Ja, aber genausovielen eben schon. Das schöne an Klischees ist ja, dass sie meist auch irgendwie zutreffen.
Wenn ich wie fast jeden Freitag durch meinen Stamm-Schuppen (Laby lebe hoch!) renne und da wieder ein kleines Männlein sehe mit schwarz gefärbten Haaren (gerne Seitenscheitel und vorne länger als hinten), schwarzen Fingernägeln, Nietengürtel, Chucks, Plastikrand-Brille und Lippenpiercing, kann ich mein gesamtes Alkohol-Budget drauf setzen, dass der ein Emo ist - und meißt sieht es für mich ganz gut aus.
Ich steh auf dieses weinerliche Selbstmitleids-Gekreisch nicht, aber nun gut. Es mag ja auch nicht jeder meine Musik und meinen Stil, das geht alles schon in Ordnung. Was ich aber nachgerade echt zum Kotzen finde ist diese Unart, den gesammelten Welt- und Liebesschmerz auf der Tanzfläche rauszulassen - und zwar in der Form, dass einige Zeitgenossen wie die Bescheuerten in die Luft boxen und sich nur tretenderweise fortbewegen. Mann, wie ich das hasse. Auch wenn man es meinen könnte: Tanzen ist nicht Krieg, und irgendwelchen umstehenden Leuten aus Versehen die Faust in die Fresse zu donnern ist nicht cool und gehört nicht dazu.
Das fällt mir so spontan zu "Emo" ein: Beschissene Musik und asoziales Verhalten. Bei allen braven Emo-Hörern, auf die das nicht zutrifft, möchte ich mich schon im Vorfeld entschuldigen...