von Vincent » Mi 09.Jan.2002 14:17
Ich weiss genau was du meinst, Alexis.
King hat einmal gesagt, dass er ein ganzes Sonnensystem mit seinen Geschichten füllen könnte, aber die Geschichte um den Dunklen Turm sei sein Jupiter...
Mittlerweile sieht es eher so aus, als wäre diese Geschichte die Sonne des Systems, um die sich alle anderen drehen. Alle können als eigenständige Geschichten existieren, aber (fast) alle hängen irgendwie mit ihr zusammen, manche stark, manche nur andeutungsweise.
Wenn jemand die Geschichte des Turms nicht mag, um Roland und seine Freunde, dann ist das sicherlich eine Enttäuschung. Wenn diese Geschichte aber auch für den Leser den Mittelpunkt von Kings Werken darstellt, dann freut man sich über jede weitere Nachricht aus Mittwelt (siehe Atlantis).
Dass dir "Misery" nicht gefällt finde ich ziemlich merkwürdig, ist es für mich doch ein Paradebeispiel für den, wie du sagst, "guten alten Horror-King, der sich einen Dreck um Kritiker schert".
Ich erkenne diese Wandlung auch, die King unübersehbar duchgemacht hat (oder noch immer macht), aber ich bin bereit mit seinen Geschichten neue Wege zu gehen. Es ist wie mit einem toten Autor; Man kann auch nicht mehr mit neuen Geschichten rechnen! Und genauso kann man keine neuen Alten Kinggeschichten mehr erwarten, denn wir haben eindeutig einen neuen (reiferen?) King vor uns. Und der versucht sich immer wieder selbst herauszufordern...
Wem diese Wandlung Kings nicht gefällt, dem wird es schwer fallen, sich weiterhin auf neue Bücher von ihm zu freuen.
Denn ich glaube auch nicht, dass "From a Buick Eight" ein Roman im Stile von "Christine" in seiner ganzen Schlichtheit sein wird. Der Roman wird wieder über viele Ebenen hinausgehen, der "Schwarze Mann", der hinter dem Steuer sitzt wird 100%ig wieder Andeutungen an den Turm, oder zumindest an den ewigen Bösewicht "Flagg" machen, da bin ich mir ganz sicher...
Ich glaube, die Zeiten stehen schlecht für "deinen" alten Horror-King...