von torsten » Mi 08.Sep.2004 20:35
Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir "Dead Zone" als Film sogar noch eine Spur besser wie das Buch!
Christopher Walken als Johnny Smith ist die perfekte Besetzung, ganz zu schweigen von Brooke Adams, Tom Skeritt, Anthony Zerbe und dem wunderbaren Herbert Lom, die das Enseble komplettieren und ebenfalls großartige Leistungen bringen.
Und habe ich schon Martin Sheen erwähnt?
Herrlich diabolisch, seine Darbietung des Gregg Stillson. Genau so habe ich mir diesen schleimig-hinterlistigen Typen immer vorgestellt! Besonders intensiv kommt dies bei den Szenen zur Geltung, in denen Johnny die Zukunft und damit Stillson als Präsidenten der Staaten sieht, der einen nuklearen Angriff auf die UdSSR startet! Horror pur!
Aber bekanntlich brauchen gute Filme auch gute Regisseure und mit "Dead Zone" bewies der großartige David Cronenberg ein weiteres Mal seine Wandlungsfähigkeit bzw. Qualitäten als Filmemacher. Man spürt, dass sich der Mann mit Kings Buch auseinandergesetzt und dessen "Message", die Tragik des Verlustes, verstanden hat. Denn um nicht anderes als Verlust geht es in diesem Film. Ob es nun die Jahre im Koma sind, die Johnny eingebüßt hat oder den Verlust seiner Beziehung zu Sarah, bis hin zur größten Aufopferung, als er sein Leben gegen die Zukunft der Menschheit eintauscht - diese zartbittere melancholische Note ist ein wesentlicher Bestandteil des Films und wird außerdem von Michael Kamens großartiger, niemals zu pompös ausgefallener Musik unterstützt. Das ist tolles Kino!
Kaum zu glauben, dass Cronenbergs nächster Film der Ekel-Schocker "Die Fliege" gewesen ist, was?