Riding the Bullet - Achterbahn

Moderator: DePfaelzer

Achterbahn: Wahrheit oder Lüge?

Beitragvon stephy » So 09.Jun.2002 12:59

Leute, der King schwindelt. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] Das kennen wir schon seit "Richard Bachmann"! [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Diese Geschichte ist so autobiographisch wie Kafkas "Verwandlung". Nämlich; überhaupt nicht. Da kann man jetzt natürlich sehr vieles hineininterpretieren (wir in Deutsch machen das so gern [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]), aber ich denke, das ist schlichtweg nicht richtig; es ist eine Geschichte und King hat ein bißchen provokativ "Meine Geschichte" geschrieben - damit meint er aber ganz sicher nicht sich selbst, sondern die Person, die die Geschichte erzählt. Es ist wahrscheinlich extra so geschrieben, daß man als Leser nach der Wahrheit fragt...

Also, wenn Ihr mich fragt; eine pure Geschichte, mehr nicht.

Gruß,
stephy
stephy
 

Riding the Bullet-Achterbahn

Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Mo 17.Jun.2002 13:14

Ich fand die Story ziemlich gut. Ich hätte sie mir allerdings länger gewünscht..

Die Atmosphäre, als Alan zu seiner Mutter getrampt ist, hat mir sehr gefallen...nachts, unheimlich, Friedhof, Notsituation, seltsame Autofahrer...da hätte ich stundenlang weiterlesen können. :mrgreen:

@Vincent... Diese Grundsatzfrage ist nicht so einfach zu beantworten. Ich gehe mal davon aus, dass seine Mutter nie etwas von seiner Entscheidung erfahren hätte. Das ist eine Sache, die nur zwischen George Staub und Alan passierte, und die Entscheidung lag allein bei Alan.
Und letztendlich war seine Mutter auch nur 48 Jahre alt, also konnte sie trotz der Krankheit noch gut 30 Jahre leben...und selbst wenn sie nur noch Wochen zu leben hätte, jede Sekunde ist bekanntlich kostbar.

Ich finde das Ende gut, viel besser, als wenn die Mutter sofort nach dem "Deal" gestorben wäre. Denn da hätte es Alan noch nicht so hart getroffen weil er fest damit gerechnet hat.
Es ist viel qualvoller, noch jahrelang an ihrer Seite mit der Gewissheit zu leben, dass sie vor ihm sterben wird und es scheinbar völlig natürlich ist, und er trotrzdem die Verantwortung dafür trägt.
Ginny-Rose_Carter
 

Ridding The Bullet

Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Mo 17.Jun.2002 13:22

Warum gibts hier eigentlich zwei Threads zu "Achterbahn"? [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img] [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Leute, klar erwartet der Leser nach dem Deal mit Georgieboy, dass Alans Mutter sofort das Zeitliche segnet. Und Alan erwartet nix anderes.

Aber DAS wäre doch kein Horror gwesen, das wäre eine Story wie sie schon tausendfach da war, ein nur zu bekannter und ausgelutschter Plot - für den Protagonisten ist es viel horrormäßiger, wenn er den Zeitpunkt nicht kennt, an dem seine Mutter schließlich durch seine Schuld stirbt. Ein schnelles Ende wäre zwar schockierend im ersten Moment, aber langfristig leichter zu ertragen für Alan.

So lebt er dagegen jahrelang weiter mit seiner Mutter...im guten Verhältnis, und doch immer mit der Erkennnis im Hinterkopf, dass sie eines Tages vor ihm sterben wird, und auch wenn es noch so natürlich aussieht, die Verantwortung dafür, dass sie ihn nicht überlebt, liegt bei ihm. Es ist also kein Ende mit Schrecken, sondern ein Schrecken ohne Ende für ihn..

Das plötzliche Ende wäre genau das gewesen, was in jeder Durschnittshorrorstory passiert wäre. Dass es hier so "dahinplätschert" hat schon seinen Grund und ist letztendlich bei weitem effektiver. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Leute, ich versteh Euch nicht, Ihr sagt doch immer, dass King der Meister des Suspense ist, und hier zeigt ers mal ganz deutlich, da gefällts Euch nicht. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Ginny-Rose_Carter
 

Ridding The Bullet

Beitragvon White Claudia » Di 18.Jun.2002 01:00

Jawollja!
Ich kann es auch kaum nachvollziehen, wie man das Buch so schlecht finden kann. Ich meine, was habt Ihr denn am Ende erwartet? Die Mutter ist in der Tat tot? (Unoriginell) Er hat alles nur geträumt? (Billige Erklärung) Ein actiongeladener Kampf mit dem Geist? (Völlig unpassend)
Wie Ginny es schon sagte: Ist die jahrelange Ungewissheit über den Tod der Mutter (Wann ist es soweit? Und ist der Erzähler dann wirklich Schuld?) - ist das denn nicht der wahre Horror...?
White Claudia
 

Achterbahn: Wahrheit oder Lüge?

Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Mi 03.Jul.2002 17:49

Soweit ich weiss, hat King diese Story während seiner Genesung geschrieben.
Sicher ist es kein Zufall, dass ein Krankenhaus hier eine zentrale Rolle spielt.
Aber dass die Geschichte King nicht wirklich passiert ist, sollte wohl klar sein. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Das Vorwort gehört schon dazu, er wendet sich hier nicht als Stephen King an den Leser, sondern als Ich-Erzähler.

Dass es dabei wirklich so klingt, als berichtet jemand von einem quälenden Erlebnis aus seiner Vergangenheit, sorgt einfach für eine höhere Autenthizität.

Und er wäre sicher begeistert, wenn er erführe, dass man sich hier Gedanken macht wieviel davon ihm wirklich passiert sein könnte, da das ja ein Beweis dafür ist, wie glaubwürdig seine Erzählung beim Leser ankam... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Ginny-Rose_Carter
 

Beitragvon stephy » Do 05.Sep.2002 08:51

stephy
 

Beitragvon Gio » Do 05.Sep.2002 17:36

Also, die Idee ist wirklich gut, aber vielleicht hätte man mehr aus dem Buch machen können... Es ging mir trotz der guten Idee und dem Hintergrund nicht so nahe wie viele andere Bücher.
Gio
 

Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Do 05.Sep.2002 17:47

... Es ist ja auch nur ne Kurzgeschichte, oder eine Novelle ...
Sie ist auch in dem neuen Band "Everythings eventual" enthalten, oder rede ich da Blödsinn?
Ginny-Rose_Carter
 

Beitragvon Gio » Do 05.Sep.2002 17:58

ne, das mit Everythings Eventual stimmt

...mh, aber trotzdem hätt er mehr draus machen können... :P
Gio
 

Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Sa 07.Sep.2002 01:07

Naja - King hätte aus jeder Erzählung mehr machen können, mehr geht eigentlich immer - und fast jeder Roman hat irgendeine kleine Schwäche, auch jede Kurzgeschichte - ich denke, dieser besonders leise und unaufdringliche Ton in "Achterbahn" war so beabsichtigt, er führt allerdings auch dazu, das die Geschichte sich nicht jedem Leser so einprägt und sie ein wenig unterging.
Vielleicht ist sie ein klein wenig unausgegoren - der Protagonist ging mir nixht so ans Herz, da blieb zuviel Distanz. Aber wenn ich rumnörgeln will, finde ich an jeder Kurzgeschichte und an jedem saeiner Romane natürlich etwas ähnliches.
Ginny-Rose_Carter
 

Beitragvon LittleMissCabyCane » Mo 21.Jul.2003 22:00

Hallo

also, ich kenne Achterbahn erst seit ich Everything's Eventual fertig gelesen habe (also seit gestern) und muss sagen es war mit Abstand meine Lieblingsgeschichte in der Sammlung. Es war die einzige, bei der ich mich gruselte, die einzige, die ich voller Spannung schnell durchlas und die einzige, von der ich gefesselt wurde.

Teile mit den meisten hier die Meinung: Das Konzept ist klasse, aber der Schluss...

Ich dachte, da muss noch ein Clou kommen. Dass die Mutter stirbt, daran hab ich gar nicht gedacht, ich dachte eher, dass er stirbt, weshalb auch immer - vor allem, als er im Krankenhaus den Bulett-Button an seiner Jacke findet. In dem Moment dachte ich, er sei vielleicht tot, und merkt es nur nicht, so wie Bruce Willis in "The Sixth Sense" - das hätte ich als Ende einen Knaller gefunden!!!

Bei "Achterbahn" verhält es sich bei mir änhlich wie bei "Der Mann im schwarzen Anzug", auch aus EE, wo ja auch ein Junge erzählt bekommt, die Mutter würde sterben, und dann...passiert nix. Verstehe bis heute nicht so ganz den Sinn, den George Staub aus "Achterbahn" hatte. Warum hat er das zu Alan gesagt?! Das, was Alan am Ende über die Achterbahn philosophiert, versteh ich net so ganz...

Und: Was hat der Alte, dessen Auto nach Pisse roch, für eine Bedeutung? Erst dachte Alan ja, mit dem stimme was nicht... Irgendwie ist der Typ überflüssig, oder?! Klärt mich mal auf...
LittleMissCabyCane
 

Beitragvon Jake » Mi 13.Aug.2003 19:20

Jake
 

Beitragvon tiff´any » Fr 29.Aug.2003 17:31

tiff´any
 

Beitragvon Ginny-Rose_Carter » Fr 29.Aug.2003 18:03

Ginny-Rose_Carter
 

Beitragvon tiff´any » Fr 29.Aug.2003 18:36

tiff´any
 

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