von *Jo* » Do 16.Aug.2007 21:46
Spoiler!
Ich kann mich daran erinnern, dass ich vor einiger Zeit die Fortsetzung von „Morgenlieferungen“ gelesen habe, allerdings kann ich mich an deren Inhalt nicht mehr erinnern. Wie auch „Achtung, Tiger!“ kurz und bündig, allein die psychischen Abgründe der menschlichen Seele darstellend und ein Ende das Fragen offen lässt. Der Gedanke, dass ein Milchlieferant nicht nur Milch ausliefert, ist grausig, die Interpretation liegt auch hier ganz beim Leser. Aufgefallen ist mir, dass King nach diesen kleineren Horrorszenarien immer ein Ende ranhängt, das völlig harmlos ist, völlig alltäglich – hier ist es der Junge, der lachend aus dem Haus kommt, um die Milch hereinzuholen, in „Achtung, Tiger!“ setzt sich Charles einfach wieder an seinen Platz im Klassenzimmer und beginnt, ein Buch zu lesen. Ich denke, King will damit verdeutlichen, dass gerade hinter einer friedlichen Fassade, bei der man nichts Böses vermutet, genau das jedoch steckt. Dass nichts ist, wie es scheint. Dass der Horror sich im ganz normalen Alltag abspielen kann.