Ich höre
Unheilig aktuell sehr gerne. Ich hab - wie wahrscheinlich viele andere auch - mit dem " derzeit exzessiven Konsumieren"
dieser Band Neuland betreten, weiß aber, dass sie keineswegs neu ist, sondern sich bereits seit zehn Jahren der Treue einer speziellen Fangemeinde erfreut. Dass sich viele dieser Fans ob der größer werdenden Popularität von Unheilig sehr darüber ereifern, dass "der Graf" sich der breiten Masse zugänglich macht, ist mir nicht entgangen. Unmut darüber, eine zunächst düstere, rockige Band, die eine klare Zielgruppe ansprach, könne sich dem Mainstream verschreiben, nunmehr Wert auf kommerziellen Erfolg legen und die Loyalität ihren Fans und sich selbst gegenüber verlieren, ist bedingt begreiflich. Dass der einstige Untergrundmusiker sich bewusst stärker an ein größeres Publikum wendet, finde ich persönlich mutig und auch toll. Natürlich sind Sendungen wie GZSZ bei vielen als niveaulos verpönt, die Tatsache, dass
der Graf dort sogar zweimal zugegen war - und somit erheblich bekannter geworden ist -, ein kaum zu fassendes Paradoxon; aber ganz ehrlich: So verwerflich dieser "Verrat" für die bisher "privilegierten" Fans sein mag, so willkommen ist Unheilig mir und vielen, vielen anderen Menschen. Die Gradwandlung im Stil hat die Musik meiner Meinung nach keineswegs seicht und unerträglich werden lassen. Durch persönliche Erfahrungen inspiriert und von aufrichtigen Emotionen gefärbt, finde ich Lieder wie ", , und das aktuelle einfach nur sehr romantisch, poetisch, melancholisch, berührend und sehr schön. Ich denke, auch - oder besonders als eingefleischter Fan - sollte man Bedürfnisse und Wünsche des Künstlers; des Idols - auch die, sich zu entfalten und neue Wege zu gehen - respektieren, ihn weiterhin unterstützen und nicht mit Ablehnung, Groll und endgültigem Treuebruch bestrafen. Das wäre nicht gerecht. Und wenn die Enttäuschung doch so groß und kein persönlicher Zuspruch möglich ist, dann doch wenigstens Toleranz. Ich halte
Unheilig für eine Bereicherung und bin dankbar, dass dieser Stern so strahlend leuchtet.
Übrigens gefällt mir auch der Debüt-Song , mit dem
der Graf damals startete richtig gut. Das Ding rockt richtig und auch das Video ist genial; auch - oder gerade weil -
ER stark an Nosferatu erinnert } : - E