von Jaynes » Mo 24.Nov.2008 08:16
Wenn Dir Ghost Reveries gefällt, dann wirst Du die neue Platte "Watershed" lieben. Der Gesang sowohl der cleane als auch der verzerrte haben sich deutlich weiter entwickelt. Mikael verwendet nun scheinbar keinen Hall- oder Choruseffekt mehr, um das Growling aufzupeppen, der Gesang ist einfach nur noch hart und wunderbar. Am besten zu hören in den Songs "Heir Apparent" und "Burden".
Doch auch das Songwriting hat sich meiner Meinung nach positiv weiter entwickelt. Wobei positiv in diesem Falle klingt, als wäre es vorher nicht gut gewesen. Die Songs haben, wie ich finde eine klarere Struktur.
Man merkt zwar, dass zwei Mitglieder ersetzt wurden, aber auch das trägt seinen Teil zur Neuorientierung bei. Wie Mikael in einem Interview sagte, habe ihn "Axe" der Drummer dazu angeregt, mal schnelle Songs zu schreiben, dem entsprechend stürmen sie auch voran. Der neue Mann an der Gitarre sorgt für tighte Shred-Soli, die Opeth typisch nie die Melodie aus den Augen verlieren. Mikael selbst glänzt durch hervorragende Pickingarbeit.
Aber das, was dem Album die totale Nachhaltigkeit verleiht, ist die Geschichte dahinter. Angeblich soll Mike die Songs alle in einer Nacht geschrieben haben und sie sind persönlicher denn je. Er bestätigt zwar nicht, dass es sich um ein Konzeptalbum handelt, aber abstreiten tut er es auch nicht. Irgendwie umgibt dieses ganze Album eine mystische Aura, man will umbedingt wissen, was dahinter steckt.
Vielleicht steckt aber gar nichts dahinter und Mike erlaubt sich Scherze. Bezeichnender Weise hat er die Lyrics in einer Art Geheimschrift an das Ende des Booklets geschrieben.
Es bleibt aber auf jeden Fall, nach vielen Enttäuschungen in diesem Jahr, das beste Album 2008 bisher.