von Goldjunge » Sa 03.Jan.2009 22:53
Wie mein Vorredner schon richtig sagte, geht es um das Musizieren. Dafür ist Voraussetzung, dass man mit dem Material lebt, was man darbietet. Ein Song muss - und soll - live auch gar nicht so klingen, wie auf dem Album. Zum einen sehe ich es als durchaus legitim an, im Studio mit live nicht zu reproduzierenden Overdubs zu arbeiten, und zum anderen Ist die Liveinterpretation von Stücken Herzsache und eine bei jeder Aufführung eines Songs eine neue Herausforderung, das Material wiederzugeben. Man feilt am Stück und gibt ihm andere Nuancen. Das sollte in allen Musikrichtungen funktionieren. Bei einem Popsong, bei einem Rocksong, wie auch bei elektronischen Sachen.
Bei Popsongs besteht natürlich in den heutigen Zeiten die Gefahr, dass gar keine Seele dahintersteckt, die am Stück arbeitet, was dargeboten wird und dass die in den Studios gezüchteten Songs live gar nicht so dargeboten werden können, da dies schon am Vermögen der "Künstler" scheitert. Aber selbst in diesem Bereich ist es heute nicht mehr so, dass die Musik komplett vom Band kommt und nur getanzt wird. Insofern ist es schon sehr interessant, sich mal Britney, Beonce u.v.m live anzusehen. Auch die müssen etwas bieten und wenn dann noch live die Musik gespielt wird, kann dies auch gut gemacht sein.
Ein zweites Phänomen ist das durch die künstlerische Bestätigung und Ersättigung hervorgerufene Phänomen, dass man irgendwan zum "runterdudeln", wenn mitunter auch auf hohem Niveau, übergeht und die Darbietung im besten Fall dann noch musikalisch perfekt ist aber keine Seele mehr hat. Im eigenen Ruhm und in der eigenen Selbstdarstellung, merken dies dann viele Künstler gar nicht mehr. Das ist genreübergreifend.
Ich selbst höre sehr gern Musik in der klassischen Kombo, bestehend aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard/Effekten, aber ich würde nie sagen, dass ein DJ einen anderen, minderen/einfacheren, künstlerischen Akt praktiziert.