Das Mädchen

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Was haltet ihr von den Buch"DAS MÄDCHEN"?

Beitragvon White Claudia » Mo 03.Jun.2002 20:52

Mir hat "Das Mädchen" auch sehr gut gefallen!
Obwohl ich mir nur schwer vorstellen kann, dass ein normales Kind wirklich derart clever, geschickt, erwachsen und vorallem schlagfertig ist (das ist mir schon oft bei den Kindern in Kings Geschichten aufgefallen!). Trotzdem fand' ich die Story ziemlich spannend und schlüssig. Vorallem schafft es unser King wiedermal, einen atmosphärisch absolut überzeugenden und dichten Wald zu schaffen, und auch das Gefühl des Alleinsein konnte wohl jeder nachvollziehen. [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img]
Enttäuscht werden wohl nur all jene gewesen sein, die richtigen Horror erwartet haben. Aber das war ja auch nie Ziel des Buchs! Stevie sollte auf jeden Fall weiterhin solche "untypischen" Stories schreiben um ein willkommenes Gegengewicht zu seinem reinen Horror zu schaffen. David Fincher dreht ja auch Filme, die nur in einem Haus spielen...
White Claudia
 

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Beitragvon svoon » Sa 29.Jun.2002 02:10

Endlich habe ich auch "Das Mädchen"gelesen.Meine Meinung:Klasse!Eines von den Besseren der aktuellen Bücher.Sehr gut gelungen ist die Beschreibung der Natur(des Waldes).Allerdings gibt es einen Kritikpunkt der sich quer durch das ganze Buch zieht(da muß ich White Claudia voll und ganz zustimmen) [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]ie kleine Trisha ist viel zu intelligent für ihr Alter,Anscheinend hat sie den Verstand und Wortwitz eines Erwachsenen...Da hat es dem gutem Steve wohl doch so einige Probleme bereitet,sich die Denkweise eines kleinen Mädchens vorzustellen...Nicht weiter schlimm,aber erinnert mich irgendwie an die anderen King-charaktäre...Ansonsten,absolut empfehlenswert!!!
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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Fr 05.Jul.2002 18:09

Jep, das ist mir auch aufgefallen - Trisha ist ziemlich intelligent.
Allerdings ist auch schwer zu beurteilen, wie sich ein Neunjähriges Kind verhalten hätte. Die wenigsten Kids kommen in so eine Lage. [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

Jedenfalls ist sie eine meiner liebsten Charaktere.
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Beitragvon Annie_! » Sa 06.Jul.2002 13:14

Ja, Trisha ist wirklich sehr klug und mutig für ihr Alter!
Aber sind das nicht viele der Stephen-King Kinder?
ZB grade jetzt, wo ich den "Talisman" lese. Der Jack darin ist ja auch erst 12 und wandert da durch Amerika und erlebt alle möglichen schlimmen Sachen. Glaub kaum dass sich das ein normaler 12jähriger trauen würde!
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Beitragvon Kallle » Sa 06.Jul.2002 13:24

Das ist ja noch gar nichts (sag ich ma so einfach denn ich hab dat buch noch net gelesen) schau dir mal danny aus "Shining" an. Der hat auch n richtig erwachsen denkenden style drauf.
Aber ich will nicht bezweifeln das es kinder gibt die so intelligent sind.

Bin ja selber n schlaues büblein gewesen.
Tja GEWESEN!
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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Sa 06.Jul.2002 13:34

Da werd ich bald mitreden können, denn "Talisman" ist eines meiner nächsten Bücher. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Danny aus "Shining" ist mir auch als erstes eingefallen, da gibt es dieses "Problem" auch..

@Kallle.. *g*
Trisha denkt ja nicht nur relativ erwachsen, sie schafft es immerhin neun Tage in freier Wildbahn in einem riesigen Waldgelände zu überleben, trotz Krankeit, trotz mangelder Nahreung ... es sind schon Erwachsene bei solchen Aktionen umgekommen. Und viele Kinder hätten sich bestimmt einfach verkrochen und tagelang geheult ohne wirklich etwas zu unternehmen.

Aber das ist nicht nur bei King so. Man sehe sich mal die Bücher von Enid Blyton an. Die "Fünf Freunde" sind elf, zwölf Jahre alt und schaffen es in jeden Ferien Schmugglern und Entführern das Handwerk zu legen. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Ganz typisch auch die TKKG-Bande. Vier Dreizehnjährige mit derart hehren moralsichen Absichten hab ich noch nicht gesehen. Rühren weder Alkohol noch Zigaretten an (ok, hab ich auch nicht gemacht), setzen sich ständig für soziale Engagements ein und bei Gaby und Tim/Tarzan steht vom ersten Band an fest, dass sie später mal heiraten werden. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Alles extrem klischeehaft und unrealistsich. Ich habs trotzdem gern gelesen. Und man sieht, dass Kings Kinderfiguren kein Einzelfall sind.

Mal ehrlich, wie soll das auch anders gehen. Niemand will ein Buch lesen über eine Elfjährige, die sich im Wald verläuft und neun Tage nur unter einem Busch hockt und rumheult. Bis sie von einem Bären gefressen wird.
Ginny-Rose_Carter
 

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Beitragvon stephy » Sa 06.Jul.2002 14:11

Ginny, das ist wohl wahr, was Du sagst, aber Du darfst nicht vergessen, daß "Das Mädchen" kein Kinderbuch ist - im Gegensatz zu den Büchern, die Du als Beispiel angeführt hast. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Ich hab den Roman auch sehr gerne gelesen, kann gar nicht sagen, warum eigentlich. Aber er hat mir gefallen. Wobei ich über genau dieses Happyend am Schluß überrascht war - ich hab nämlich damit gerechnet, daß Trisha am Endes des Buches ausgehungert hinter irgend einem Busch tot daliegt... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Gruß,
stephy
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Beitragvon Gwenhwyfar » So 07.Jul.2002 12:30

Mhm...bis auf Kings Erzählstil konnte für mich im Buch nichts so richtig überzeugen. Die Handlung war sehr oberflächlich für das gewählte Thema und der Handlungsverlauf geriet King gegen Ende sehr aus den Händen; als ob er keinen Abschluß für die Geschichte wisse und deshalb irgendetwas hinklatscht.
Die eigentliche Idee ist nicht neu aber interessant, King hat es meiner Meinung nach nicht geschafft, diese phantasievoll umzusetzen. Im Großen und Ganzen wirkt das Buch eher nach "Propaganda" für Tom Gorden...tausche man diesen Namen aus, zum Beispiel gegen Ron Hubbard ( [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ), hat man ein prima Anwerbebuch für Sekten. Nee, "Das Mädchen", von einen Schriftsteller, der schon so lange schreibt - und gut schreibt, ist ein sehr enttäuschendes Buch. [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img] Auch psychologisch hat King mehr drauf...seine Charaktere sind zu blaß, es ging nachher nicht mehr im die Familie und die Gedanken des Mädchens... Trishas Weg ist - für mich - sehr langweilig. Wenn ich das Buch mit anderen King-Werken vergleiche, ist es untere Mitte, aber nicht mehr. Schade, denn sogar in seine Kurzgeschichten kann er mehr reinstecken als hier.
PS: Es gibt einen Film nach einer wahren Begebenheit, der sehr ähnlich ist. In diesem stürzt ein Flugzeug in den 70er Jahren über den Amazonas ab und nur ein 17-jähriges Mädchen überlebt, welches sich dann durch den Dschungel kämpft - ohne "Übernatürliches" und dennoch VIEL spannender und packender - und auch mit retrospektivischen Einflechtungen. Dieses Mädchen braucht als Halt nur ihren Vater, der Urwaltexperte ist und sie erinnert sich fortwährend an Dinge, die er ihr über die Natur und bestimmte Gefahren erzählte...na, egal. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[ 07.07.2002: Beitrag editiert von: gwenhwyfar ]
Gwenhwyfar
 

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Beitragvon Ginny-Rose_Carter » So 07.Jul.2002 18:02

@stephy ... Das ist wohl war. Ein Kinderbuch ists nicht unbedingt. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Damit sind jetzt allerdings eher die Damen und Herren Blyton und Wolf entschuldigt als King. [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

Ich bleib aber dabei; um ein Buch mit einem solchen Plot interessant zu gestalten muss das Kind das die Handlung trägt überdurchschnittlich clever agieren.
Mr. King, Sie sind hiermit rehabilitiert. [img]images/smiles/icon_razz.gif[/img]
Ginny-Rose_Carter
 

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Beitragvon Veit » So 07.Jul.2002 21:27

Ich denke das Buch spielt mit einer Urangst des Menschen. Dem sich Verlaufen, Orientierungslosigkeit. Einsamkeit. Dem der Wildnis ausgeliefert sein. Dunkelheit...Angst vorm Wald.
Ich habe mich selbst mal im Wald verlaufen und das war die blanke Panik die mich da befiel, ich war nicht so abgeklärt wie Fräulein Trisha. Ich lief ziellos umher und sagte unter Tränen nur immer "Bitte Gott......bitte Gott" obwohl ich nicht sonderlich gläubig bin.
Dann beruhigte ich mich, besann mich und hörte in welcher Richtung die Straße liegt. Und das war eine gute Idee. So fand ich zurück. Ich dachte ich wäre Stunden fortgewesen, aber es waren nur 30 minuten.
Kings Geschichte beruht auf dieser schlichten Angst. Kein origenelles, neues Thema. Für kurzweilige Unterhaltung nicht schlecht.....aber vom Ende war ich enttäuscht. Ich hätte es besser gefunden, wenn es das Tier nie gegeben hätte, von dem Trisha sich verfolgt fühlte. Die Gedanken, die man in so einer Extremsituation hat reichen aus, um ganze Setzkästen voll mit Ängsten zu füllen.... es braucht da kein Tier. Na ja......Tom Gordon ist wohl der Hoffnungsträger, das Licht am Ende des dunklen Tunnels. Obwohl ich Bedenken habe, inwieweit man in dieser Situation an sein Sportidol denkt, oder sich seine Spiele über Radio anhört. Das mit dem Sektenführer paßt, Gwen [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] Das ideale Einsteigerbuch.
Ich frage mich auch warum die Familiensituation von Trisha anfänglich beleuchtet wurde, obwohl sie im Verlauf der Geschichte und am Ende fast keine Bedeutung mehr hat.
Also den Anfang fand ich spannend, dann lahmte die Story und es wurde viel vorhersehbar..und am Ende hätte ich gerne den Gnadenschuß gegeben.

So. Genug der Worte...ich muß aufs Klo [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Wen' interessiert, ich verlaufe mich nicht mehr im Wald...hab da einen irren Trick, ich streue vergiftete Brotkrumen aus und brauche mich dann nur nach den toten Raben orientieren ...und finde somit immer zurück. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

PIIIIIEP
Veit
 

Beitragvon Gwenhwyfar » Mi 10.Jul.2002 17:56

Na Veit, abgeklärt fand ich sie nicht. Ich denke schon, daß King versuchte, wenigstens ihre Handlungen altersgemäß darzustellen...und daß sie überlebte wirkte auch für mich in der Geschichte eher wie Glück, nicht anhand ihrer Leistung.
Aber Ahnung davon, wie sich ein kleines Mädchen allein im Wald verhält, habe ich nicht. :roll:
Gwenhwyfar
 

Beitragvon White Claudia » Mi 10.Jul.2002 19:09

Also die völlig unpassende Intelligenz, Schlagfertigkeit und Reife dieses nur neunjährigen Mädchens hat mich bei dieser ansonsten hervorragenden Story schon irgendwie gestört.
Ich weiß nicht, ob man Trisha wirklich schon "abgeklärt" nennen könnte, aber dennoch vermisse ich wie so oft bei King das wahre "Kind" in dem Kind...
Sorry, aber mit der Beschreibung von Kindern hat es der gute alte Mr King irgendwie nicht ganz drauf. Klar, in den meisten Geschichten müssen früher oder später auch Kiddies vorkommen - und in manchen sind sie sogar essentiell -, aber dann sollte er entweder stark an seinen Figuren und ihrer überzeugenden Schilderung arbeiten oder sie - so hart es klingt - eben weglassen. Naja, vielleicht ein wenig radikal, aber ich habe schon so oft die Augen verdreht, wenn wieder mal eines dieser "Überkinder" auf der Bildfläche erschien... :evil:
Ups, ich wollte gar nicht so viel motzen! Da habe ich mich wohl wieder hinreißen lassen - es gibt ja sonst kaum was zu meckern bei King-Büchern... :D
White Claudia
 

Beitragvon Veit » Mi 10.Jul.2002 21:05

Stephen King kann wunderbar über Kinder schreiben......das ist einer der Gründe weshalb er mir so ans Herz gewachsen ist, der häßliche Kauz. :)
Ich liebe die Kinder in "ES" !!! Das waren alles damals meine Freunde. :wink:

Veit
Veit
 

Beitragvon White Claudia » Mi 10.Jul.2002 21:47

*White Claudia in Erklärungsnöten*
Naja, ich muss zugeben, da ist was dran. In der Tat waren die Kinder in "ES" durchweg überzeugend und gelungen. Ich bitte um Vergebung!
Obwohl ich mich frage, wieso gerade da? Ob es daran liegt, dass ich "ES" zum letzten Mal vor Jahren gelesen und da noch nicht so drauf geachtet habe? Vielleicht würde mir diese Kritik bei einem erneuten Lesen ja wirklich auch bei "ES" auffallen...
Aber momentan muss ich sagen, dass du Recht hast, Veit. Vielleicht die berühmte Ausnahme, die die Regel bestätigt? :wink:
White Claudia
 

Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Fr 12.Jul.2002 13:38

Weiss nicht, obs schon erwähnt wurde - King ist ein Bewunderer von "Herr der Fliegen" und als Trisha im Wald eine Horrorvision hat von diesem Insektenschwarm, ist das als eine Anspielung zu sehen ...
Ginny-Rose_Carter
 

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