Mh, toll fand ich ihn auch nicht, gab viel zu viel Negatives. Am wesentlichsten war das fehlen der tiefen Charaktere. Die ganze Geschichte wirkte dadurch sehr oberflächlich. Selbst Achill, der an und für sich halb gut und halb böse sein sollte, der die Person sein sollte, die trotz enormer menschlicher Fehler fesselt und fasziniert, wirkte trotz allem sehr klischeehaft.
Wie Noxeemas Aachener Zeitung schrieb:
Zitat:Mit entsprechendem Gehabe lässt Achill sich gerne bitten.
So oft wird dieser Wunsch wiederholt , dass wohl auch der Letzte sich Gedanken darüber macht , ob Ruhm denn wohl so wichtig ist.
...nach den ersten drei mal ist es spätestens klar geworden, wenn es dann allerdings weiter wiederholt wird fühlt man sich irgendwann auf den Arm genommen. So dumm sind die Zuschauer nicht.
Und Helena... Gott. Vom Aussehen her gab es schon Unstimmigkeiten, da sie viel zu gekünstelt und zu unecht wirkte. Viele andere Frauen spielten natürlicher und sahen natürlicher aus. Und ihre deutsche Stimme war grottig, es hörte sich an, als zischele eine Amerikanerin mit Deutschkenntnissen stöhnend, überdramatisch und trotz allem kalt etwas in den Raum. Am ganzen Film wirkte sie am unpassendsten.
Naja, kommen wir weiter, von ihr zu den Liebesgeschichten... die wie gewollt und nicht gekonnt waren. Gut war, und da stimme ich teilweise nicht mit stephy überein, dass diesmal nicht hollywood-like soviel Wert auf die Liebesgeschichte gelegt wurde, sehr schnell, fast schon zu beginn, bekam man den Eindruck, dass Paris und Helena unwichtig wären. Die sage von Troja fand ich keineswegs auf Paris und Helena degradiert. Ich schrieb allerdings "teilweise", weil sie trotz stehen im Hintergrund zu vordergründig war. Sie nahmen einen falschen Platz ein, da sie bei weitem zu störend für Nebenpersonen waren. Alles, was mit ihnen zu tun hatte, nervte nur, Helena wirkte jedesmal fehlplatziert und als hätte sie sich in der Rolle verlaufen. Der Liebesgeschichte fehlte jegliche Tiefe, und trotzdem wurde sie so oft demonstriert.
Noch schlimmer eigentlich war die sehr schemenhaft skizierte von Achill und Paris' Cousine (die Frau, die Jungfrau bleiben wollte). Es war weder klar, warum Achill ausgerechnet diese Frau so mochte (es wirkte eher sehr befremdlich), noch, warum sie sich in ihn verliebte.
...ABER: Im Gegensatz zu anderen habe ich mich nicht gelangweilt. Ich fand es interessant zu sehen, wie die Illias (über die ich dank Fänger nun auch einiges weiß

) hier verändert und dargestellt wurde und wie sich alles zusammenfand. Die nicht vorkommenden Götter störten mich überhaupt nicht, da ich von vornherein wusste, wie die Sage dargestellt wurde. Ich hätte es sogar sehr befremdlich gefunden, wären Gotter gegen Ende irgendwie aktiv geworden.
So galt auch Achill von anfang an, und da widersprech ich Aubrey vollkommen, überhaupt nicht als unverwundbar. Wie Jeremy schrieb, es war nur eine Homage an der Sage um Achilles, der erste Pfeil ging eben in seine Ferse. Alles weitere war nur die Folge daraus. Zum schluss fanden ihn die Römer nur noch mit dem Pfeil in der Ferse tot aufliegend, eine weitere Anspielung. Achill galt nur als stark, weil er ein großer Krieger war den niemand bezwingen konnte, und die Ereignisse der Sage wurden hier einfach eingeflechtet.
Und als sehr positiv in jeder Szene fiel mir Hektor auf. Dieser glänzte geradezu, wundert mich sehr, dass er bis jetzt noch keine Erwähnung fand. Er bereicherte den Film enorm.
Naja... spannende Szenen kamen auch vor... alles in allem war ich zufrieden, im Kino gewesen zu sein. Als Popcorn-Kino in Ordnung. Mehr aber auch nicht.