Ich bin seit Freitagabend auch stolzer Besitzer meiner (beider) Ausgaben und dem diesmal echt dürftigen Werbematerial - ausschließlich ein Streifenplakat
, denn den Kreuzaufsteller gibt es nur, wenn man auch 36 Bücher mitkauft - und das ist selbst mir zuviel
- Vor etwa drei Stunden die letzten Sätze gelesen und es etwas setzen lassen, bevor ich hier schreibe:
Zum Inhalt:
VORSICHT SPOILER ENTHALTENKing hat es mit diesem Roman geschafft, seine (meiner Meinung nach) emotionalste Geschichte zu Papier zu bringen. Selbst mir als hartgestottenem King-Leser standen mindestens dreimal die Tränen in den Augen (und einmal liefen die sogar über
).
Wie
blaine the ogo schon geschrieben hat, werden auf den ersten etwa 250 Seiten die Charaktere eingeführt und einem ans Herz gelegt, wie King es seit langem mit keiner Charakterisierung seiner Protagonisten mehr geschafft hat. Deshalb erwischt er einen auch schon auf Seite 100 mit einem Baseball-Schläger in die Weichteile, als man
das Ende einer liebgewonnenen Person mitbekommt.
Ansonsten sind die Horrorsequenzen und das Übersinnliche eigentlich nur nettes Beiwerk zu dieser Geschichte. OK es gibt einen Geist, den es zu erretten gilt und eineinhalb hellsichtige Charaktere, die einen an bestimmte Vorgänge in "Shining" erinnern - aber im Grunde ist es ein sehr gut geschriebener Kriminalroman, dessen Inhalt sich mit dem Herausfinden der Identiät eines Massenmörders befasst.
Ich hatte schon meine stärksten Befürchtungen, dass ich wie bei "Colorado Kid" (bis heute) enttäuscht werde - weil sich die amerikanischen Originalcover sehr ähnlich sind und beide im selben Verlag (Hard Case Crime) erschienen sind. Aber dieser Kurzroman schafft es locker in die TOP-Ten von Kings Romanen in meinem persönlichen Ranking.
Gut fand ich auch die Geheimsprache der Arbeiter in Joyland oder auf der/n vorkommenden Kirmes, denn wer einigermasen mit offenen Ohren durchs Leben geht, hat tatsächlich einige dieser
Fachausdrücke auf einem Jahrmarkt selbst schon einmal gehört.
Mein Fazit: Wer "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" (Orig.: The Fault in Our Stars) von John Green gelesen hat und es einem an die Nieren gegangen ist, der wird diesen King lieben (und einige Papiertaschentücher verbrauchen
)
MfG Penny