von Trillian » Mo 18.Mär.2002 09:07
Hallo an Fabian und alle anderen,
jetzt hab ich also auch das neuste Werk gelesen, welches ich schon im Januar vorbestellt hatte (das Warten fiel mir diesmal irgendwie verdammt schwer).
Gottseidank hat sich die Befürchtung nicht bestätigt, dass der Buick nur ein neuer Aufguss von Christine ist. King gehen die Ideen anscheinend doch nicht so schnell aus (Hallelujah – hab ich ja aber auch eigentlich praktisch ehrlich niiiie dran gezweifelt).
Was meint ihr, gibt es möglicherweise Parallelen zu den merkwürdigen Autos der bemäntelten Männer aus Atlantis ? Ich glaub eigentlich nicht so recht dran, bin aber auf eure Meinung gespannt.
Außerordentlich schade fand ich beim Lesen übrigens die Tatsache, dass ich keinen blassen Schimmer habe, wie so ein 58er Buick wohl aussehen mag. Irgendwie dachte ich immer, ein Buick ist so eine langweilige Familienkutsche, vermutlich könnte ich damit aber kaum falscher liegen !?!
Als Highlight empfand ich die nett abartige Schilderung der Pseudo-Fledermaus-Sezierung. Also, die Eier, die wie eingesponnene Fliegenleichen aussahen – mannomann, da ist mir ja mein Frühstücksbrötchen wirklich im Halse stecken geblieben ! Der Mann hat ja wirklich die Gabe, so was anschaulich rüberzubringen – shocking (but shocking good). Ein Tick zu realistisch war für mich als passionierte Hundeliebhaberin das perverse Krepieren von Mister Dillon.
Ich glaube, auch bei diesem Roman liegt das Geheimnis wieder im faszinierenden Gegensatz vom einfachen, schnörkellosen Erzählstil (der auch besonders die Glaubwürdigkeit der Personen vermittelt) und der absolut unglaublichen Story auf der anderen Seite. Im Verlauf der Geschichte lässt man sich von Dingen fesseln, für die man sonst nur ein müdes Lächeln übrig hätte. Was für ein begnadeter Erzähler !
Dass Fragen offen bleiben, gefällt mir ganz gut, so bleibt auch am Ende das Gefühl des ganz und gar Fremden und Unbegreiflichen.
Ein wenig Gänsehaut hat mir auch das Nachwort bereitet. Während des Lesens dachte ich noch, dass King wieder seinen Unfall aufarbeitet – und am Ende stellt sich raus, dass der Roman größtenteils schon vorher stand ! Merkwürdig wie das Leben manchmal so spielt.
Ich könnte also jetzt eigentlich gar nix anführen, was mir nicht gefallen hätte. Spannende Story, glaubwürdige Charaktere, ausgezeichneter Stil (hervorragende Arbeit von Jochen Schwarzer !). Ich hab mich keine Minute gelangweilt !