07.05.2006, 22:16
Zitat:doch das alles täuscht nicht darüber hinweg, daß zwischendurch nur schillernde Luftblasen die Handlung darstellen und sein roter Faden eine vorhersehbare Vater-Sohn-Konflikt-Geschichte ist.
Hehe... Der Vater-Sohn-Konflikt wird von Beginn an eingeleitet und da soll nichts drüber wegtäuschen. Natürlich ist dies der rote Faden. Daran baut sich die Erzählung auf.
Die schillernden Luftblasen sind genau solche, und in ihrer schillernden Schönheit - eben schön. So, wie es auch der Film als Aussage beschreibt. Man soll sich in diese Märchenwelt einkuscheln - ob man es tut oder nicht, hängt wohl von dem Charakter und der eigenen Neigung ab. Diese selber ist meiner Meinung nach fern jeder Kritik - sie spricht einen höchstens persönlich nicht an. Ich weiß nicht, was sich im Film "bei genauerer Betrachtung als plakative Symbolik ohne Tiefe" erweisen sollte - außer, man sucht übereifrig nach einer Symbolik, und achtet nicht auf die Schönheit der schillernden Luftblasen selber.
Es geht um zwei Sachen: die Magie des Erzählens und - vor allem - die der Phantasie. Alles beides wurde - nicht plakativ, sondern in einer offenherzigen Liebeserklärung - dargestellt. Dadurch mag es dem einen nicht subtil genug und somit kitschig erscheinen - es darf kitschig sein. Bei dieser schönen Ausübung hat es jede Berechtigkeit dazu.
Zitat:Märchenhafte Randepisoden, welche sich zu einem Gesamtbild verweben, und die Magie des Erzählens beschreibt ein William Goldman in seiner Brautprinzessin erheblich phantasievoller.
Da wir jetzt von dem Film und nicht von den Büchern reden, müsste man Goldmans Brautprinzessin auf seine Verfilmung übertragen - und dortbei wird die Magie des Erzählens im Vergleich erheblich weniger phantasievoll beschrieben

Zitat:Mit einem ironischen Augenzwinkern könnte man Edward Bloom als Pendant zu Forrest Gump bezeichnen.
Oh, letztendlich ist Big Fish vor allem das Pendant zu "Don Juan de Marco". Im Gegensatz zu diesem nur noch unkonventioneller, phantastischer - und mit einem besseren Ende.
Die anderen Vergleiche liegen eher nahe wegen der verzauberten Darstellung der Realität (Amélie), der Ästhetik (eben Burton, Edward mit den Scherenhänden, wenn auch nur leicht) oder dem Erzählstil einer besonderen Hauptfigur mit einer zauberhaften Lebensbetrachtung (Forrest Gump).