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Big Fish - Druckversion

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Big Fish - alacienputa - 11.04.2004

Den neuen Film von Tim Burton, der schon so kracher wie Sleepy Hollow und Edward mit den Scherenhänden rausgehauen hat, hat wieder ein schönen FIlm gemacht. Ich habe ihn garde gesehen und muss sagen das er mir sehr gut gefallen hat. Kommt bei mir in diesem Jahr ghleich nach 21 Gramm und Lost in Translation.
Einfach wunderschön gewesen der film! super! Wer ein wenig Fantasie hat muss diesen Film einfach sehen.


- Friend567 - 12.04.2004

1.) Ich freue mich auf Big Fish wie verrückt und erwarte auch so einiges, Tim Burton ist genial, die Story klingt vielversprechend und die Schauspieler klingen ebenso.

2.) Ich hab gerad 21 Gramm gesehen @alacien, werd auch noch ausführlich im Thread dann was schreiben.


- Wishmaster - 14.04.2004

Ich fand den Film super. Das einzige was mich gestört hat war die Rückblenden in die Wirkliche Welt zum Sohn das hat echt genervt. Hätte es besser gefunden wenn die Fantasy Story durchweg erzählt worden wäre.


- Lisa - 19.04.2004

hab big fish am we gesehen. ich fand den film echt gut.
bin nur froh, dass ich doch noch rein gegangen bin, weil eigentlich alle anderen die ihn vorher schon gesehen hatten, den film total sch.. fanden!!
Also ich versteh das auf jeden fall nicht. :roll:
der war doch schön!! Confusedweet


- sushi - 19.04.2004

ich will auf jeden fall auch noch reingehen...tim burton is genial. nightmare before christmas wurde noch nich erwähnt. jawoll Asian


- Zuckeronkel - 20.04.2004

Big Grin Habe denFilm vor wenigen TAGEN GESEHEN UND MU? SAGEN : er hat mich sehr bewegt.

SPOILER


Einer der besten Filme über das Leben und insbesondere das Sterben (das nun einmal zum Leben dazugehört !) den ich je gesehen habe. Und die Sterbebegleitung die der Sohn des Hauptprotagonisten zum Schluß hin mit seinem Vater begeht ist einfach unglaublich !


SPOILER ENDE


Ich finde, Tim Burton ( "Batman"; "Sleepy Hollow" ) hat hier einer seiner besten wenn nicht seine beste Arbeit überhaupt abgeliefert. Nach dem eher entäuschenden Remake von "Planet der Affen" hat er wieder in sein Metier schräger Figuren, Stimmungen und Dekors zurückgefunden. Da er hier nun auch einen äußerst schrägen und starken Roman zur Grundlage hatte, ist ihm nun auch ein eben solcher Film gelungen. Hut ab !


Zuck. Wink


- Gio - 12.04.2006

So wenig Beiträge hat der Thread nicht verdient. Nun hab ich meine Meinung schon im Burton-Thread geschrieben und möchte mich nicht wiederholen, aber wenigstens ein Verweis darf nicht fehlen.

http://www.stephen-king.de/kingforum/vi ... 2&start=15


- Meat - 13.04.2006

Ich habe Big Fish shon vor einer Weile mal gesehen, und muss mich Gio und den anderen voll anschließen.

Ein großartiger Film, voller bezaubernder, liebevoll ausgedachter Details und einer anrührenden aber nicht schnulzigen Geschichte. Es macht einfach nur Spaß sich diesen Film anzusehen, jede Idee, jede Szene ist brillianter und schöner als die letzte.


- Zar - 13.04.2006

ist das eigentlich auch ein anmierter Film, wie Nightmare on Christmas?


- butterblume - 13.04.2006

nein, es ist kein animierter film aber es ist doch ein märchen würde ich sagen. außer natürlich riesen existieren noch Wink


- alacienputa - 13.04.2006

Den Riesne aus Big FIsh gibt es wirklich. Und für uns ist er auch nen Riese... ich glaube der is so um die 2 Meter 30 oder so....
Aber für den film wurde wirklich noch mit optischer Täuschung gearbeitet...


- Gwenhwyfar - 06.05.2006

Dann bin ich wohl die erste Stimme, die sich nicht der Begeisterung anschließt. :mrgreen:
Selbstverständlich ist Big Fish kein schlechter Film und ich habe Schwierigkeiten, in Worte zu fassen, was mir fehlte bzw. was mir mißfiel. Kurz gesagt: Eine schöne Geschichte, doch für mich nicht schön genug erzählt. Mir sagt z.B. diese Edward-mit-den-Scherenhänden-Pleasantville-Ästhetik mit ihren bauschigen Petticoats, pastellfarbenen Reihenhäuschen und blonden Perücken nicht zu. Liebe zum Detail - ja, natürlich, doch Burtons Stil und auch seine Fähigkeiten reichen nicht an die eines Jean-Pierre Jeunet. Märchenhafte Randepisoden, welche sich zu einem Gesamtbild verweben, und die Magie des Erzählens beschreibt ein William Goldman in seiner Brautprinzessin erheblich phantasievoller.
Mir fehlt wirkliche Größe, um diesen Film ein Meisterwerk - was er unbedingt sein will! - zu nennen. Er besitzt magische Momente, er zeigt hervorragende Schausspieler, seine Geschichte ist schön - doch das alles täuscht nicht darüber hinweg, daß zwischendurch nur schillernde Luftblasen die Handlung darstellen und sein roter Faden eine vorhersehbare Vater-Sohn-Konflikt-Geschichte ist.
Mit einem ironischen Augenzwinkern könnte man Edward Bloom als Pendant zu Forrest Gump bezeichnen. Auch in Big Fish begibt sich der Zuschauer auf eine anekdotenreiche Reise durch mehrere Jahrzehnte amerikanischer Wirklichkeit. Wobei Edward Bloom die Pfade der Vorstädte und der Phantasie beschreitet. Er trifft nicht auf Kennedy oder Elvis, sondern auf Hexen und Riesen. Leider bleibt sich das ehemalige enfant terrible des US-Kinos Burton nicht treu und schenkt uns einen recht konventionellen Film neuerer Hollywood-Träume. Ich kann nichts Innovatives an Big Fish entdecken. Vieles erweist sich bei genauerer Betrachtung als plakative Symbolik ohne Tiefe. Schlechte Erinnerungen an Wenn Träume fliegen lernen werden wach. Tongue
Egal, zum Schluß noch ein Zitat, dem ich mich anschließe:
die FAZ schrieb:Was an BIG FISH so ermüdet, ist die Tatsache, daß fortwährend der Zauber und die Kraft des Geschichtenerzählens beschworen wird, aber die Erzählung selbst sich so kraftlos und blaß dahinschleppt

Fazit: 70%

Edit: Las eben mehrere Kritiken zu Big Fish, dabei fiel mir auf, Assoziationen mit Amelie, Edward mit den Scherenhänden und Forrest Gump wurden öfters erwähnt. Ich wollte deshalb darauf hinweisen, daß ich diese Kritiken erst nach dem Schreiben meines Beitrags las; also meine eigenen Gedanken hier mitteilte und nicht nachplapperte. Tongue
Einen zitierwürdigen Beitrag entdeckte ich jedoch noch. Er bringt ebenfalls Aspekte auf den Punkt, für die mir vorhin die nötige Konzentration fehlte, um von selbst auf sie zu kommen. :mrgreen:
Zitat:"aber irgendwas fehlt BIG FISH, um ihn zu einem Film zu machen, der wirklich haften bleibt"

Für mich ganz klar Raffinesse, wie schon oben erwähnt. Allein für den letzten Satz "..aber seine Geschichten lebten weiter... und So wurde er unsterblich" muss man in der Wertung 10% abziehen. So subtil wie ein Vorschlaghammer. Der grässlich amerikanische Kitsch, der allenfalls Filmen wie Hook zu Ehre gereicht, beißt sich hier meiner Meinung nach mit dem Burton-typischen Skurrilen (Beetlejuice).

Weniger wäre mehr gewesen. Oder um Billy Wilder sinngemäß zu zitieren: "Die Spannung des Zuschauers erreicht man nicht, in dem man ihm vorrechnet, 1 plus 1 sei zwei, weil er das zu dem Zeitpunkt der Antwort schon selbst ausgerechnet hat."



- Gio - 07.05.2006

Zitat:doch das alles täuscht nicht darüber hinweg, daß zwischendurch nur schillernde Luftblasen die Handlung darstellen und sein roter Faden eine vorhersehbare Vater-Sohn-Konflikt-Geschichte ist.

Hehe... Der Vater-Sohn-Konflikt wird von Beginn an eingeleitet und da soll nichts drüber wegtäuschen. Natürlich ist dies der rote Faden. Daran baut sich die Erzählung auf.
Die schillernden Luftblasen sind genau solche, und in ihrer schillernden Schönheit - eben schön. So, wie es auch der Film als Aussage beschreibt. Man soll sich in diese Märchenwelt einkuscheln - ob man es tut oder nicht, hängt wohl von dem Charakter und der eigenen Neigung ab. Diese selber ist meiner Meinung nach fern jeder Kritik - sie spricht einen höchstens persönlich nicht an. Ich weiß nicht, was sich im Film "bei genauerer Betrachtung als plakative Symbolik ohne Tiefe" erweisen sollte - außer, man sucht übereifrig nach einer Symbolik, und achtet nicht auf die Schönheit der schillernden Luftblasen selber.
Es geht um zwei Sachen: die Magie des Erzählens und - vor allem - die der Phantasie. Alles beides wurde - nicht plakativ, sondern in einer offenherzigen Liebeserklärung - dargestellt. Dadurch mag es dem einen nicht subtil genug und somit kitschig erscheinen - es darf kitschig sein. Bei dieser schönen Ausübung hat es jede Berechtigkeit dazu.

Zitat:Märchenhafte Randepisoden, welche sich zu einem Gesamtbild verweben, und die Magie des Erzählens beschreibt ein William Goldman in seiner Brautprinzessin erheblich phantasievoller.

Da wir jetzt von dem Film und nicht von den Büchern reden, müsste man Goldmans Brautprinzessin auf seine Verfilmung übertragen - und dortbei wird die Magie des Erzählens im Vergleich erheblich weniger phantasievoll beschrieben Tongue

Zitat:Mit einem ironischen Augenzwinkern könnte man Edward Bloom als Pendant zu Forrest Gump bezeichnen.

Oh, letztendlich ist Big Fish vor allem das Pendant zu "Don Juan de Marco". Im Gegensatz zu diesem nur noch unkonventioneller, phantastischer - und mit einem besseren Ende.
Die anderen Vergleiche liegen eher nahe wegen der verzauberten Darstellung der Realität (Amélie), der Ästhetik (eben Burton, Edward mit den Scherenhänden, wenn auch nur leicht) oder dem Erzählstil einer besonderen Hauptfigur mit einer zauberhaften Lebensbetrachtung (Forrest Gump).


- Gwenhwyfar - 07.05.2006

Gio schrieb:Die schillernden Luftblasen sind genau solche, und in ihrer schillernden Schönheit - eben schön.
Auch Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Weil für mich die märchenhaften Aspekte des Filmes in ihrer Ausführung weniger "schön" waren als für Dich, reichte mir eben ihre bloße Anwesenheit nicht. Und schaut man hinter die Fassade ist da oft nur Hohlheit.
Was siehst Du z.B. als faszinierend und tiefsinnig an in der Kleinstadt, die Edward später aufkauft? Bis auf die nette Geschichte um die Kaufaktion fand ich diesen Ort eher gruselig.


Zitat:Da wir jetzt von dem Film und nicht von den Büchern reden, müsste man Goldmans Brautprinzessin auf seine Verfilmung übertragen - und dortbei wird die Magie des Erzählens im Vergleich erheblich weniger phantasievoll beschrieben Tongue
Ich bezog mich hierbei nicht auf das Buch, denn Goldman verfaßte als Drehbuchautor (sein Beruf) das Script zum Film. Sicher, die Umsetzung ist eine ganz andere, hierbei handelt es sich um eine Verbeugung vor dem klassischen Mantel- und Degen-Film mit alten Filmtechniken, doch hat auch diese Geschichte einen roten Faden aus Erzähler und kritischem Zuhörer mit einem durch die erzählte Geschichte beeinflußtem Ende. Und in Die Braut des Prinzen funktioniert die Verbindung von Gegenwart, Geschichte und zusammenfließendem Ende meiner Meinung nach bedeutend besser.

Zitat:Oh, letztendlich ist Big Fish vor allem das Pendant zu "Don Juan de Marco".
Nanana. Nur weil sie eine Hauptfigur mit ähnlicher Liebe zur Phantasiewelt besitzen? Das ist mir zu wenig, demnach wäre auch Harry Potter das Pendant zu Luke Skywalker.

Zitat:Die anderen Vergleiche liegen eher nahe wegen der verzauberten Darstellung der Realität (Amélie)
Verzauberte Darstellung der Realität bei Big Fish? Da widerspreche ich aber, weil es eben genau nicht um die Realität geht. Mein Amelie-Vergleich bezog sich außerdem auf das Visuelle und das Detaillieren von Kleinigkeiten.

Zitat:der Ästhetik (eben Burton, Edward mit den Scherenhänden, wenn auch nur leicht).
So sehr "Burton" finde ich Big Fish gar nicht. Wenn ich an die Filme denke, die ich von ihm kenne, fällt mir eigentlich nur Edward mit den Scherenhänden ein, der in seinem optischen Stil diesem Film ähnelt.


- Gio - 08.05.2006

Zitat:Was siehst Du z.B. als faszinierend und tiefsinnig an in der Kleinstadt, die Edward später aufkauft? Bis auf die nette Geschichte um die Kaufaktion fand ich diesen Ort eher gruselig.

Hehe... ja, gruselig, ging mir auch so :mrgreen: - Aber eben besonders. Ein Ort in einem Märchen, mit skurrilen Wesen und merkwürdigen Gewohnheiten. Wo soll da plakativ mit Tiefsinn geworben werden, ohne das er da ist? Hier soll weder das ideale Lebensbild repräsentiert werden, noch das soziale Miteinander, noch eine politische Botschaft. Was meinst Du?

Zitat:Nanana. Nur weil sie eine Hauptfigur mit ähnlicher Liebe zur Phantasiewelt besitzen? Das ist mir zu wenig, demnach wäre auch Harry Potter das Pendant zu Luke Skywalker.

*gröhl* nein, weil der Inhalt, die Aussage, absolut identisch ist. Es geht um die Sicht auf die Welt - in Don Juan de Marco wird alles durch einen romantischen Schleier betrachtet, in Big Fish durch einen verzauberten und märchenhaften. Bei beiden läuft es auf folgendes Hinaus: Es ist egal, was passiert ist und wie es passiert ist. Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters - bzw. die Wahrheit ist nicht greifbar, sie ist relativ. Das Ergebnis bleibt nämlich das Selbe. Edward Bloom traf auf Zwillinge aus Asien (ich denke Thailand, welches früher "Siam" hieß), er traf auf einen riesigen Menschen, er traf auf eine Stadt fern der Gesellschaft mit skurrilen Einwohnern. Er musste durch einen dunklen Waldweg wandern, er konnte wegen dem Krieg nicht heiraten, er musste am Zirkus arbeiten, er kam in einen riesigen Regenschauer und hat sich verfahren. Das all das passiert ist, erfahren wir ebenfalls später.
In seinen Augen spielte es sich so ab wie er es erzählte. Er verstellt sich nicht, sondern er ist tagtäglich er selber. Seine Welt IST ein Märchen, und er liebt es, in ihr zu schwelgen und zu erzählen. Bloom traf nicht auf einen großen Menschen, er traf auf einen Riesen. Die Zwillinge aus Siam waren Siamesische Zwillinge. Manchmal ist eine phantasievolle Beschreibung viel näher an der Wahrheit, an dem inneren Gefühl der Wahrheit, und an dem, was man erlebt hat, als die Wiedergabe der "nüchternen Realität". Genauso, wie er am Ende entweder im Krankenhaus gestorben ist, oder sich in einen Fisch verwandelt hat. Wenn der Sohn über den Tod seines Vaters sprechen würde, wäre zweiteres nicht nur viel schöner, sondern auch viel "wahrer". Die Phantasie wird in Big Fish als eine Lebensansicht dargestellt.
Edward Bloom erzählt nicht nur gerne, das merkt man. Die Welt ist für ihn so, wie er von ihr erzählt, und er erzählt von ihr so, wie er sie wahrnimmt. Es ist eine Huldigung an Märchen und an Geschichten, weil die Zutat dafür, Phantasie, allgegenwärtig ist Confusedweet

Der Bezug zu Don Juan ist so naheliegend, wie es nur irgendwie geht.
Man kann sagen, Don Juan wäre in einer Klinik zusammen mit Geisteskranken eingesperrt, und müsste einen Psychotherapeuten überzeugen, ihn freizulassen - oder man sagt, er sei in einer großen, schönen "villa" und hat die Ehre, täglich mit dessen Besitzer zu sprechen, während Prinzessinen in weißen Kleidern für ihn Sorgen.
Don Juan ist romantsich, Big Fish ist phantastisch, beides sagt das selbe aus. Und nichts mit Potter-Skywalker, du Bananchen :hammer :mrgreen:

Zitat:Verzauberte Darstellung der Realität bei Big Fish? Da widerspreche ich aber, weil es eben genau nicht um die Realität geht.

Doch, genau darum geht es Wink