War King früher besser?

[Twiggles]

Also ich habe weniger das Gefühl das bei Ihm die Luft raus ist sondern eher, dass er früher geschrieben hat was ihm im Geist so rumschwirrte und er heute eher darüber nachdenkt was er schreibt (was seine Bücher ja eigentlich sogar etwas persölicher erscheinen läßt).
in den früheren Werken geht es häufig um diese schleichende Angst vor etwas (Clowns, Irre Autos, tollwütige Hunde, durchdrehende Väter, ...). Also so sachen die einen im Unterbewusstsein "quälen".
Die neueren Sachen beschäftigen sich doch eher mit den "bewussten" Schrecken (der Tod eines Geleibten Menschen, Schreckliche Verkehrsunfälle, ...)

Das er den dunklen Turm als seinen Jupiter bezeichnet rührt wohl daher das in dieses Meisterwerk aus diesen beiden Phasen seines Lebens/Schreibens gleichermaßen etwas mit eingefloßen ist.

[Morgaine le Fay]

Denke auch nicht, dass man sagen kann, dass Stephen King irgendwann besser oder schlechter war. Im Prinzip stimme ich Twiggles zu. Seine Bücher sind anders geworden, nicht besser oder schlechter.

[Sheol AG]

Lange Zeit,hätte ich der Überschrift zugestimmt,aber in Duma Key hat er so einen gereiften und gut lesbaren Stil an den Tag gelegt das ich meine Meinung vieleicht doch revidieren muß.
Bleibt abzuwarten ob er es schafft mit seinen nächsten Werken auf dem Niveau zu bleiben.

[sheemieruiz]

Ich habe lange gedacht seine neuen Bücher lassen etwas nach.. Aber dann hat er Puls und Wahn auf uns losgelassen und seitdem zweifle ich nicht mehr an ihm.

[Donna Trenton]

Ich würde mir nicht anmaßen zu sagen, dass King früher definitiv besser war, seine neueren Werke gefallen mir persönlich einfach nicht so gut wie die alten. Das kann aber eventuell auch an mir liegen...ich weiß es nicht. Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich die ganz neuen Romane (also das, was er in den letzten drei, vier Jahren geschrieben hat), nicht mehr kenne, weil ich irgendwann ziemlich enttäuscht aufgegeben habe. Dafür lese ich die alten Meisterwerke wie "The Stand", "Es", "FDK" usw. immer mal wieder.

[Jehane]

Ich denke, diese Frage kann man nicht objektiv beantworten. Ich tu mich schon mit einer subjektiven Antwort schwer, weil ich von den aktuellen King-Büchern noch kein einziges gelesen habe - das aktuellste Buch, das ich von ihm hab, ist "Puls", und das fand ich durchwachsen. Ab der Hälfte hing es durch und hat ein wenig an Spannung verloren. Aber von einem Buch kann ich natürlich nicht auf die übrigen aktuellen Werke schließen; ich hab jedenfalls vor, mir auch ein paar von den neueren Büchern zu holen, sobald ich mit dem Dunklen Turm fertig bin

[Mr. Dodd]

Also ich kann keinen gravierenden Unterschied feststellen wie es meistens gesagt wird. Die neueren Werke sind sicher anders, zum Teil anspruchsvoller, aber bestimmt nicht schlechter als seine älteren. Allein das Prädikat schlecht würde ich nur zwei seiner Romanen geben, Das Schwarze Haus und Sprengstoff. Das eine ist eben aus der neueren, das andere aus seiner älteren Zeit.
Vielleicht ist es auch die Erwartungshaltung, die sich an King geändert hat, man erwartet eben als Fan immer ein Buch in der Art von Es und Misery und ist dann enttäuscht, wenn es doch etwas völlig anderes ist.

[Leserausch]

Also ich lese mich zur Zeit gerade kreuz und quer durch Kings Bücher.
Das eine gefällt mir besser, das andere weniger gut, hat aber nichts mit dem Erscheinungsjahr zu tun ...

[Donna Trenton]

Ach, ich bin langsam ein bisschen deprimiert. Von den neueren Büchern, die ich gelesen habe, würde ich gar keines als schlecht bezeichnen, aber mich fesseln Kings Bücher einfach nicht mehr so wie früher. Ich frage mich langsam, ob das an King liegt oder an mir.
Jedes Mal hoffe ich auf's Neue und jedes Mal werde ich wieder ein bisschen enttäuscht.
Ich habe ja noch durchaus Freude an seinen Büchern, aber wann passiert es endlich mal wieder, dass ich ein Buch von ihm lese und es nicht mehr aus der Hand legen kann, wie es früher bei jedem seiner Bücher der Fall war?
Ich stelle ja auch fest, dass er literarisch anspruchsvoller geworden ist, aber wenn es mir darum geht, lese ich die Klassiker von Tolstoi oder Dostojewski.
Bei King möchte ich fesselnde, nägelkauende Unterhaltung, keinen Geschichtsunterricht a la Der Anschlag.
Irgendwie finde ich, dass King inzwischen mehr für die Kritiker schreibt als für die Leser.
Das einzige Buch von seinen neueren, welches diesen Spannungseffekt annähernd für mich hatte, ist Zwischen Nacht und Dunkel. Bitte, Steve, schreib doch mal wieder einen Roman, der eine so tolle Atmosphäre hat wie Es.

[Lex o'Dim]

Ich kenne (leider) noch nciht alle Bücher, aber ich stöbere immer viel auf Flohmärkten und habe deshalb mehr alte als neue im Schrank.
Ich muss sagen, dass es teilweise doch sehr unterschiedlich ist. Cujo oder Feuerkind beispielsweise haben mich nicht so sehr gefesselt wie z.B. Needful Things, Atlantis...
Bei den neueren liebe ich Duma Key heiß und innig, auch Die Arena hat mir recht gut gefallen. Zwischen Nacht und Dunkel fand ich bis auf eine Geschichte, die eher meinen Geschmack verfehlte, auch gut gefallen.
Ich glaube es kommt sehr auf das Thema an. Klar hatte King früher einen anderen Schreibstil als heute. (Das ist z.B. meine Hauptkritik an Cujo.) Aber manchmal liegt es auch einfach nur am Thema,s elbst bei alteingesessenen King-Lesern (oder Leuten, die alles verschlingen, was er schreibt).
Ich glaube, das variiert sehr stark bei den einzelnen Büchern. Ob er jetzt früher meßbar besser war lässt sich schwer sagen.
~Lex

[blaine the ogo]

Irgendwann wollte ich nochmal alle Werke chronologisch lesen.
Bisher las ich alles kreuz und quer...

[Lex o'Dim]

@blaine the ogo: Genau das wollte ich auch, aber bis dahin muss ich erstmal alle Bücher sammln...

[canis lupus]

Ich stimme keinesfalls zu. Okay, wenn man an Bücher wie Es oder Misery gewöhnt ist, muss man sich erstmal umgewöhnen, sein Style hat
sich nämlich verändert, aber das ist klar, immerhin geht er auch mit der Zeit. Aber schlechter sind seine neuen Werke keinesfalls. Die Arena fand ich beispielsweise genial,
und Duma Key ist einer meiner Lieblingsbücher. Es gibt unter den neueren auch schlechtere, aber genauso musste ich auch welche von den älteren erstmal aus der Hand legen.

[Khel]

Hm, ich finde den Anschlag eines der besten überhaupt, wenn es auch sicher nicht ein Buch ist, was mich mit seinen Charakteren so gnadenlos fesselt, wie ES das jedes Jahr aufs neue macht. Aber dafür gibt es eine reife und Tiefe zu erleben die King eben vor dreißig Jahren logischerweise fehlte ... ich fand ja Blaze so toll, weil es die Kombination aus dem typischen King der Siebziger und der gereiften Schriftstellerpersönlichkeit von heute ist.
Es gibt ein paar Bücher, die ich nicht bräuchte, Rose Madder, Tommyknockers, Misery oder Insomnia, aber die sind alle aus einer Zeit, die auch schon länger vorbei ist, nach dem Unfall hat King meiner Meinung nach noch mal deutlich gewonnen. Wundert auch nicht, weil so ein Ereignis natürlich reifen lässt. Andererseits ist es eben irgendwann nicht mehr machbar so kompromisslos zu schreiben, wie man es mit zwanzig gemacht hat. DAs ist nicht nur verständlich, sondern sogar eine Entwicklung, die alle Künstler machen, die man künstlerisch ernst nehmen kann.

[Stockerlone]

Kann das auch daran liegen das für die meisten Leser SK früher besser war,
das man ´damals´ als man das erste mal ES, CUJO oder Friedhof der Kuscheltiere gelesen hat einfach noch nicht so viele andere Bücher aus dem Genre kannte?
Man war jung, und Cujo, Shining oder FdK war vielleicht eines der ersten ´Horror´ Bücher das man überhaubt gelesen hat.
All diese Bücher haben dann einen unheimlich starken Eindruck auf einen gemacht.

Jetzt, viele Jahre später hat man viele viele andere Bücher gelesen, es gibt massen an Filmen,
und man kennt einfach schon fast alles...
Jede Idee gab es schon einmal... da hinterlässt zb. der 100derste Roman über
Untote -PULS- von SK einfach keinen so großen Eindruck.
(obwohl ich PULS) mag

Wenn ich mich so zurückerinnere... Für mich ist zb. FdK immernoch einer der gruseligsten Romane überhaubt.... aber wäre er es auch, wenn er JETZT neu auf den Markt kommen würde?!?!