von Kurt Barlow » So 16.Mär.2014 12:44
Puh, lang ist's her dass mir ein Buch von Herrn König so Kopfzerbrechen gemacht hat.
Mit hoher Vorfreude sofort angefangen, als es rauskam, und bei der Hälfte wurde es für fast zwei Monate erstmal auf den Nachttisch verfrachtet. Dafür gab es keinen dramatischen Grund, erst recht nicht (wie man so schön bei den berühmten 1-Stern-Rezessionen bei Amazon lesen kann), dass mich als treuen "Shining"-Fan die Geschichte beleidigt hätte... es war einfach furchtbar langweilig. "Doctor Sleep" ist so ein Buch, bei dem man alles von der Liste abstreicht, was kommen muss und kommen könnte, ein paar heitere Überraschungen inklusive, aber der richtig dicke Clou, der Aspekt, der mich förmlich dazu zwingt, das Buch nochmal sofort (oder wenigstens irgendwann) neu anzufangen, fehlt völlig. Sicherlich ist es eine schöne Geschichte mit vielen Hintertürchen, bei denen man seiner Interpretation freien Lauf lassen kann, aber wo ist der King, der neben einem schönen Schreibstil auch mal ein unvorhergesehenes Ass aus dem Ärmel schüttelt?
Als direkte Fortsetzung zu "Shining" darf man das - denke ich mal - einfach nicht sehen. Zwar werden allerhand Motive aufgegriffen, aber letztlich erzählt der Doktor Schlaf eine ganz andere Geschichte mit neuen Schwerpunkten. Ob das Buch jetzt in einer Liga mit dem Original spielt, mag ich als jener welcher, der schon "Shining" nicht besonders großartig fand, nicht sagen. Beide Romane haben ihre ganz eigenen Pro- und Kontrapunkte. "Doctor Sleep" hat mich, bis auf diese grauenhafte Vorhersehbarkeit, ganz nett unterhalten. Nicht weil es wirklich spannungsgeladen war, aber King kann halt immer noch so schreiben, dass ich auch seine Einkaufsliste bis zum letzten Punkt lesen müsste.
I think I'm a Bananatree!
22 gelöste King Fragen - 60 Minuten Wartezeit