Riding the Bullet

[Kurt Barlow]

Ich hab mir das Werk nun erstmals komplett angesehen, nachdem die DVD ein paar Jahre im Regal vereinsamte, weil ich es damals nur bis zur Filmmitte geschafft und dann verzweifelt ausgeschaltet habe.
Was für ein bescheuerter Film!

Wo ich doch Mick Garris eh nicht leiden kann, jedenfalls seine Art, Filme zu machen. "The Stand", "Shining" und "Desperation" waren solide Filme, aber bei aller Liebe keine Meisterwerke; "Schlafwandler" und "Quicksilver Highway" schlichtweg Tritte in die Nüsse.
Und "Riding The Bullet" geht mir besonders auf die Nerven. Kein einziger vernünftiger Schauspieler, überhaupt keine Atmosphäre, furchtbare Inszenierung. Dass Alan zeitweise im wahrsten Sinne des Wortes mit dich selbst spricht mag anfangs ganz nett sein, wird aber zunehmend ausgeschlachtet; dass ihm seine Mutter alle fünf Minuten erscheint wird immer lächerlicher... und dass er sich jede Situation bildlich zuerst schlimmer vorstellt als sie letztlich ist, wird gerade gegen Ende so dermaßen oft gezeigt, dass ich eher glaube, Garris wollte hier Zeit reinquetschen um aus dem Ding doch noch sowas wie einen abendfüllenden Spielfilm zu machen. Und warum muss George Staubs Auto plötzlich Christine so ähnlich sehen? Ein netter kleiner Querverweis wäre toll gewesen, aber zeitweise denkt man, man sieht sich hier "Christine 2" an. Der absolute Tiefpunkt das Intermezzo, wo doch wirklich ein Minifilm im Film gezeigt wird, George Staubs Schicksal betreffend; und sein abgetrennter Kopf tatsächlich noch einen Monolog halten darf...
Er ist es und wird es immer bleiben: Mein Hass-Film was King-Verfilmungen angeht.

[steini]

Der schlechteste Film aller Zeiten ohne wenn und aber.

[Kurt Barlow]

Auch wenn ich mir den erst hole, wenn er für 2€ in der Grabbelkiste liegt: Riding The Bullet gibts überraschenderweise seit Februar auf Blu-Ray.

[Retrogame Fan]

Gibt es schon länger...
Soooo schlecht war der nun auch nicht. Zugegeben: Das war einer meiner frühesten King-Filme die ich heimlich angeschaut habe
Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, geb ich dem im Nachhinein 7 oder 8 von 10 Punkten.

[Kurt Barlow]

[blaine the ogo]

Heute zum ersten mal geschaut.

ja, was soll ich sagen... mir gefielen die wirre, düstere Stimmung, die Rückblenden, die Träume. Die dauernde Verflechtung von Wirklichkeit und Traum war zwar teilweise vorhersehbar, manchmal auch kitschig, aber manchmal auch überraschend. Mir gefiel die Machart irgendwie: keine Action, kein Schrecken, keine wirklich guten Schauspieler - trotzdem (oder vielleicht deswegen) ist es für mich eine der besten Verfilmungen. Ja, ich weiss... mit dieser Meinung stehe ich hier ziemlich alleine, aber die Geschäcker sind halt verschieden.

[Billy1982]

Ach so alleine bist Du mit der Meinung nicht.

Habe den Film ungefähr vor gut einem Jahr zum ersten Mal gesehen. War da irgendwie gerade ein bisschen schlecht drauf, hatte die DVD schon seit Jahren im Regal stehen und dachte mir so "So, heute gibst du dir mal zur Ablenkung einen 'schönen' King Film"! Tja, wie man sich doch irren kann. Hinterher war ich noch deprimierter als vorher.

Trotz alledem fand ich den Film wirklich toll. Interessante Geschichte und Schauspieler, tolle Musik (schon das Intro bringt einen wunderbar in den Film) und die ganze Thematik mit der Mutter ist einfach der Hammer!!! Da konnte ich mich irgendwie total reinversetzen, wie furchtbar es sein muss eine solche Entscheidung treffen zu müssen.

Nachdem der bei amazon gerade so spottbillig ist hab ich mir den gestern (zusammen mit drei anderen King Filmen) gleich noch als BluRay bestellt und werde ihn dann vermutlich auch recht bald nochmal schauen. Bin gespannt wie er bei der zweiten Sichtung auf mich wirkt, jetzt wo ich schon weiß worauf es hinausläuft. Aber wie nun schon mehr oder weniger gesagt, finde ich es einen tollen und auch sehr ungewöhnlichen Film.