Hm, hab ja mal Germanistik studiert, ich glaube, mir würde auffallen, wenn King Schund wäre ... btw. Bernard Cornwell ist auch sehr lesbar, guter Mann das
btt. Es gibt bei King großartige Momente, und es gibt bei King trübende Passagen. Er selbst analysiert sich meiner Meinung nach in "Das Leben und das Schreiben" selbst mit zu viel Bescheidenheit. King versaut selten Prosa, hat einen wunderbaren Erzählstil, ja ist vielleicht einer der besten Erzähler, die es im Moment überhaupt gibt. In guten Momenten schreibt er Weltliteratur, und zum Beispiel in "Der Anschlag" ist er auch in letzter Zeit wieder dorthin gekommen. Die ersten drei Jahreszeitennovellen sind für mich auch so eine Sache, über weite Teile ist es The Green Mile - wo der Schluss ein bisschen arg ausgewalzt ist und damit an Qualität verliert. In "Es" und "The Stand" gibt es solche Passagen, die wahnsinnig gut sind - auch wenn klar sein muss, dass über eine solche Länge die Qualität nicht immer haltbar ist.
"Sara" reiht sich ein, "Dolores" ebenfalls, und in seiner Kompromisslosigkeit halte ich das Frühwerk "Todesmarsch" auch für einen ganz großen Moment - weil in diesen Büchern eben nicht nur ein bisschen Spannung oder Grusel verteilt wird, sondern wiel es hier um größere Wahrheiten geht.
Ich höre gerade "Needful Things" und sehe mal wieder, wie grandios der King Charaktere zeichnet, wie er Konflikte wirken lässt, wie er langsam aber sicher einen so fsazinierenden wie abstoßenden Bösewicht wie Leland Gaunt zeichnet - denn der hat doch großartiges Format, oder nicht?