von torsten » Sa 14.Aug.2004 00:36
Ich finde auch, dass "Misery" zu den besten King-Adaptionen gehört. Eigentlich stimmt hier fast alles - gute Sets, gute Schauspieler, eine hervorragende Film-Musik ...
Klasse, wie sich James Caan und Kathy Bates (schauspielerisch gesehen) die Bälle zuspielen. Mrs. Bates nahm man die Rolle der Anne Wilkes ohne mit der Wimper zucken ab. Die Intensität, die sie ausstrahlt, ist wirklich angsteinflößend!
Und was die "Änderungen" betrifft - ich denke, dass der Grund zum Einen beim Regisseur bzw. bei der Altersfreigabe zu suchen ist. Denn Rob Reiner ist - bis auf wenige Ausnahmen - ein Komödienspezialist und kein Spannungsexperte. U.a. gehen solche Filme wie "Schlaflos in Seattle" oder auch "EdTV" auf sein Konto. Hätte jemand wie etwa George Romero diesen Film gedreht, dann wäre auch die ominöse "Fußszene" 1:1 übernommen worden - und "Misery" hätte garantiert keine Jugendfreigabe bekommen. Was auch der nächste Punkt ist - denn für Filme ist das gefürchtete PG-17-Rating ein Beinahe-Todesurteil, was Einspielergebnisse betrifft. Zwar hat sich in der Hinsicht in den Staaten mittlerweile einiges getan, doch zur Zeit, als "Misery" erschien, wurden Filme mit dem PG-17-Rating noch immer mit miesen Pornos und sogar Snuff-Filmen verglichen, egal wie groß das Budget oder wie bekannt auch die Darsteller waren. Klar, dass dann einige Szenen einfach entschärft werden mussten.