Vorab:
Spoilergefahr! Ich habe mir den Film zu meinem gestrigen Geburtstag angeschaut. Ich hatte keine großen Erwartungen und muss gestehen, dass ich die Darstellung des Clowns beim Anschauen des Trailers nicht sonderlich mochte. Ich wurde positiv überrascht. Bill Skarsgård hat meiner Meinung nach seinen Job gut gemacht, sowohl sein Chamäleonartiges Schielen, als auch sein Lächeln gekonnt eingesetzt.
Anders als Roland of Gilead halte ich die Waage zwischen dem kindlich, irgendwie unschuldig wirkendem, hasenzahnigem Gesicht und der grotesk verzerrten Fratze mit den Haifisch-Beißern, den vor Sabber triefenden roten Lippen und dem irren Gelächter durchaus für gelungen und effektiv. Dass der junge Darsteller eine stattliche Körpergröße von 1,92 Metern hat, trägt zu seiner Performance und dem Spiel gegenüber den Kindern bei.
Die Kinder fand ich im Original optimal besetzt, ihre Erscheinung und die Darstellung der Freundschaft sympathischer. Im Remake fiel mir vor allem Sophia Lillis in ihrer Rolle als Beverly auf, neben der die Jungs etwas blass blieben.
Visuell sprachen mich vor allem das Brunnenhaus an und die dem Bild entsprungene Frau mit dem verzerrten Gesicht, die mir bekannt vorkam, ich jedoch nicht einordnen kann. Kann mir jemand was dazu sagen? Gibt es dieses Bild tatsächlich? Und wie steht's mit dem Haus? Gibt es das real oder wurde das für die Filmkulisse erschaffen?
Alles in Allem kann ich weder die Meinungen nachvollzihen, die den Film als lustig oder gar langweiligen Kinderfilm bezeichnen, noch die, die davon sprachen, sich häufig erschrocken zu haben. Mir hat er gefallen und ich würde ihn mir auch nochmal anschauen. Was Vergleiche zwischen Original und Remake angeht, glaube ich, sollte man dies lassen und dran denken, dass es völlig unterschiedliche Zeiten sind. Sie sind beide ihrer Zeit -gemäß. Damals wurde das Grauen suptiler dargestellt, dafür war die Melodie schön eingängig. Das Remake setzt auf Witz und Aktion. Es passiert ständig etwas.
Ich glaube, wenn man sich drauf einlässt und auch keine 1:1 Adaption der Buchvorlage erwartet, wird man Spaß haben.
blaine the ogo sprach auch den "Eddie" an, der ihm neben der Beverly-Rolle am besten gefiel. Das ging mir ganz genauso.
Auch ich muss ein paar Schwachstellen nennen, wie die mit der Szene, in der Mike das Schaf mit dem Bolzenschussgerät töten soll. Diese Szene und die in der die Katze als potentielles Abschuss-Ziel für Henry Brower herhalten sollte, mussten nicht sein.
Rückblickend ist klar, dass jedes Kind einen tiefen Konflikt zu einem Elternteil - meist dem Vater - hat, aber: wurden irgendwo, irgendwie mal die Eltern von Ben (aus Sozialkunde) erwähnt oder gezeigt? Ich meine, hat der überhaupt Eltern? o.O ^^
EDIT// Zu der Frau mit der Flöte auf dem Bild habe ich dies gefunden:
Muschietti hat sich - soweit ich verstanden habe - von Bildern aus seinem Elternhaus und von Filmen wie "Mama" inspirieren lassen. Wie auch immer; diese Figur find ich
creepy.