Konnte es gar nicht fassen, als ich die Meldung las, die zunächst die Wirkung eines schlechten Scherzes hatte. Diese traurige Tatsache hat mich echt ziemlich betroffen gemacht und all die Meldungen und das Wiederbeleben seiner Musik hat diese und auch sein Schicksal mir wieder näher gebracht. Er war ein unglücklicher Mensch, der sich hinter einer Maske verbarg, weil er nicht anders konnte. Zu seinem Vater fällt mir außer fassungslosem Kopfschütteln nichts ein
von wegen er hätte ihn doch nie verprügelt nur mal mit dem Gürtel ...ähm ... Unmensch. Fühlte mich tagelang von dieser Geschichte in Beschlag genommen und wachte beinahe jeden Morgen mit dem Earth Song im Kopf auf, den ich für einen seiner besten und bewegendsten Lieder halte.
Die Musik war Michaels einziger Halt, Trost, Zuflucht und Möglichkeit, sich auszuleben und den Menschen etwas mitzuteilen. Nun ist er tot und wenn wir Menschen weitermachen wie bisher ist es auch bald die Erde.
Vielleicht erreicht seine Musik doch noch einige und regt ihr Denken und Handeln an. Seine Musik macht ihn eben weil sie so voller Persönlichkeit ist, unsterblich.
Ich wusste nicht was ich von den vielen Anschuldigungen halten soll, Bilder, Szenen in denen er arglos fragt, was daran verwerflich sei, einem Kind ein Gute-Nacht-Lied vorzusingen, mit ihm in einem Bett zu schlafen schufen in mir ein moralisches Dilemma, es kann nicht sein, es DARF nicht sein, dachte ich, und später verstand ich ihn und seine Motivation besser: Er selbst, der niemals Kind sein durfte, wollte diese versäumte Zeit nachholen, mit Kindern teilen, irgendwie war er selbst noch ein Kind. Traurig, was die Vergangenheit, seelischer Missbrauch, verweigerte Zuneigung, Verständnislosigkeit ... aus einem Menschen machen können.