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Friedhöfe
#16
Habe ja auch nichts gegen Friedhöfe gesagt. Nur finde ich einen Diskussionsthread hierrüber halt etwas merkwürdig. Nun ja, wer's mag !
Ich für meinen Teil habe, auch aufgrund der Tatsache das ich beruflich (Alten- bzw. Krankenpfleger) tagtäglich mit dem nahenden oder tatsächlichen Tod konfrontiert werde meine eigene Einstellung hierüber geschaffen. Diese mit anderen im Netz zu diskutieren oder intimste Empfindungen über Chats bzw. Foren mitzuteilen halte ich, ehrlich gesagt für unangebracht. (Genauso wie den Thread über den Glauben an Gott !) Das sind Themen die man doch besser in vertrauter Runde und in angemessener Atmosphäre im persönlichen Gespräch erörtert. Haltet mich ruhig in dieser Hinsicht für konservativ, aber es gibt Themen die weit über das "SMS" - Niveau, wie ich es nenne, hinausgehen und persönlich besprochen werden sollten. Und das nun auch nicht mit Jedermann.

Trotz allem will ich euch eure "Friedhofsromantik" nicht madig machen. Jedweder dem sie Trost und Frieden spendet hat mein vollstes Verständnis. Dies gilt ebenso für Kirchen oder andere "heilige/geweihte Orte".


In diesem Sinne,


Zuck.
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#17
ich verstehe dich nicht, zuck! das internet hat also für dich "sms" charakter? die foren sind doch aber gerade dafür da, dass man auch mal über privatere und ernste dinge reden kann.. ich verstehe nicht, warum man in einem forum nicht über glauben oder friedhöfe sprechen sollte. gerade das macht ein gutes forum doch aus! 0815 labereien kann ich ja in jedem forum haben... :roll:

um noch etwas zum thema zu sagen: ich bin zwar nicht oft auf friedhöfen, aber wenn ich dann doch einmal da bin, finde ich die atmosphäre eigentlich immer schön. ich geh ja nicht dahin, um mich zu gruseln..das hat man vielleicht als 12 jähriger getan, sondern um ruhe zu erfahren und nachdenktlich gestimmt zu werden.
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#18
Ich hab ein sehr natürliches Verhältnis zu Friedhöfen, weil meine Eltern einen Grabmalebetrieb besitzen. Ich verstehe ein bisschen was von der Herstellung und Gestaltung von Grabsteinen ... und gucke zugegebenermaßen auch manchmal was die Konkurrenz so herrichtet.
"Friedhofgucken" nenn ich das. Tongue
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#19
Ich hab ganz vergessen etwas über mich zu schreiben *Werdrot*

Also ich gehe auch total gerne auf dem Friedhof spazieren, mit einer Ausnahme!!!
Ich gehe nicht auf den Friedhof auf dem meine Verwandten ihre letzte Ruhe gefunden haben...
Das verkrafte ich nicht, auf einen Grabstein zu schauen und einen Namen zu lesen von einem Menschen den man mal gern gehabt hat...bzw. den man immer noch sehr, sehr gern hat...
Ich denke oft an die Menschen die ich kenne und die schon gestorben sind, ich rede auch auf mit ihnen, aber an ihr grab gehe ich nicht (mehr)

Ich war einmal am Grab von meinem Opi, nachdem alles fertig war mit Grabstein und allem drum und dran, es ist wirklich ein sehr schönes Grab. aber als ich gesehen habe wusste ich nicht was mit mir passierte ich hab total angefangen zu weinen und hatte einen Nervenzusammenbruch...
Das war vor ca. 2-3 Jahren und seitdem war ich nicht mehr auf diesem Friedhof...
Ich verbinde einfach viel zu viele Gefühle mit diesen Menschen die dort liegen und ich glaube ich würde es immer noch nicht verkraften an ein Grab einer Person zu treten die ich lieb hab...

Na ja aber mit dieser Ausnahme, des alten Friehofes in Rotenburg gehe ich sehr gern über Friedhöfe...

Und wie auch schon viele geschrieben haben am liebsten im Winter, wen Schnee liegt...
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#20
Ich bin da nur von meiner ganz persönlichen Sicht der Dinge ausgegangen. Wenn ihr hier rund um's Thema diskutieren wollt habt ihr wie gesagt meinen Segen. Es geht hier nicht um Zustimmung oder nicht - Zustimmung sondern nur darum, das ich persönlich als Moderator der Filmecke keinen Dikussionsthread über Friedhöfe oder änliches vom Zaun gebrochen oder den anderen Thread geteilt hätte. Eine ganz persönliche Entscheidung. Ebenso wie die, das ich mir schon genau aussuche. mit wem ich solche doch recht intimen Dinge wie Glauben,Tod und sterben diskutiere; da möchte ich die Leute halt persönlich kennen und mit ihnen Auge in Auge reden. Glaubt mir, wenn ihr bei Patienten oder Altenheimbewohnern ebenso viele Sterbebegleitungen gemacht hättet wie ich, würdet ihr mein Bedürfnis diesbezüglich besser nachvollziehen können.
Aber wie gesagt, lasst euch durch mich nicht davon beeinflussen, ich bin ja nicht euer Guru. Hab' halt nur meinen ganz persönlichen Bezug zu diesen Themen.


Zuck.
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#21
Nachdem mein Partner gestorben war, hatte ich eine großen Abenigung gegen Friedhöfe und alles was damit zusammenhängt, klar.
Dann starb kurz danach auch mein Onkel ... aber ihn kannte ich kaum, deswegen löste sein Tod keine große Trauer aus, sondern half mir seltsamerweise sogar mit Friedhöfen etc wieder is Reine zu kommen. Mein Vater fertigte den Grabstein an und ich nahm an der Entwicklung teil ... besuchte das Grab regelmäßig und näherte mich so von einem "nüchternen" Standpunkt aus an. Und seitdem kann ich auch wieder auf andere Friedhöfe gehen und finde dort tatsächlich meine Ruhe. Vor allem, weil für mich niemand "da unten" liegt.
Wie heißt es in dem Gedicht:

"Steh' nicht weinend an meinem Grab,
Ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht.
Ich bin tausend Winde, die weh'n,
Ich bin das Glitzern der Sonne im Schnee,
Ich bin das Sonnenlicht auf reifem Korn,
Ich bin der sanfte Regen im Herbst.

Wenn Du erwachst in der Morgenfrühe
Bin ich das schnelle Aufsteigen der Vögel
Im kreisenden Flug.
Ich bin das sanfte Sternenlicht in der Nacht.
Steh' nicht weinend an meinem Grab,
Ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht."
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#22
zuerst einmal muss ich sagen, dass ich vom tod umgeben bin. meine uni liegt neben dem friedhof und krematorium der landeshauptstadt mainz :? das gebäude, in dem wir juristen sitzen liegt visavis der anatomie...
bei der parkplatzsuche muss man sich oft mit trauergästen um die lücke streiten und bekommt aus der ferne die ein oder andere beisetzung, sowie verbrennung mit :roll:
dann habe ich das fach rechtsmedizin belegt, wo man auch engen kontakt zu den beerdigungsinstituten knüpft ...
bei fremden leuten fällt es mir leicht an einem grab zu stehen, aber bei geliebten menschen....das ist bei mir eine merkwürdige sache...statt der verstorbenen person zu gedenken, muss ich unfreiwillig an das wohl derzeitige verwesungsstadium der person denken....ich gedenke den menschen anders. ich brauche kein grab oder einen festen platz. für mich liegen da nur die sterblichen überreste. ich bin altmodisch und gedenke geliebten toten menschen in der kirche (kerze anzünden) und des öfteren zuhause. ich verstehe aber auch menschen, die einen platz benötigen, wo sie die tote person besuchen können....
ich dagegen muss den menschen loslassen, um meine trauer zu bewältigen. sonst wird es nur noch schwerer....
ich trage die person in meinem herzen als lebendigen bestandteil meines lebens
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#23
@Tiff: Kann mich deinen Gedanken weitestgehend anschließen.
Es ist schwer, bei Menschen die einem nahe sind, am Grab zu stehen.
Was aber positiv ist: Manchmal gibt es einem was, wenn man das Grab pflegen kann. Wenn man immer wieder neue Blumen pflanzt, manche Gräber sind richtige Kunstwerke (ich z.B. liebe es, wenn man keine Erde sieht, sondern stattdessen alles mit Tannenzweigen bedeckt ist und dazwischen die BLumen passen- so will ich es auch mal haben). Wenn man danran glaubt, dss die Person einem von irgendwo sehen kann ist es schön, hat man das Gefühl etwas für sie und ihr Andenken zu tun, indem man sich um das Grab kümmert. Eine kleine Möglichkeit, noch nach dem Tode etwas zu tun.
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#24
Hm ... verstehen kann ich durchaus, was Zuck meint ... aber nachempfinden nur bedingt!
Ich habe den Tod zu oft miterlebt, als dass ich das Thema in all seinen Facetten wie einen Bauchladen vor mir ausbreiten würde - um ganz ehrlich zu sein, würde ich hier auch nicht über meine Sicht des Todes und die dazu gehörigen Gefühle reden, das wäre mir zu persönlich. Allerdings würde ich fdas auch nicht mit jedem dem ich in die Augen sehen kann tun, sondern nur mit den engsten Vertrauten.
Allerdings finde ich die Disskusion über den Glauben an Gott mit allen Menschen, Auge in Auge oder via Net, sehr interessant und spannend (soweit die Parteien vernünftig Disskutieren können ) - und sehe nicht, was daran zu persönlich wäre, als das es hier preisgegeben werden sollte.
Und in Sachen Friedhof finde ich es durchaus berechtigt, einen eigenen Thread daraus zu machen! Es muss ja nicht immer mit dem Tod zusammen disskutiert werden; es gibt da so viele Facetten; Kunst, Selbstfindung, Lyrik oder einfach nur Spaziergänge ... und noch so vieles Mehr ...
Ich kann nicht ersehen, was am Thema Freidhof so persönlich sein soll.
Naja, und Threads, die man persönlich für Sinnlos hält, gibt es immer ... aber wenn es sie gibt, scheint sich ja jemand trotzdem dafür zu interessieren ... da sind andere Threads vieeeellll schlimmer als dieser, ganz sicher! Wink


Wieder zum Thema:
Ich persönblich finde es auch nicht schlimm, wenn Menschen an Friedhöfen Kartenlegen o.ä. - solange sie sich respektvoll benehmen (kein rennen, schreien etc) und auch die Besucher in keinster Weise stören.
Warum auch nicht - viele empfinden diesen Ort als spiritueller als andere.

Außerdem liebe ich es, Mens hen zu sehen, die Grabsteine abzeichnen!
Besonders malerisch finde ich alte, keltische Friedhöfe, mit verwitterten Steinen, Moos ... auf einem Felsen ... ach, ihr wisst schon!

Ich weiß noch, wie mir das erste Mal bewusst wurde, dass ein Friedhof kein Platz ist, an dem man sich gruseln muss.
Es war eine Klassenfahrt in der Grundschule. Wir machten eine Nachtwanderung, und eigentlich sollte sie über den Friedhof führen.
Als wir nach langer Wanderung noch immer nicht auf einem solchen waren, fragte oich eine der Lehrerinnen, wann wir dort ankämen. Ich freute mich seit Tagen auf das Gruseln.
Die Lehrerin sagte mir, dass wir nicht auf einen Friedhof gehen würden, und als ich enttäuscht fr4agte Warum, sagte sie, dass ihr Mann vor kurzem gestorben sei, und sie nicht finden würde, dass man Nachts mit einer Schulklasse auf einem Friedhof etwas zu suchen hat.
Da wurde mir klar, dass ein Friedhof sich nicht von einem besinnlichen Ort tagsüber plötztlich in einen gruseligen Ort der Zombies Nachts verändert.
Mir war völlig egal, dass es nichts zum gruseln geben würde, ich dachte nur noch daran, wie schlimm es für die Lehrerin sein müßte, ihren Mann verloren zu haben, dass ein Friedhof auch Nachts der selbe Ort ist wie Tagsüber und wie respektlos und grob es gewesen wäre, wenn wir die Nachtwanderung dorthin unternommen hätten...
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