Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Diskussionen über Kings Novellen und Kurzgeschichten

Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon spaddl » Di 16.Nov.2010 16:01

Nachdem ich nun die gesamte Novellensammlung durchgelesen habe, muss ich sagen, dass mir diese kleine feine Geschichte am Besten gefallen hat.
Böse, kompromisslos und echt tierisch gemein, wie King da mit seinen Charakteren umgeht.

Wie hat sie euch gefallen?

P.S. Besonders lustig fand ich die kleine Spielerei mit dem Namen des "Verkäufers".
spaddl
 

Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon Pepsi Plunge » Do 18.Nov.2010 19:26

Mir hat sie auch sehr gut gefallen - der Teufel kam sogar recht "menschlich" rüber :-P
Nur das Ende kam ein bisschen plötzlich, da wartet man noch auf irgendeinen spannenden Schluss aber auf einmal wars einfach aus...

Interessant zu sehen, was King so in den letzten Jahren beeindruckt/geprägt hat, zB die Geschichte mit Rihanna und Chris Brown oder der Tod Michael Jacksons.
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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon Johannes » Do 18.Nov.2010 20:22

Fand die Geschichte echt gut und echt spannend :)
Hat Spaß gemacht, zu lesen und Elvid war ja mal echt cool ;)
Jetzt muss ich nur noch Geschichte Nr. 4 zu Ende lesen und ich kann stolz behaupten den neuen King fertig gelesen zu haben ;)
9/10 Punkten gebe ich der Geschichte weil sie finde ich ein kleines bisschen hätte länger
sein können.
Ansonstn war sie ja wirklcih richtig schön fies und bööööse :D
Johannes
 

Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon Roland_Deschain » So 21.Nov.2010 23:05

Mir hat besonders gut gefallen, dass es keinen "moralischen" Schluss gab. Bei diesen Teufels-Geschichten erwartet man ja sonst immer, dass der Nutznießer des Deals am Ende auch die Zeche zahlen muss. Hier gab es hingegen mal einen teuflischen Deal ohne Kleingedrucktes.
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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon Linoge » Mo 29.Nov.2010 21:47

Die Mogelpackung in der Sammlung von Novellen. Eine kurzweilig erzählte Kurzgeschichte, die Charaktere wurden sehr eindeutig definiert von King, allen voran die Hauptfigur, die anfangs einer Begierde den Verlockungen des Teufels folgte, von einem körperlich schmerzhaften Leiden befreit zu werden, um sich letztendlich über die Erfüllung seiner Neidgefühle in einem Geflecht einer offensichtlich niemals endend wollenden Habgier zu verstricken. Das Thema ist sicherlich nicht neu, wurde aber von King sehr neu interpretiert und in einem zeitaktuellen Gesellschaftsportrait wiedergegeben.

8/10 Punkte

Mich hat der Teufel irgendwie an Pennywise erinnert. :mrgreen:
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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon Kurt Barlow » Sa 04.Dez.2010 13:20

Ist tatsächlich ziemlich kurz. Vielleicht eine Kurzgeschichte, die King vor kurzem (also nach "Sunset") schrieb, aber nicht auf seinen nächsten Kurzgeschichtenband warten wollte, weil sie halt ziemlich gut ist.
Und das ist sie wirklich. Kurzweilig, bitterböse, sogar mit einer tiefschwarzen Moral. Alles Dinge, die mir bei "Big Driver" vollends gefehlt haben. Aber nun gut, "Faire Verlängerung" ist zwar wirklich fast zu kurz, ist aber vollgepackt mit Referenzen (könnte auch eine King-Version von Goethes "Faust" sein) und einigen Selbstzitaten, speziell zum dunklen Turm.
Wie auch immer. Ein kleines Highlight in KIngs spätem Schaffenswerk.
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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon Linoge » Sa 04.Dez.2010 13:58

Zeitlich würde die Ähnlichkeit mit Pennywise gemäß seinem Zyklus von 27 Jahren sogar passen. Ähnliches hat King in seinem Nachwort wohl auch angedeutet, wenn nicht sogar bestätigt. Bin gespannt, ob da noch eine größere Geschichte nachfolgt, oder ob die Geschichte nur eine eingeschobene Reminiszenz an Pennywise darstellt.
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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon Hannibal der Kannibale » Mi 15.Dez.2010 14:41

Nachden ersten beiden Geschichten, die mir nicht so sehr gefallen haben, war diese dann doch echt unterhaltsam, aber irgendwie doch zu kurz geraten meiner Meinung nach. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, besonders, wie Elvid beschrieben wurde, fand ich sehr gelungen. Auch den Aufbau der Geschichte fand ich sehr spannend und das es kein typisches Ende war, wie man es ganz oft bei diesem Thema findet.

Auch bei mir kam der Vergleich zu Pennywise auf, was ja echt super wäre, wenn es wirklich gewollt gewesen wäre. Ich hätte gerne mehr von dieser Geschichte gelesen, weil ich mich halt gefreut hatte, dass die mich nicht enttäuschte und fesseln vermochte.

Ich würde ihr 7/10 Punkten geben.
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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon dadud » Fr 17.Dez.2010 08:15

Also ich muss sagen die Geschichte war zwar sehr kurz aber dafür auch sehr gut.
Auch lustig fand ich die aktuellen Ereignisse welche angesprochen wurden...ABER es gibt mMn einen Fehler.
Habs Buch gerade nicht zur Hand aber frei gesprochen schreibt King: 2008 dass Jahr in dem ein Flugzeug mit 2 Mitglieder der Band Blink 182 abstürzt und die Rockstars mal zur Abwechslung überleben. Einer davon begeht später Selbstmord...
So und meines Wissens nach war 1 Überlebender Travis Barker von Blink und der andere irgendein bekannter DJ. Der DJ hat sich wohl auch nicht das Leben genommen sondern sich eine Überdosis eingebaut...
Lieg ich da falsch, hat King schlecht recherchiert oder ist bei der Übersetzung mal wieder was schief gelaufen??

Vielleicht weiß einer von euch mehr...
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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon Wordslinger » Fr 17.Dez.2010 18:33

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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon blaine the ogo » Mi 29.Dez.2010 11:59

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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon Hannibal der Kannibale » So 09.Jan.2011 13:35

Auf so ein Ende wie du habe ich Anfangs auch spekuliert, wäre aber enttäuscht gewesen, wenn es dazu gekommen wäre. Dann wäre es eine 08/15 Story geworden, so war es einfach besser fand ich und sprach mich mehr an.
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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon AQ2 » Do 11.Apr.2013 14:42

Die Geschichte ist super gewesen.

Bischen an den Roman "In einer kleinen Stadt" hat sie mich erinnert aber nur kurz.

Sie war jedenfalls sehr unterhaltsam die Geschichte. Und es hat spass gemacht sie zu lesen.
Wünsche allen Stephen King Fans noch einen schönen Tag.

Aktuelles Buch: Stephen King - ES :lernen:
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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon John Carpenter » Mo 27.Jul.2015 12:18

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Re: Faire Verlängerung (Zwischen Nacht und Dunkel)

Beitragvon Al Bert » Fr 23.Okt.2015 10:03

Ich kenne ja nun leider (noch) nicht alle übersetzten KGs des Meisters, aber bisher ist diese hier, knapp gefolgt von N., mein absoluter Favorit. Dabei geht es mir noch nicht mal um die Geschichte an sich, sondern viel mehr um die Charakterkonstellationen.
Anfangs empfindet man noch Mitleid mit dem krebskranken Streeter, was natürlich im Laufe der KG (zumindest bei mir) verschwindet. Dieser unsägliche Hass auf seinen "besten Freund" und dessen Frau ist in vielerlei Hinsicht nicht gerechtfertigt (höchstens die Sache mit dem "Diebstahl" seiner Jugendliebe, wobei ich nicht davon überzeugt bin, dass man einen Freund oder eine Freundin stehlen kann) und trotzdem kann man ihn super nachvollziehen. Ich denke jeder kommt früher oder später mal in eine Situation, in der er Neid oder Eifersucht auf einen Nahestehenden Menschen verspürt, obwohl man weiß, dass man sich eigentlich für ihn freuen sollte. Dieser Neid hat sich bei Streeter zu einem dermaßen tief verwurzelten Hass entwickelt, dass der Hass selbst für mich zur angsteinflößendsten Gestalt der KG und eben auch aller anderen wird und zwar einfach, weil er real, greifbar und allgegenwärtig ist. Sich gegen Hass zu wehren ist nicht nur gefährlich (Stichwort: unterdrückte Wut), sondern auch unheimlich schwer und die Dimensionen, die Streeters Hass in den Jahren der Freundschaft der beiden angenommen hat, halte ich für nicht sehr weit hergeholt.

Sehr genial ist natürlich außerdem der satirische Charakter der Geschichte. Wohl eine der wenigen Geschichten, in dem der Teufelspakt kein böses Ende für den Handelnden nimmt. Wirklich super, wie der Leser auf die Moralkeule am wartet und wartet und wartet und wartet, während King den Knüppel (diesmal) im Sack lässt. Da fragt man sich, wer hier der eigentliche Antagonist ist. Der Teufel, der beste Freund, der Protagonist (also in einer Doppelrolle) oder gar der Autor selbst? Vermutlich eine Mischung aus allen :lach
Al Bert
 

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