Die schrägsten Alben überhaupt

Songs, Musikvideos und mehr zum Thema Lala

Die schrägsten Alben überhaupt

Beitragvon Oddball » Do 07.Apr.2005 15:35

In diesem Thread solls im wesentlichen um die Inhalte eines Musikalbums gehen, wer jedoch auch schräge Hüllen und Cover aufzuzählen weiß, lasse seinem Mitteilungsdrang freien Lauf :wink: .
Eine Mischung aus durchgeknalltem Inhalt UND schräger Verpackung bietet meine neueste Errungenschaft:

Suspended Animation von Fantômas
Hinter Fantômas verbirgt sich der imo geniale Vokalist Mike Patton, der schon bei Faith No More die Stimmbänder zittern ließ und anschließend eine der letzten wahren Kultbands gründete, Mr. Bungle (s.u.).
Es ist unmöglich vorauszusagen, was einem auf einem Patton-Album erwartet, bot das letzte Fantômas-Album Delirium Cordia, () nur einen Track (der dann aber über 70 Min. ging!), eine einzige düstere Collage aus OP-Geräuschen, dunklen Chorälen und generell finsterer Atmosphäre, widmete sich eines der ersten Alben der Bands der Vetonung eines imaginären Comics (!), () wer das Ergebnis einmal gehört hat, wird zum Ergebnis kommen, daß mehr Avantgarde nicht geht.
Suspended Animation ist jedoch ein kunterbuntes Sammelsurium an Ausgeflipptheiten, ein wildes Karussel aus irren Schreien, beruhigenden Samples, knallharten Metal-Riffs, Cartoon-Samples und so einigem mehr. Ich würde sagen, so könnte es sich anhören, wenn man einen CD-Player auf LSD bringen könnte :) .
Die Special-Edition, die ich mir ergattern konnte, ( ) kommt in Form eines ringgebundenen April-Kalenders, wobei jeder einzelne Tag mit einem Bild von Yoshitomi Nara vertreten ist, einem Zeichner, der mit seinen schlechtgelaunten kleinen Mädchen von sich reden machte.

Mein Beitrag soll heute ganz im Zeichen Pattons stehen, deswegen stell ich direkt auch seine voriges Projekt Mr. Bungle vor:
Das erste Album () war noch stark geprägt von Ska und Funk, gelegentlich experimentiert Patton sogar mit Sprechgesang. Der Einstieg mit einem minutenlang Schnarchenden gab sich freilich zäh und auch im weiteren Verlaufe des Albums muß man gefasst sein auf Super-Mario- & Frogger-Samples, wilde Schreie, düstere Metal-Einlagen, einen offensichtlich zugleich schizophrenen und betrunkenen Patton und so einiges mehr.
Gänzlich frei von jeglicher Massenkompatibilität gab sich dann das zweite Album Disco Volante (. Bereits der zähe Doom-Sound des Eröffnungsstückes läßt einem nur schwer durch die Türe. Danach fremde Welten, gemischt aus Teilen, die gar nicht zusammenpassen dürften und doch mit aller Gewalt zusammengeschmiedet wurden. Mit "Ma Meeshka Mow Skwoz" findet sich dann allerdings doch ein ganz uriger Klezmer-Metal(!), wobei auch hier immer wieder z.B. Zahnarztbohrer aus dem Sampler springen - und gegen Ende scheint Patton vergessen zu haben, seine Medikamente einzunehmen... Danach wirds duster. Alptraumszenarien wie aus frühen 60er-B-Movies und kein Ende. Gelegentlich hypnotisch, oft schwer verdaulich bis schrecklich. Erst gegen Ende wieder erkennbare Strukturen.
Ich kenne Leute, die bekamen von dieser CD Kopfschmerzen und auch mir ist sie die am schwersten zugängliche.
Das letzte Mr. Bungle-Album, California () habe ich dagegen so oft gehört, daß ich es freiwillig einige Zeit in den Schrank verbannt habe, um es nicht endgültig totzuhören. Genial. Irgendwo zwischen extrem schwülstigen Kitschpathos, Gauner-Rock, schockenden Synthie-Flächen, Gänsehaut-Chören, in die ein Veitstänzer mit Metal-Ghettoblaster springt (so zu hören in "Goodbye Sober Day", einem der genialsten Tracks überhaupt) schloß dieses Album mit mehr zugänglichen, aber nichtsdestotrotz absolut wahnsinnigen Einfällen und Kompositionen die Ära Bungle ab. Leider. Andererseits: wenns am Schönsten ist, soll man aufhören und geht man nach diesem Sprichwort, haben Patton und seine Mannen alles richtig gemacht :D .
So, bin mal gespannt, mit welchen Scheiben ihr das toppen wollt :P !
Oddball
 

Beitragvon jeremy » Do 07.Apr.2005 16:03

Hui, scheint ja das du ein genauso großer Mike Patton Fan bist wie ich! Allerdings muss ich zugeben, dass mir das erste Fantomas Album und Disco Volante zu abgefahren sind :P, der von Mike Patton perfekt arrangierte Krach ist leider eben nur Krach (aber nur in meinen Ohren, ich kenn viele die die Platte genial finden)

Ich bezweifle allerdings auch, dass man was schrägeres finden wird :P
jeremy
 

Beitragvon torsten » Do 07.Apr.2005 17:54

Ob man dieses Album nun schräg nennen möchte oder nicht, soll jedem überlassen bleiben, doch aus meiner CD-Sammlung sticht es schon, ähm, ein wenig hervor. Die Rede ist von:

Pat Boone - In a Metal Mood: No more Mister nice Guy

Boone ist ja eher durch seine Rock-Pop- bzw. seine Balladen bekannt, als durch Metalsongs. Aber genau die covert er! Statt harten Drums, donnernden Bass- und kreischenden Gitarrenläufen gibt's auf dieser Platte smoothe jazzige Orchesterversionen von ein paar der bekanntesten Metalklassiker der Neuzeit. Diese wären u.a.:

You've got another thing comin' (Judas Priest)
Smoke on the Water (Deep Purple)
Paradise City (Guns N' Roses)
Crazy Train (Ozzy Osbourne - ist übrigens auch der Song, der am Anfang bei den Osbournes läuft)
Ist schon ... interessant, diese Songs mal völlig anders zu hören. Nicht schlecht, wohlgemerkt, sondern interessant. Aber dennoch ziemlich schräg, wenn ihr mich fragt.
torsten
 

Beitragvon Oddball » Fr 08.Apr.2005 14:37

Stimmt schon, auch wenn mein letzter Satz herausfordernd klang, gilt es hier sicherlich nicht, irgend etwas zu toppen. Ernsthaft sammle ich Musik seit über 15 Jahren und da finden sich diverse Schrägheiten. Da mir kein Mainstream in den Player kommt, stehen die Chancen in meinen Stöberzielen immer mal wieder recht hoch, beim Probehören auf neue Verrücktheiten zu stoßen.
Patton ist mit Vorsicht zu genießen: mit 30 Sekunden testen bei Amazon ist es da natürlich nicht getan. Um zu sehen, ob einem das Chaos, das gelegentlich recht unorganisiert wirkt, wirklich zwischen erträglich und begeisternd vorkommt, bleibt einem der Gang zum Plattenladen nicht erspart. Liebe oder Hass, dazwischen gibts wenig (die jeweils aktuellste Platte von Mr. Bungle und Fantômas ist dann auch imo am zugänglichsten).
Danke für eure Tips, ich werde da auf jeden Fall mal reinhören. Wenn ich von Tom Waits höre, erinnert mich das immer daran, ihn nicht nur gut zu finden, sondern auch endlich mal eine Platte von dem Mann zu kaufen :oops: .
Harren wir der Dinge, die sich hier noch tun mögen, ein paar bunte Tupfen tun der unbändig stark wachsenden Death-Metal-Riege in meinem Plattenregal sicher gut :D .
Oddball
 

Beitragvon MercuryX » So 17.Apr.2005 22:57

Ich hoffe ich bin jetzt nicht am Thema vorbei...
Vor einigen Jahren habe ich mir mal von meinem damaligen Onkel ein Album (Vinyl) von King Kurt ausgeliehen. Als ich die Scheibe auflegen wollte ist die Nadel immer wieder von der Platte gefallen. Darauf hin habe ich meinen Onkel angerufen und der sagte dann, dass das ein Gag sei und die Platte vonn innen nach außen läuft. Und das hat tatsächlich dann auch geklappt.

Leider weiß ich nicht mehr wie die Platte hieß und kontakt zu meinen ex-Onkel hab' ich auch nicht mehr. Die Scheibe wür' ich mir glatt kaufen.

Jedenfalls' fand ich das Album Schräg :P
MercuryX
 

Beitragvon Goldjunge » So 01.Mai.2005 14:51

Goldjunge
 

Beitragvon jeremy » So 01.Mai.2005 22:23

Goldjunge du hast den coolsten Avatar der Welt yeah! :hammer :hammer
Da fällt mir ein, dass ich eine Best of Bud Spencer und Terence Hill mein eigen nenne :P, total schräg und absolut genial! Meine Favs:
Banana Joe
Flying through the Air
Bulldozer
What's going on in Brasil
Dieser Chor (Lalalalala la la) :P
ach sooo viele! einfach genial
jeremy
 

Beitragvon Dancing Turtle » Mo 02.Mai.2005 05:44

Das mit dem Chor ist einfach der genialste Teil - ich glaube es ist Zwei ausser Rand und Band, mit den Buggys....!!!! Ich freu mich drauf wenn ich die Sledge Hammer Collection mein Eigen nennen kann, dass ist fast noch schräger!
Dancing Turtle
 

Beitragvon jeremy » Mi 04.Mai.2005 17:41

jeremy
 

Beitragvon Marlies » Do 05.Mai.2005 08:45

Als ziemlich schräg würde ich auch die Strapping Young Lad-Alben von Devin Townsend bezeichnen.
Wer aussieht, kann außerdem keine normale Musik machen. :P
Marlies
 

Beitragvon Goldjunge » Do 05.Mai.2005 17:32

Goldjunge
 

Beitragvon Gomez » Fr 03.Jun.2005 14:22

Das "schrägste" was ich bisher gehört hab ich ganz klar "Voivod - Phobos" dieses Album schlägt alles.
Gomez
 

Beitragvon Morik » Mi 08.Jun.2005 19:57

Morik
 

Beitragvon Marlies » Mi 08.Jun.2005 20:41

Marlies
 

Beitragvon Goldjunge » Do 09.Jun.2005 07:27

dito.
The Mars Volta sind richtig gut, wobei ich das zweite Album noch besser finde, als das erste. Das zweite ist viel komplexer. The Mars Volta sind eine Hoffnung für den progressive Rock. Das einzige, an dass ich mich nicht wirklich gewöhnen kann, ist der Gesang.
Aber schön, dass hier noch jemand solche Musik hört.

@morik ich würde dennoch nicht so absolut urteilen. The Mars Volta sind nur die Spitze des Eisberges. Es gibt viel schrägere und gewaltigere Sachen. Vor allem in den 70gern wurde Musik gemacht, auf die The MarsVolta stilistisch zurückgreifen. Hör Dir mal Relayer oder Tales from topographic oceans oder close to the edge von Yes oder Red und Larks Tongues in Aspic von King Crimson an. Das ist gewaltig

Kennt sich hier jemand vielleicht mit

King Crimson

aus?
Goldjunge
 

Nächste

Zurück zu Musik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste

cron