Bin auch großer Klassik-Fan, höre ich neben Filmmusik am meisten.
Auf die klassische Musik gekommen bin ich in erster Linie durch die Filmmusik.
Eine besondere Vorliebe habe ich hierbei für die Moderne, sprich für´s 20. Jahrhundert - ist allgemein nicht so beliebt, da sich die Musik hier ja sehr verändert hat, hin zum Dissonaten bzw. "Schrägen". Aber nicht alles ist dermaßen krass wie etwa die Klangkompositionen eines Krzysztof Penderecki (sind euch bestimmt allen bekannt aus Stanley Kubricks "Shining"-Verfilmung
), es gibt auch Traditionelleres.
Nun denn, meine Favoriten bzw. Lieblingskomponisten sind:
Dmitri Schostakowitsch (1906 - 1975)
Einer der wohl bedeutendsten russischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er hat sehr unter der Stalin-Diktatur gelitten und unglaublich emotionale, durchaus auch wild-brachiale Musik geschrieben, die ihn beim Regime nicht gerade beliebt machte. Aus seiner Feder stammen u.a. 15 Sinfonien, 15 Streichquartette und viele Solo-Konzerte. Ich liebe seine Musik einfach über alles, hab eigentlich noch nie ergreifendere und vielschichtigere Musik gehört. Trotzdem ist seine Musik nicht einfach, man muss sich geduldig "einhören", da sie doch sehr herb, teilweise auch dissonant daherkommt.
Krzysztof Penderecki (geb. 1933)
Hab ihn durch Stanley Kubricks "Shining"-Verfilmung kennengelernt - die meiste Musik in dem Film ist ja klassische Musik, und davon eben sehr viel Penderecki. Unglaublich gruslige, atonale Musik, bei der keine Melodie mehr im Vordergrund steht, sondern eben nur noch orchestrale Klangfarben bzw. Klangschichtungen. Das "Genre" nennt sich Klangkomposition, in den 1950er und 1960er Jahren haben das sehr viele europäische Komponisten gemacht, u.a. auch György Ligeti, von dem in "Shining" auch einiges verwendet wird. Ich finde diese Musik einfach ungemein faszinierend.
Charles Ives (1874 - 1954)
Einer der wichtigsten amerikanischen Komponisten und einer der größten musikalischen "Erfinder" überhaupt. Seine Musik ist meist dissonant und schräg, aber immer sehr witzig und einfallsreich gemacht, so flickt er amerikanische Traditionals, Volkslieder und Märsche in seine Musik, überlagert sie und steigert sie ins Groteske. Oft traut man seinen Ohren kaum, wenn man eine Ives-CD im Player hat - total chaotisch, irrwitzig, kunterbunt und total originell. Und das um die Jahrhundertwende! Ein absoluter Pionier und Vorreiter.
Des Weiteren mag ich noch sehr gerne
Béla Bartók (1881 - 1945), der zum Teil sehr wild-rhythmische, volkstümliche geprägte Musik geschrieben hat (in "Shining" wird ein Satz aus der "Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta" verwendet, in der Szene, als Danny ins Zimmer der Eltern geschlichen kommt und sich zu seinem Vater aufs Bett setzt). Bartók hatte auch großen Einfluss auf die Filmmusik, v.a. Jerry Goldsmith hat sich sehr von ihm inspirieren lassen. Weiterhin mag ich sehr gerne
John Adams (geb. 1947), neben Philip Glass einer der wichtigsten Vertreter der "Minimal Music".
Ansonsten mag ich natürlich auch noch einiges aus "früherer Zeit", sprich aus der Romantik (z.b. Johannes Brahms) und Spätromantik (Richard Strauss). Was die Wiener Klassik betrifft, mag ich durchaus auch Beethoven, v.a. die Sinfonien.
Mit Musik weit vor 1800 tue ich mich allerdings schwer - einfach nicht mein Geschmack, obgleich ich mich studienbedingt natürlich auch damit auseinandersetzen muss.