So, nun bin ich mal dran - auch wenn schon niemand mehr darauf gewartet hat.
Notgedrungen mussten Annie und ich uns schon früher - am Donnerstag - auf den Weg nach Pfeddersheim machen, weil wir zu doof gewesen waren, rechtzeitig Billig-Zugtickets zu reservieren. Glücklicherweise hatten sich Klaus und Coco bereit erklärt, uns Ösi-Asylanten schon jetzt ein Dach über den Kopf zu gewähren.
Während wir beide (Annie natürlich mehr als ich
) jetzt schon nervös herumzuzappeln begannen, transportierte uns der Zug wohlbehalten Richtung Dschörmeni .. und direkt in den Regen hinein, aber was soll's.
In Frankfurt glücklich gelandet, wo wir umsteigen mussten, wurde uns endgültig bewusst, dass wir in der Fremde gelandet waren. Eine nuschelnde Stimme machte uns über Lautsprecher klar, dass wir auf Gleis "zwo-und-zwaunzisch" gelandet waren. Völlig verängstigt aber irgendwie doch landeten wir schließlich in Worms, wo wir wie Fallobst aus dem Zug plumpsten... direkt in Klausi's starke, nicht übermäßig stark behaarte Arme.
Im dunklen Turm angekommen bezogen wir gleich im Wohnzimmer unser Nachtquartier - ich auf dem Sofa, Annie auf dem Boden. Ganz, wie es sich gehört.
Der nächste Tag wurde erst mal damit zugebracht, die Einkaufsmöglichkeiten von Pfeddersheim zu erkunden. Interessanterweise fanden wir in der ...öhm... Hauptstraße gleich mal 3 Apotheken vor, aber weit und breit keinen Supermarkt. Was essen die Pfeddersheimer also - immer nur Brötchen vom Bäcker? (Semmeln! Das heißt außerdem Semmeln!) Während ich mir mit dieser Frage noch das Hirn zermarterte, stellte sich heraus, dass wir einen doofen Umweg gegangen waren und der nächste Supermarkt gleich um die Ecke war. Na egal.
Am Nachmittag dann wieder auf nach Worms, wo sich Elleths Ankunft halbstündlich verzögerte. Man könnte sich ver-aaaarscht fühlen von der DB, die da einfach Züge entfallen ließ. Letztlich klappte es aber dann doch noch und der historische Moment des ersten Aufeinandertreffens der Ur-pöse-Mods-Fraktion war gekommen. Alle hielten den Atem an, nur Annie zappelte.
Auch bei der Ankunft von Schnie und Uli, die etwas früher gekommen waren, ging alles glatt - an Schnie's schwarze Haare konnte ich mich aber bis zum Ende nicht gewöhnen.
Nach dem Beziehen des Zimmers und allerhand schändlichen Handlungen an Billig-Luftmatratzen gingen wir Einkaufen, wo uns beim Nachhausegehen (wir waren im ...*hüstel*... Gewerbegebiet unterwegs) ein kalter Regenguss erwischte, der uns frontal entgegenkam. Und ich war schuld. Wie überhaupt immer.
Nach lecker Nudeln (<- der linguistische Germanismus hat mich im Griff ... argh!) ließen wir den Abend gemütlich im Garten ausklingen, wo wir schon mal das Mod-Sofa einweihten. Ich sag' euch .. ein Wunder, dass wir das heil überstanden, denn abartige Geräusche hinter dem Zelt sorgten dafür, dass sich unsere Nackenhaare kräuselten. Ein irrer Killerpudel (oder sowas
) hatte sich hinter dem Zelt versteckt und brachte Elleth dazu, mit ihren Fingern fast meine Kniescheibe zu zermalmen. Als dann ein unbekanntes, kleines Subjekt in der Dunkelheit über den Steinweg flitzte, stellten wir fest, dass wir ...ähm... müde waren und dann doch lieber schon mal eine Mütze voll Schlaf nehmen wollten.
Der Samstag hielt noch eine grausame Überraschung für uns bereit: Wir fanden Klein-Sara im Wohnzimmer vor, wie sie sich "Bambi" anguckte. Nette Tanten wie wir waren, schlossen wir uns an.
Halbe Stunde später. Sara hat keine Lust mehr und geht mit Coco in den Garten. Und
wir guckten weiter, wie gelähmt, nicht mal der grausame Tod von Bambis Mama konnte unsere Blicke von der Mattscheibe lösen. Es war furchtbar. Und ich war anschließend um ein Avatar reicher.
Samstagnachmittag: Nach einer stimmungsvollen Musiksession im Badezimmer mit Feigling-Genuss steuerten wir auf den ersten Höhepunkt des Tages zu: Missy und Claudl waren in Worms abzuholen. Koi-chan grinste schon, bevor sich die Zugtür überhaupt geöffnet hatte und klammerte sich an ihre Plastiktüte mit ominösem Inhalt (ich sah erst mal nur 'ne Colaflasche) fest, anschließend dann an uns. Claudi erkannten wir...ähm...sofort, und sein Nietenarmband hat ihn auf mich nicht unbedingt bedrohlicher wirken lassen.
Zurück in Pfeddersheim becherten wir schon frühzeitig los, bis dann nach und nach alle Leute eintrafen. Tiff war die einzige, die mich - mir wurde ganz nostalgisch ums Herz - "Malle" nannte, und es war herzallerliebst anzusehen, wie Claud sich den Hals verrenkte, um einmal nach links zu Miss zu gucken und dann wieder nach rechts zu Tiff. Annie mixte Miss' leberschädigende Wodka-Cola-Mischungen, während sie Heiger mit Jägermeister bestach. Barneys Ankunft war einer dieser Momente, wo man meint, die Sonne geht auf ... als er da so ankam mit seiner goldfarbenen Apfelschorle.. *schnief* (... die mir dann nachher die Hose versaute, aber egal.
).
Eine Überraschung (aber eine erhoffte und erwartete ... hähä
) war das Erscheinen von Veit, den ich mit meiner Umarmung halb zu Boden riss und dabei mehrere Augenpaare auf meinem Rücken spürte. Ähem.
Gwen kam (beinah) erwartungsgemäß spät, mit halbausgenuckeltem Honigwein, den ich glaub ich als einziges nicht anrührte. Ansonsten hab' ich wohl von überall probiert (jedenfalls fühlte sich mein Kopf später danach an
).
Irgendwann zu fortgeschrittener Stunde machten wir Übriggebliebenen uns auf zum Spielplatz, und auch wenn nun die halbe Umgebung Miss' unverkennbare Lache noch im Ohr klingeln hören kann, war es doch ein Event der Extraklasse. Leider schlug dann bei mir eine Mischung aus Müdigkeit und Suff zu, und ich fiel wie ein Stein auf meine Schlafstätte. Ich bin ein Schlappschwanz.
Um mal zum Ende zu kommen: Es war wieder mal ein besonderes Erlebnis mit umso netteren Leuten (*schleim*), auch wenn ich bis heute nicht verkraften kann, dass Barney unser mit seinem Boarisch die Aufmerksamkeit stahl und der "niedliche" (O-Ton Lyre vom letzten Jahr) Ösi-Dialekt kläglich unterging. So'n Mist aber auch.
Übrigens, was ihr alle nicht mehr erleben durftet: Klaus' sieht im Halbdunkel im Auto-Rückspiegel und mit
Brille wie King himself aus. Er streitet es aber ab.
Es war mir ein Volksfest und wieder mal das Highlight des Jahres.
Ganz besonders lieben Dank nochmal an Klaus und Coco dafür, dass sie Agi und mich länger bei sich aufgenommen haben.