09.07.2006, 14:42
Hostel ... Anfangs dachte ich an nen billigen Horror-Porno, der eher lachhaft ist, als alles andere. Drei Jungs auf der Suche nach exzessiven Erlebnissen. Man sieht viel nacktes Fleisch, hört nur oberflächliches Gedöhns und dann landet man in der Hölle. Ich hab wohl selten etwas dermaßen Abartiges gesehen. Wenn dieser Film sinngemäß auch keinen Tiefgang hat, die Szenen, in der hemmungslose Gewalt und Brutalität, Unmenschlichkeit und Perversion oberste Priorität hatten, haben mich schon angesprochen. Der Gedanke an „Menschen“, die ihresgleichen (egal welcher Nationalität) mit solch inbrünstiger Euphorie niedermetzeln, ist schlicht und ergreifend erschreckend. Unglaublich, wie viele Leute skrupellos und kaltblütig zugesehen, sogar mitgemacht haben. Anfangs runzelte ich über diese drei Typen, die nur auf der Suche nach „Muschis“ waren angewidert die Stirn, doch angesichts der verabscheuenswürdigen Weiber und „toughen“ Kinder, waren mir die drei höchst sympathisch, weil sie als einzige wirklich menschliche Wesen agierten. Keine der „Schlachtszenen“ fand ich auch nur annähernd zum Lachen und ich konnte so gut nachfühlen, wie es Paxton ging, als er dem Peiniger den Garaus machte, nachdem dieser ihn und seine Freunde in menschliche Rohkost verwandelt hat, bzw. wollte. Alles in allem ein gut inszenierter Schocker, finde ich jedenfalls, auch, wenn sich der Inhalt mehr auf das Motiv dieser Entsetzlichkeiten hätte konzentrieren müssen, statt sich an Schockeffekten und Splatterszenen zu ergötzen.
