt denn hier Mitleid? Das hat mit Mitleid nichts zu tun (auch wenn die Entwicklung des Mitleids immer ein Zeichen der Zivilisiertheit einer Gesellschaft war).
Es geht um Menschenrechte, und über die Anmaßung, über den Lebenswert anderer zu richten.
Zitat:Und was den "irdischen Richter" angeht: so argumentiert müssen alle Gesetze und Vorschriften weg, denn: sagt Gott, daß ich an einem bestimmten Platz nicht parken darf? Ist Gott gegen Steuerhinterziehung? usw.
Gott findet Falschparken ziemlich scheiße, aber Steuerhinterziehung ist ganz okay, glaub ich. Das sollte uns aber nicht interessieren, wenn wir Gesetze beschließen, die das gesellschaftliche Leben strukturieren. Ebenso wenig wie dein persönliches Urteil, wann ein Mensch sein Lebenswert verloren hat.
Zitat:Ein Haftplatz kostet in Deutschland 70-100Euro pro Tag. Geht man von 70Euro und durchschnittlich 30 Tagen pro Monat aus, sind das 2100Euro, die der Steuerzahler abdrücken muss. Fragt man sich, ob die bei ner Rentnerin, nem Kindergarten oder nem Langzeitarbeitslosen nicht besser aufgehoben wären...
Fragt sich auch, ob man an monetären Vorteilen ermessen sollte, wann man Töten darf
