Weil ich bei meiner REVIVAL-Rezension angedeutet habe, dass ich MR. MERCEDES für Bockmist halte, sollte ich das auch kurz begründen.
Vielleicht geht die Abneigung schon beim Cover los. Wurde das im Nagelstudio entworfen, oder ist das Buch durch Polly Pockets Regenbogen gefallen? Auf jeden Fall für meinen Geschmack zu schrill...
Man muss sich natürlich vor dem lesen klar sein, dass es sich um einen Krimi und nicht um eine übersinnliche, mystische oder sonst wie geartete, kingtypische Story handelt.
Eigentlich geht der Roman gut los. Das Attentat, die Stimmung der Wartenden und das Chaos, das danach herrscht lassen auf eine tolle Story hoffen.
Aber ich komme zu keiner Zeit mit auch nur einem der Charaktere klar. Die sind alle iwie unsympathisch oder langweilig. Das sind nicht die Droiden ,die ich suche... Brady ist zumindest interessant.
Die Wandlung von Bill vom sabbernden, sich selbst zerfressenden Ex-Cop zum vermeintlichen Superhelden glaube ich so nicht. Die wandelnde Apotheke Holly und Jerome, der Teenie-Nerd (der m.M. nur deshalb schwarz ist, weil er bei einer möglichen Verfilmung den nötigen, ethnischen Farbtupfer liefert) gehen mir auf die Senkel.
Ich verstehe auch Janey nicht, was sie dazu bringt sich mit Bill einzulassen. Ihre Schwester bringt sich um, auch weil die Polizei ihr in Sachen Mercedes-Klau nicht glaubt und genau den Typen engagiert sie, um ihr dann zu helfen? Als dann auch noch die Mutter nach der Befragung durch Bill anscheinend aufgewühlt stirbt, hat sie nix besseres zu tun, als wieder mit ihm in die Kiste zu springen.
Durch diese Beziehung ist Bill m.E. verblendet und überschätzt sich. Es verstreichen zu viele Möglichkeiten, um die Sache an die (richtige) Polizei abzutreten.
wirkt die Story auf mich noch verfahrener und z.T. auch ärgerlich.
Beispiel: Jerome fragt Bill, ober er einen Fahrer braucht. Er hat das schon mit seinen Eltern geklärt und die sagen, das geht klar. WAS ??? Mein 17-jähriger Sohn soll den Typen chauffieren, dessen Wagen gerade in die Luft flog und ich stimme dem zu, nur weil der olle Polizist sagt, dass das sicher nicht wieder passieren wird? Ab da hatte sich Walter_Brennans Feindbild geändert. Böse Eltern
Holly ist als "Partnerin" aufgrund ihres Medikamentenproblems einfach nicht glaubhaft und wieso auch ein zweiter Computerfreak? Wenn schon Jerome im Boot sitzt hätte der auch gereicht.
Wahrscheinlich könnte ich noch einige Sachen aufführen, die mir nicht gefallen, aber es muss auch so reichen. So kann ich nicht die Faszination für den Umbrella-Chat teilen.
Brady fand ich wenigstens interessant. Erinnerte etwas in seinem Wesen an Joubert aus DAS SPIEL.
Seit DER ANSCHLAG geht mir die Idee verschiedener Zeitstränge nicht aus dem Sinn. Und Vielleicht sieht die Geschichte in einem anderen Zeitstrang dann so aus:
So - ist mehr geworden als ich dachte...
W_B