von Larry Underwood » So 29.Jun.2008 12:29
ich habe so ziemlich vieles von King gelesen, aber in Punkto Litaralität kommt an "Love" einfach nichts hin. Die geniale Umschreibung der schneebedeckte Weide, die für Geborgenheit etc. steht, ist nur eins von vielen Motiven im Buch, die King in derartig symbolhafter Ausschreibung noch nie angewendet hat.
Und da kann der Clown von Es noch sonst so als Assoziation für Kinderheitsängste vieler Erwachsener stehen, dieses Werk hat eine eindeutigere nähe zur Trivialliteratur.
Daher auch mein Überraschtsein beim und nach dem Lesen von Love. Hier ist eindeutig ein noch sprachsicherer King am Werk, der erkannt hat, dass man heutzutage immer weniger mit fantastischem Horror überrascht. Der beste Horror findet in Andeutungen statt, wobei "Love" ja kaum auf Horror-Anteile aus ist. Eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art, so könnte man vielleicht der Rahmen des Buchs umschreiben.
Hätte King seit eh und je diese "Schiene" gefahren, dann wäre er unter den starrhalsigen Literaturkritikern wohl nicht als Horrorautor für infantile Erwachsene und Jugendliche verrufen.
Als zuletzt von mir gelesene King Geschichte fällt mir da noch "Pin-Up" im Zusammenhang ein, in der King diesesmal komplett auf Horror-Elemente verzichtet, was die Geschichte aber umso reizender macht in meinen Augen.