29.06.2006, 21:06
Zitat:oha, ziemlich schwere vorwürfe in richtung rockpop und eine ziemlich hohe bewertung der elektronischen schiene.

Zitat:zum thema rock und pop. Man sollte hier - genauso wie du es in der elektro-schiene getan hast - unterscheiden ob die band/der künstler "mainstream" spielt oder nicht.
Das stimmt. Je näher sich die Musik dem Mainstream annähert desto eher wird z.B. Playback gesungen.
Zitat:Jeder DJ hat, ähnlich wie eine Rockgruppe ein Grundrepertoire, dass er jeden Abend spielt. Klar, er entscheidet spontan in welcher Reihenfolge, aber der Grundstock der Lieder ist ziemlich konstant.
Das ist teilweise richtig, aber nicht ganz. Sicher werden die aktuellen Neuerscheinungen über mehrere Wochen öfter gespielt, aber ersten wechselt sich dieser Grundstock alle paar Wochen aus (ausgenommen Klassiker die gelegentlich mal zum Abschluss eingestreut werden) und zweites macht er nicht das gesamte Set aus. Da werden in aller Regel auch jedes Mal neue Sachen gebracht, oder eigene Bootlegs, Remixe oder Edits.
Zitat:Ein DJ steht außerdem nicht die komplette Zeit im Mittelpunkt. Er legt die Scheibe auf, hat, wenn er gut ist, ein, zwei Minuten Zeit bevor er nach einer passenden nächsten Scheibe suchen kann, sucht den Anfang und wechselt den Song. Eine Gruppe hat die knappen 20 Sekunden zwischen den Songs und selbst dort werden alle vom Publikum bewundert.
Das ist sicher richtig. Es gibt zwar ein paar Ausnahmen die in diesen zwei Minuten noch Effekte hinzufügen oder sogar live Bootlegs spielen, aber im Normalfall ist das nicht so. Sie tun in dieser Zeit zwar auch einiges, aber am "aktivsten" ist ein DJ natürlich bei den Übergängen. Dafür aber dauern Sets meist 4 Stunden oder mehr, natürlich je nach Veranstaltung und Line-up. Das gleicht das ganze dann schon etwas aus.
Zitat:Bei Live-Auftritten der "konventionellen" Musik (sprich Rock-Gruppen) find ich die Umgebung einfach klasse. Du stehst, hüpfst und singst mit einigen tausend andere absoluter Fans und brüllst die Lieder nach, mach das mal bei einem DJ
Hab ich schon!

Mann muss nur die richtigen Veranstaltungen Besuchen. Vor ein paar Wochen war Paul van Dyk in München, und es war die Hölle los.
Zitat:Blind Guardian, seines Zeichens Metall-Band ist aktuell seid gut 20 Jahren ( schlagt mich, wenn ich mich irre) im Geschäft. Diese haben ziemlich vieles neues geschaffen. Da kommt im Bereich der Kreativität kein Armin van Buuren oder Tiesto heran.
Ähem, würde sagen das ist Ansichtssache, wobei diese zwei was Produktionen angeht vielleicht auch nicht das Maß aller Dinge sind, besonders Tiesto hat in letzter Zeit etwas nachgelassen (obwohl sein neuer Remix zum 'Fluch der Karibik 2'-Soundtrack ganz OK ist).
Aber um Produktionen geht es hier ja auch nicht unbedingt, da wäre es wohl schwer sinnvolle Vergleichskriterien zu finden.
Zitat:Hör dir mal auf einem der beiden Live-Alben "mordreds Song" an und dann sag mir, dass Blind Guardian nichts erschaffen hat
Das werde ich gern tun, aber natürlich im Vergleich zu Studio Version. Ich sagte ja schon das man hier nicht verallgemeinern kann, und sicher wird es positive und negative Ausnahmen immer geben. Was den allgemeinen Trend angeht glaube ich allerdings schon richtig zu liegen.
Zitat:Bei einem Live-Auftritt eines Rock-Acts müssen sich die Künstler physisch mehr anstrengen als ein DJ auf dem Großteil seiner kompletten Tour.
Die physische Anstregung spielt nun wirklich gar keine Rolle bei der musikalischen Leistung. Glenn Gould hat ja nicht so sehr geschwitzt.