Läuft doch schon mal gut
Dann werde ich auch mal einsteigen...
Carrie: 8/10
Einer der King-Filme, die ich selten schaue und mich dann wieder wundere, warum eigentlich. Großartiges Psycho-Horror-Teenagerdrama mit brillianten Schauspielern. Über John Travolta könnte ich mich auch nach dem x-ten Mal noch amüsieren. Negativ fand ich früher die etwas langgezogenen Vorbereitungsszenen für die Abschlussfeier, inklusive der "Anzugprobe" der Männer mit französischer 70er-Discomucke. Nach aktuellem Anschauen bauen gerade diese Szenen aber eine herrliche Gute-Laune-Stimmung auf, die umso besser eingerissen wird zum Schluss. Herrlich.
Brennen muss Salem: 8/10
Gott segne meinen Vater, der damals in den 80ern in einem King-Rausch war und den kompletten (!) dreistündigen Film im Fernsehen aufgenommen hatte. Weitaus stimmungsvoller als die zusammengestümmelte Fassung auf DVD. War jedenfalls einer der ersten Horrorfilme, die ich sehen durfte, und deswegen umso einschneidener. Der tote Junge vor dem Fenster, Mrs. Glick, die unter dem weißen Tuch wieder "zum Leben" erwacht, und natürlich Mr. Barlow. Auch wenn die Darstellung des Meisters zum blauen Nosferatu abgeändert wurde, ich muss ehrlich zugeben... das war eine gute Entscheidung.
Shining: 10/10
Ich kann gar nicht anders, als hier die volle Punktzahl zu vergeben, auch wenn ich meinen beiden Vorrednern beipflichte: als richtige King-Verfilmung kann man das nicht bezeichnen. Kubrick legt den Fokus völlig anders, kälter, wie zumeist in seinen Filmen. Gerade das schätze ich aber an ihm. Ein großartiges Horror-Kunstwerk, dass ich in der Art - und jetzt mag man mich steinigen - besser finde als Kings ursprünglichen Roman.
Creepshow: 7/10
Mmh tja. Schwierig, und leider muss ich gestehen, dass ich nicht sonderlich viel mit dem Comic-Szenario anfangen kann. Zwei Episoden sind wunderbar (Mondgestein und Die Kiste), zwei mittelprächtig (Weggespült und Insektenspray), eine furchtbar langweilig (Vatertag). Aber wegen Kings eigener Performance bin ich gewillt, hier einen Punkt mehr zu vergeben.
Dead Zone: 10/10
Ach, was soll's. Ich liebe diesen Film. Es stimmt schon, Walken's Rollenspektrum umfasst nicht gerade die des einfachen Typens aus der Nachbarschaft. Aber er fügt sich wunderbar in den Film ein, strahlt nach dem Unfall eine beinahe unangenehme und doch irgendwie sympathische Aura aus, ganz schwer zu beschreiben. Von der Vorlage wurde das richtige übernommen, der Soundtrack passt einwandfrei und schließlich hat Walken eine superbe Dialogzeile: "The ICE... IS GONNA BREAK!"
Cujo: 9/10
Oh ja, King hat absolut Recht damit, dass Cujo einige der schrecklichsten (im guten Sinne) Szenen beinhaltet, die je auf Film erschienen sind. Absolut sehenswert, ein Verbrechen, dass ausgerechnet DER Film selten bis eigentlich gar nicht im deutschen Fernsehen gezeigt wird. Ich weiß noch, wie ich jahrelang auf der Suche nach dem Ding war, und dann doch einen Verwandten gefunden habe, der Cujo damals aufgenommen hatte. Einziger Minuspunkt: Das Geschrei des Kindes geht mir trotz aller Dramatik auf die Nuss.
Christine: 9/10
1983 wäre wahrscheinlich MEIN King-Jahr gewesen, wäre ich da nicht Minus-7-Jahre alt gewesen. Noch so ein unvergleichlicher Klassiker mit damals relativ unbekannten, aber extrem guten Darstellern. Und der Wagen ist schließlich über jeden Zweifel erhaben. Der Schuh drückt hier und da nur ein bisschen bei der Logik, wenn Opfer sich in Gassen hetzen lassen oder eine gerade Strecke entlangrennen, ohne mal nach links oder rechts auszuweichen.
Kinder des Zorns: 5/10
Ja okay, sicherlich nicht die beste Verfilmung, aber hier und jetzt breche ich eine Lanze: ich find den Film gar nicht verkehrt. Versprüht eine angenehme 80er-Trash-Stimmung, die zur Kurzgeschichte passt. Bei aller Liebe ist das Ding aber doch etwas zu langwierig. Interessant in dem Sinne, dass hier ein Regisseur erstmals King-Klischees einbaut, um seinen Namen besser vermarkten zu können (das kleine Mädchen mit dem zweiten Gesicht, dass es in der Geschichte nicht gab).
Der Feuerteufel: 6/10
Letztens erst wieder gesehen. Fand ich damals richtig gut, aber mit der Zeit hat sich auch das gewandelt. Bei aller Genauigkeit zum Buch (wahrscheinlich die wortgetreuste Verfilmung eines King-Romans überhaupt), die Geschichte zieht sich unnötig wie Kaugummi, sehr gute Darsteller werden überhaupt nicht gefordert, und die Musikuntermalung könnte stimmungsvoll sein, kommt aber nie richtig aus den Hufen. Ich würde den Film gern mehr mögen...
Katzenauge: 6/10
Noch so ein Ding. So sehr ich Kings Humor in seinen Büchern auch liebe, er gibt mir absolut nichts, wenn er direkt vom Drehbuch auf den Film übertragen wird. "Quitters" ist gut gelungen, "Der Mauervorsprung" solide, die Rahmenhandlung um das arme Mädchen zweckdienend und das abschließende "Der General" schlichtweg grauenvoll. Ich weiß nicht, was sich King dabei gedacht hat. Die Effekte sind spitzenmäßig, keine Frage, aber die Art der Geschichte passt eher in eine Mittags-Gruselsendung auf Rtl 2. Ältere Kinder können das wiederum nicht sehen, weil der ganze Film ab 16 ist. Im Gesamtkontext daher Durchschnitt.