von Tiberius » Mo 28.Apr.2014 22:57
Na, dann wollen wir mal, wie bei den zwei vorhergehenden Listen auf einer Skala von 1 bis 10
1991: Golden Years:
Grausig. Wohl zu einer Zeit gemacht, in der man mit möglichst wenig Aufwand viel erreichen wollte. Ich bleibe außerdem dabei: Stephen King sollte aufhören, Drehbücher zu schreiben. Das einzig interessante: Einige der Darsteller sind bereits aus anderen King-Verfilmungen bekannt und auch der Meister selbst ist in einem Cameo zu sehen (3/10)
1992: Der Rasenmähermann; Regie: Brett Leonard; Darsteller: Jeff Fahey, Pierce Brosnan
Ich weiß nicht, was alle gegen den Film haben. OK, er ist soweit von der Vorlage entfernt wie die Erde vom Mond, aber an sich fand ich die Idee des Films nicht schlecht. Dazu noch das teils futuristische Aussehen und die Visualisierung des Cyberspace. Kann man sich in einem Müllmovie-Mittag mal ansehen. (5/10)
1992: Schlafwandler; Regie: Mick Garris; Darsteller: Brian Krause, Mädchen Amick, Ron Perlman
Nicht gerade ein großartiges Beispiel gegen meine Meinung, dass King keine Drehbücher schreiben sollte. Teilweise horrende Wechsel und Unsinn in der Handlung, dennoch gar nicht mal so schlecht. Schicke Effekte und eine herrlich fiese Alice Krige - Die Borg Queen aus Star Trek: The First Contact. Auch hier wieder ein kleiner Miniauftritt von Stephen King in einer Szene zusammen mit Tobe Hooper und Clive Barker. (6/10)
1993: Tommyknockers - Das Monstrum; Regie: John Power; Darsteller: Jimmy Smits, Traci Lords
Zu der Zeit müssen sich die Kinogänger wohl ziemlich veräppelt vorgekommen sein. Die Anzahl der King-Verfilmungen von '92 und '93 ist irre hoch. Eine Zeit, in der scheinbar alles mit Stephen King auf dem Cover zu Geld gemacht werden konnte. Leider ist das bei den drei Stunden hier nicht gerade durch Qualität hinterlegt. Ich finde die Geschichte des 'Werdens' schon im Roman nicht so extrem dufte, aber die Verfilmung hakt extrem. Jim Gardner kommt mitunter ziemlich dümmlich herüber. Besonders in der - um 70 Minuten - gekürzten deutschen Filmfassung. Es teilweise Öde und Langweilig. Nicht mein Fall (3/10)
1993: Needful Things - In einer kleinen Stadt; Regie: Fracer C. Heston; Darsteller: Max von Sydow, Ed Harris
Drei Namen retten den Film für mich: Max von Sydow, Ed Harris und Bonnie Bedelia. Im Rahmen einer eher seichtgeschriebenen Handlung bringen die drei ihre Rolle sehr gut rüber. Ansonsten eine eher mittelmäßige Kost, weil die Handlung deutlich vorhersehbarer erscheint wie im Buch und auch die restlichen Schauspieler nicht gerade zu Höchstleistungen animiert wurden. (6/10)
1993: Stark - The Dark Half; Regie: George A. Romero; Darsteller: Timothy Hutton, Amy Madigan
Blutig, brutal, Timothy Hutton in einer Doppelrolle. Schon das Buch fand ich flüssig zu lesen und die Verfilmung ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Schon gewusst? Die Zwillingskinder Wendy und William wurden von einem Paar Mädchenzwillinge gespielt. Soviel zur Gleichberechtigung. (8/10)
1994: The Stand - Das letzte Gefecht; Regie: Mick Garris; Darsteller: Gary Sinise, Molly Ringwald, Rob Lowe
OK, wohl eines der Beispiele dafür, dass es King auch durchaus mit Drehbüchern drauf haben könnte. Allerdings glaube ich hier, dass er ein paar Anweisungen in seinen Roman an die Ränder der Seiten schrieb und es Mick Garris einfach in die Hand drückte. Der Regisseur ist ein Kingfan und das merkt man. Die Mini-Serie ist erfreulich nah am Original und bringt die Stimmung sehr gut rüber. Ich habe mir Stu Redman zwar nicht unbedingt als einen CSI-Ermittler vorgestellt, aber Molly RIngwald als Fran Goldsmith macht das durchaus wieder wett. Dazu Ruby Dee als Abby ... hach, sehr schön. Sechs Stunden Filmmaterial schlauchen allerdings auch ein bischen beim Marathonschauen, so dass Matt Frewer als Mülleimermann mitunter nervig erscheint. (8/10)
1994: Die Verurteilten; Regie: Frank Darabont; Darsteller: Tim Robbins, Morgan Freeman
Was soll man dazu sagen. Bei der IMDB der am besten bewertetste Film aller Zeiten noch vor 'Der Pate'. Da 'The Dark Knight' dort auch in den Top-10 auftaucht ist die Liste vielleicht nicht so viel wert, bei den King-Verfilmungen für mich aber das Paradebeispiel. Wie es richtig geht. Wie man einen Film getreu der Vorlage erstellen kann, auch wenn er sich nicht zu 100% daran hält. Darabont ist wie Garris Kingfan. Aber bei ihm kommt auch das Know-How des Filmemachens dazu. Die Dialoge sind klasse, das Bühnenbild genial. Es ist kein Film mit viel Blut oder Horror. Und doch gerade deswegen ein typisches Kingwerk.
Zusammen mit 'The Green Mile' mein Lieblingsfilm für Nicht-King-Kenner. Jeder von euch hat das bestimmt schonmal erlebt. Ein Gegenüber spricht abwertend über King und das nur Schund bei ihm rauskommt. Die beste Reaktion? Die Frage ob der Gegenüber 'Die Verurteilten' oder 'The Green Mile' kennt und wie er/sie findet. Haltet euch den Ausdruck im Gesicht gut im Gedächtnis, wenn ihr erzählt, dass es Kingverfilmungen sind. (10/10)
1995: Langoliers (aka "Die Zeitfresser" aka "Verschollen im Zeitloch"); Regie: Tom Holland; Darsteller: Dean Stockwell, David Morse
Nicht mein Fall. Es mag grausam klingen, aber das blinde Mädchen hat mich extrem genervt. Ein Zeichen für mich, dass der Regisseur mich nicht erreicht hat. Ähnlich wie viele Filme vorher in dieser Liste ein Produkt der Zeit, als man alles zu Geld machen wollte. (4/10)
1995: The Mangler; Regie: Tobe Hooper; Darsteller: Robert Englund, Ted Levine
Warum hat der Film zwei Nachfolger? Tobe Hooper ist ein Regisseur des Blutes, aber was er hier abgeliefert hat ist unter aller Sau. Die Handlung, an der er mitschrieb ist hanebüchen (nicht, dass die Vorlage viel sinniger gewesen war, aber das war auch nur eine Kurzgeschichte), die Schauspieler sind grottig. Die Effekte sind so lala, aber auch nicht das gelbe vom Ei. In meinen Augen nur was für Fans, die wirklich alle Verfilmungen sehen wollen. (2/10)