Ha, wusste ich's doch
Ist nur schon eine Weile her, dass ich den ersten Band gelesen habe - so Anfang des Jahres, glaube ich, war das, deswegen waren mir die Details entfallen. Außerdem hab ich Band 1 nicht so konzentriert gelesen, weil ich das Buch streckenweise sehr sperrig und mühsam fand; es ist nicht grade leicht zugänglich.
Hm. Wenn das eh schon in Band 1 ausgeführt wird, frage ich mich erst recht, was diese Unmenge an Details in Band 4 soll. Ich habe mich seit The Gunslinger nicht mehr so mit einem Buch geplagt, wobei ich den Gunslinger noch sehr interessant fand, eben weil so wenig erklärt wurde und weil man nur Bruchstücke der Geschichte hingeworfen bekam. Weil die Welt neu und spannend war, die King hier entworfen hat und weil man über Roland so gut wie gar nichts wusste. Wizard & Glass ist dagegen einfach öd, und wie ich schon in meinem vorigen Posting gesagt habe: Man hätte diese Vorgeschichte auch deutlich kürzer ausführen können, erst recht, wenn in Band 1 schon beschrieben wird, wie Susan stirbt.
Was mich mittlerweile auch sehr stört, ist der Umstand, dass die drei Burschen - Roland, Cuthbert und Alain - sich für ihr Alter sehr erwachsen benehmen, Gunslinger hin oder her. So führt sich kein 14-Jähriger auf, erst recht keiner, der bis über beide Ohren verliebt und ein Opfer seiner Hormone ist. Ich finde die jugendlichen Gunslinger ziemlich unglaubwürdig und stelle mir die beim Lesen unwillkürlich etwas älter vor - so um die 20 herum. Mindestens. Das ist aber generell ein Problem, das ich mit kindlichen bzw. jugendlichen Charakteren bei King habe - sie wirken alle älter, als sie sein sollen und sagen bzw. tun Dinge, die einfach nicht altersgemäß sind und daher unglaubwürdig rüberkommen.
Vielleicht kann ich auch deshalb mit Wizard & Glass so wenig anfangen. Ich hatte ja auch damit gerechnet, dass die Rückblende einen Zeitabschnitt von mehreren Jahren umfassen würde, nicht nur ein paar Monate. Mittlerweile bin ich auf Seite 513 und total genervt, weil nichts weitergeht. Absolut nichts. Die Burschen streiten sich, was in dem Alter eh normal ist. Der eine ist eifersüchtig, weil der andere das Mädel gekriegt hat. Auch normal. Die Bösen sind schablonenhaft böse und damit stinklangweilig, noch dazu sind sie - bisher- den Jugendlichen auch noch unterlegen. Susans Tante ist eine verbitterte, klischeehafte alte Jungfer, die Hexe ist widerlich, der Dorftrottel liebenswürdig und hilfsbereit, Susan oszilliert zwischen der Maid in Gefahr, dem rebellischen Teenager und der romantisch-verklärten Schönheit. Kurz: Es laufen nur Klischees durch das Buch, und das finde ich schwach. Das kann King wie gesagt viel, viel besser.
Shiny. Let's be bad guys.