Carrie

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Re: Carrie

Beitragvon ConstantReader93 » Fr 25.Mär.2016 19:41

Ich kann mich noch recht gut an "Carrie" erinnern, hatte zu dem Zeitpunkt schon mehrere King-Bücher gelesen und fand, es war vergleichsweise eines der weniger Spannenden...obwohl ich die Story an sich nicht schlecht fand. Vor allem hat mich der Stil dieses Buches, also diese permanenten Einstreuungen dieser Ausschnitte gestört...irgendwie wurde der Lesefluss da immer unterbrochen. Da fand ich den Nachfolger "Brennen muss Salem" schon deutlich packender.
ConstantReader93
 

Re: Carrie

Beitragvon DWolf30 » Fr 16.Dez.2016 10:02

Hallo,

ich als kompletter Neuling im King Unviersum werde jetzt beginnen Carrie zu lesen und bin gespannt. Das erste Buch welches ich gelesen habe war Brennen muss Salem und ich war einfach nur begeistert.
Wollen wir mal sehen wie dieses Buch wird :)

Schönes Wochenende euch allen :D
DWolf30
 

Re: Carrie

Beitragvon silverzjoy » Do 31.Mai.2018 19:05

Also ich fand Carrie war von der Geschichte zwar eher simpel aufgebaut und auch nicht so gut vom Schreibstil her aaber ich muss sagen ich liebe die Figur von Carrie. Ich weiß nicht warum aber ich bin total vernarrt in sie und nicht nur weil sie mir leid tut sondern wahrscheinlich weil ich ihr so gut mitfühlen konnte und ich die ganze Zeit dachte : wenn ich bei ihr wäre würde ich ihr helfen und versuchen mit ihr befreundet zu sein.Aber naja man kann es kaum beschreiben, dieses Buch sondern sollte es lesen um eine eigene Meinung zu bilden.
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Re: Carrie

Beitragvon Tigi86 » So 11.Nov.2018 17:16

Ich habe das Buch gelesen, als ich auch ungefähr in Carries Alter war, was schon ein paar Jahre zurück liegt, deshalb habe ich es mir die Tage nochmal als Hörbuch angehört, um wieder in das Buch rein zu kommen.

Zum Inhalt:

"Sie war ein rundliches Mädchen (...) Sie sah aus wie ein Opfertier, wie die ewige Zielscheibe des Spottes, und sie war es auch."

Carrie White, ein junges Mädchen, dass seit sie denken kann, dem Spott ihrer MitschülerInnen ausgesetzt ist und zuhause ihre extrem gläubigen Mutter ertragen muss, ist in diesem Roman einmal den Demütigungen ihrer Mitschülerinnen ausgesetzt ist.

Aber Carrie besitzt eine Gabe, mit der die Tod und Zerstörung säen kann, dessen Tragweite sie sich allmählich bewusst wurd. Als ihre Mitschüler es beim Abschlussball wieder einmal zu weit treiben, setzen sie ein Inferno in Gang, dessen Tragweite sich niemand auch nur in seinen schlimmsten Träumen ausmalen kann.

Meine Meinung:

Auch nach sechzehn Jahren hat dieses Buch für mich nichts an seinen Reiz verloren. Auch der Inhalt ist aktueller denn je und in Zeiten des Internets und der sozialen Medien wird der Spott, die Diskriminierungen und Demütigungen für alle Welt sichtbar gemacht.

Die Figuren sind ganz gut gelungen, als Leser kann man sich gut in sie hineinversetzen, so gut das überhaupt möglich ist, wie im Falle von Carrie, aber sie lies mich auch an die eigene Schulzeit zurückerinnern, deshalb kann ich gut nachvollziehen, was in ihr vorgegangen sein muss.

Auch der Abschlussball und alles was danach kam, fand ich einerseits leicht übertrieben, aber andererseits auch gut gemacht. Ihr Begleiter Tommy begleitete sie ja, um seiner Freundin Sue einen Gefallen zu tun, um wenigstens ein wenig gut zu machen, wass sie Carrie angetan hat. Natürlich lief alles schief und am Ende richtet sich Carries Wut gegen alles und jeden, weil sie die Demütigungen einfach nicht mehr erträgt und der letzte Streich das Fass zum überlaufen gebracht hat.

Andererseits können einem die vielen Opfer auch leid tun, da auch viele Unschuldige ums Leben gekommen sind, die Carrie bisher gar nicht kannten oder auch in der Schule mit ihr kein Kontakt hatten, aber dahingehend könnte man sich auf fragen, wie viel man als Zuschauer zum Mittäter gemacht wird, auch wenn man bei den jahrelangen Demütigungen Carries "nur" weggeschaut hat.

Die Einschübe der Zeugenbefragungen und Zeitungsausschnitte fand ich auch interessant gemacht, da an dadurch auch Einblicke von außen in das Geschehen bekam, aber andererseits hätte ich mir den einen oder anderen Einblick in Carrie mehr gewünscht.

Soweit ich weiß, war "Carrie" ursprünglich nicht als Roman geplant, sondern mehr als Kurzgeschichte, deshalb sind auch die Einschübe entstanden, um aus der Kurzgeschichte einen Roman zu machen.

Alles in allem ist "Carrie" ein spannender Roman, der nichts an seiner Aktualität verloren hat und auf ein dramatisches Ende zusteuert, welches es in sich hat.
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Re: Carrie

Beitragvon Gage_Creed » Do 01.Aug.2019 08:56

Vor 16 Jahren habe ich den ersten Beitrag zu diesem Thema hier geschrieben :shock: (@theklaus, damit gehöre ich dann mittlerweile denke ich auch zur "erfahreneren Belegschaft :mrgreen: )
Da man aktuell ja an King nicht vorbei kommt, egal wohin man guckt, habe ich beschlossen alle Romane nochmal zu lesen, dieses Mal aber in chronologischer Reihenfolge.

Carrie...ja, damals habe ich geschrieben, dass sie mir am Anfang leid getan hat, ich später aber eher Angst vor ihr hatte. Nachdem ich das Buch nun noch einmal gelesen habe und auch beide Verfilmungen (Original und 2013 Remake) geschaut habe muss ich sagen, dass ich nicht so wahnsinnig viel daran geändert hat.
Mitleid hatte ich mit ihr dieses Mal bis zum Ende aber fand es trotzdem beängstigend, wie sehr sie dann doch auf den Putz haut und quasi die komplette Stadt niederbrennt. 400+ Tote, das ist schon eine ganz schöne Hausnummer.
Ich habe mich jetzt oft dabei ertappt, wie ich darüber nachgedacht habe, ob das Ganze anders ausgegangen wäre, wenn Carries Mutter nicht so fanatisch gewesen wäre und ihre Tochter ordentlich aufgeklärt hätte.
Vermutlich wäre es trotzdem passiert, da der Auslöser ja gar nicht das Schweineblut oder die Dusche waren sondern seit frühester Kindheit die Züchtigungen durch ihre Mutter. Möglicherweise wäre es nciht am Ballabend passiert und es hätte sicherliche in paar Opfer weniger gegeben aber der Ausraster war ja lange vorhersehbar. Gerade in der heutigen Medienlandschaft, in der es oft um (Cyber-)Mobbing und Hänseleien geht passt die Story eigentlich wie die Faust aufs Auge.
Es wundert mich tatsächlich, dass das Buch nicht, in eventuell etwas entschärfter Version, nicht mehr Erwähnung im Schulalltag findet.

Ich stimme meinen Vor-Postern grundsätzlich zu, dass sich King doch deutlich weiterentwickelt hat aber man erkennt hier doch schon deutlich, was mal aus ihm werden würde. Sehr schön sieht man hier bereits, wie tief einige Charaktere dargestellt werden, obwohl relativ wenig über sie geschrieben wird. Man traut sich fast zu entscheiden zu können, wie einige reagieren würden, wenn es zu einer bestimmten Situation käme.
Für mich definitiv nicht sein bestes Werk aber ein guter Anfangspunkt für Neulinge (alleine schon wegen der Länge und des greifbaren Themas).
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Re: Carrie

Beitragvon theklaus » Do 01.Aug.2019 17:02

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Re: Carrie

Beitragvon psychocineticcarrie » Fr 14.Aug.2020 18:52

Mir gefiel das Buch sehr, da ich selbst ein Mobbingopfer war, konnte ich Carrie beim Lesen sehr gut nachempfinden, wie es ihr ging.
Da ich den Film lange vorher gesehen habe und ihn nicht so gut fand mit Sissy Spacek lieh ich mir aus unserer Bibliothek das Remake mit der von Kickass, der mir eindeutig besser gefiel und war dann doch neugierig und nahm das Buch aus dem Regal zur Hand.
Das Buch war vom Schreibstil her nicht das spannendste im Vergleich zu anderen Werken, aber fand die Situation gut beschrieben, nur hätte ich mir gewünscht, dass Carrie statt zu sterben, irgendwie doch überleben würde.
Fing auch mal eine Fanfiction an, wo Carrie von Sue schwerverletzt gefunden wird und beide die Stadt verlassen und untertauchen, da dann Carrie gesucht wird, da sie ähnliches wie mit Charlie McGee vorhaben.. hätte mir ein ähnliches Ende gewünscht und war deshalb sowohl beim Lesen als auch am Ende der Filme bedrückt, dass Carrie als unschuldiges Opfer gestorben ist. Der Ausraster war die Konsequenz.
Und wer weiss, wenn sie von ihrer Mutter normal erzogen worden wäre, hätte sie vielleicht früher Anschluss gefunden und auch Freunde oder so.
“Jesus watches from the wall,
But his face is cold as stone,
And if he loves me
As she tells me
Why do I feel so all alone?”
-------------------------------------
True sorrow is as rare as true love.

- Carrie (Stephen King)
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Re: Carrie

Beitragvon Patrick » Do 03.Sep.2020 11:51

Carrie habe ich als Erstes gelesen, es wird ja von Vielen als Einstieg empfohlen und das nicht nur, weil es Kings erster Roman war. Im Vergleich zu den etwas späteren Werken merkt man schon, dass es eher eine Kurzgeschichte war, aber auch so, mit den Ausschnitten aus den Büchern und den Aussagen der Ausschussmitglieder, hat es mir ziemlich gut gefallen. Ich fand die Entwicklung vom verängstigten Opfer hin zum Todesengel überzeugend und man kann ja auch allerlei reininterpretieren, vom Namen "White" bis zum Blut usw. "Schmutzkissen" ist übrigens eins der lustigsten Wörter, die ich zuletzt lesen durfte! :lol:



Zum Buch selbst: Ich habe das alte Heyne-TB aus den 70ern gelesen und mich zuerst gewundert, dass die anderen Fassungen etwas dicker sind. Dass es eine Neuübersetzung gibt, war mir erst nicht klar. Wobei der Roman auch im Hardcover von Schneekluth (ausnahmsweise für eine dt. Fassung) eine gute Figur macht - zumindest sieht Carrie mal mehr wie Carrie aus dem Roman aus und nicht wie Sissy Spacek!

Den Film von 76 habe ich mir gleich danach angesehen und empfand ihn fast als Parodie auf das Buch. Deutlich entschärft und Travolta als Bösewicht, das war echt nicht überzeugend. Dafür war die Ballszene doch recht schön. Das Remake kenne ich noch nicht, vielleicht ist das ja besser.
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Re: Carrie

Beitragvon Vince » Sa 03.Okt.2020 12:59

Habe ich mir vor wenigen Tagen neu zugelegt und werde es demnächst dann auch erneut lesen - das letzte und einzige Mal dürfte so etwa zehn Jahre her sein. Viel muss man ja zur Handlung nicht sagen - Eine aus heutiger Sicht klassische Geschichte über Mobbing und seine unangenehmen Folgen, aber als der Roman in den 70ern erschien, hat sich vermutlich noch kaum jemand über dieses sensible Thema Gedanken gemacht und ich kann mir gut vorstellen, dass die Lektüre die Leser damals wahrlich erschüttert hat - sollte es doch auch noch einige Jahre dauern, bis von "Außenseitern" verübte Amokläufe immer häufiger die Schlagzeile machten und solch ein Szenario lediglich der Stoff war, aus dem Alpträume gemacht sind. Als Aufklärungsmaterial mag es vielleicht etwas zu fantastisch sein, aber King hat mit diesem Roman schon so eine Nische gezimmert, in der man heutzutage mehr zum nachdenken anregendes Material wie etwa "13 Reasons Why" findet.
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Re: Carrie

Beitragvon KoRnAdema » So 30.Mai.2021 17:10

Hallo zusammen,

ich bin mal so frei und stelle meine Frage, ohne mich durch den ganzen Thread gelesen zu haben.
In einem Bücherschrank bin ich auf Carrie gestoßen und hab es mal mitgenommen.
Nun habe ich mal im Netz aufgeschnapp, dass die erste Übersetzung von Carrie ziemlich gekürzt wurde, sogar komplette Charaktere rausgestrichen wurde.
Nun würde mich interessieren, ob ich eine komplette Übersetzung ergattert habe oder nicht.
Im Buch selbst steht jedoch nichts zur Übersetzung.
Das Buch ist das Bastei-Lübbe-Taschenbuch Allgemeine Reihe Band 13 121.
Das Buch ist die achte Auflage von 1990.
Bezüglich der Übersetzung gibt es nur den Vermerk: Copyright der vollständig überarbeiteten Übersetzung by Bastei-Verlag.

Weiß jemand von euch Rat?

Vielen Dank und viele Grüße
Christian
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Re: Carrie

Beitragvon igor » Mo 31.Mai.2021 09:16

Hi,

wurde Carrie 1992 von Wolfgang Neuhaus neu übersetzt.
Ob die alte Übersetzung unvollständig ist, kann ich Dir nicht sagen.
igor
 

Re: Carrie

Beitragvon AlexCross » Fr 30.Jun.2023 08:24

Ich bin auch auf der Suche nach einer "brauchbaren" Ausgabe von Carrie und bin dabei auf die Ausgabe im blauen Schutzumschlag (Hardcover) gestoßen. Könnt ihr mir etwas zu der Ausgabe sagen (ungekürzt etc.)?
AlexCross
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Re: Carrie

Beitragvon Stockerlone » Mo 03.Jul.2023 11:46

"Ich schreibe so lange, bis der Leser davon überzeugt ist, in der Hand eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein". ... `Stephen King´

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