Bin heute in der Mittagspause mit dem Buch fertig geworden, hab eine knappe Woche dafür gebraucht und mich eigentlich ganz gut unterhalten gefühlt, aber unterm Strich hat mir irgendwas gefehlt - ich kann nur nicht benennen, was. Obwohl ich das Buch kaum weglegen konnte/wollte, hab ich gemerkt, dass mir die Charaktere größtenteils wurscht sind, und Wireman ging mir mit seinen Spanisch-Brocken gegen Ende wirklich auf die Nerven. Anfangs hab ich ihn tatsächlich für einen Latino gehalten, eben weil er dauernd Spanisch gesprochen hat. Das fand ich in Summe ziemlich übertrieben, auch wenn der Charakter sonst als Sympathieträger angelegt war und ich den auch irgendwie mochte - den Vergleich mit Lapidus aus "Lost", der weiter vorne im Thread gepostet wurde, finde ich btw sehr passend, so könnte Wireman tatsächlich ausschauen
Jack war... farblos. Edgar konnte ich mir bis zum Schluss nicht bildlich vorstellen. Pam fand ich unerträglich, die war mir an keiner Stelle des Buches auch nur ansatzweise sympathisch. Die einzige Figur, die ich wirklich mochte und deren Schicksal mir auch naheging, war Elizabeth, vielleicht, weil sie schon so viel durchgemacht hatte und weil King sie auch einfach liebenswürdig dargestellt hat.
Die Rückblenden ("Wie man ein Bild malt") fand ich sehr gelungen - anfangs etwas konfus, weil ich sie nicht einordnen konnte, aber sie haben sich recht schnell wie Puzzleteile in die Handlung eingefügt. Überhaupt ist der Aufbau der Geschichte durchaus interessant; ich hätte diese 0815-Monster gegen Ende gar nicht gebraucht, ich fand die ziemlich lächerlich (Perse selbst mal ausgenommen). Ich mein, Zombies? Echt jetzt? Gähn. Dass Big Boy keine größere Rolle hatte, ist etwas, wofür ich King wirklich dankbar bin; ich hasse Frösche, es gibt kaum ein Tier, vor dem mir mehr graust (eine der grauslichsten King-Kurzgeschichten ist für mich daher auch die in "Albträume", in der es glaub ich Frösche regnet).
Obwohl mich das Buch in Summe gut unterhalten hat, gibt es einige Punkte, die mich gestört haben:
- kleinere Logikfehler - Ilses Alter wurde ja schon angesprochen
- Wiremans dauerndes Spanisch, siehe oben
- Der Showdown war sehr mager, ich hatte nicht eine Sekunde das Gefühl "OMG, das geht schief, das geht schief", auch wenn Edgar permanent betont hat, dass die Sonne schon am Untergehen ist und so weiter. Das Gefühl der Bedrohung hat mir einfach gefehlt.
- Perse. Die war für mich bis zum Schluss mehr eine abstrakte Vorstellung denn eine wirkliche Bedrohung. Noch dazu war sie ja eine Gefahr, die man relativ leicht bannen konnte, wie sich rausgestellt hat.
- Wiederholungen - der juckende Arm, den Edgar sich nicht kratzen kann, die murmelnden Muscheln... war ein bissl zu viel des Guten
Ja, und dann hab ich da noch ein paar Fragen:
Shiny. Let's be bad guys.