Atlantis

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Moderator: Heiger

Re: Atlantis

Beitragvon Jehane » Fr 08.Jan.2016 11:04

Bin heute Vormittag mit dem Buch fertig geworden und finde es für das, was es transportieren soll, noch immer zu lang. Kings Herangehensweise an das Thema war allerdings spannend - mehrere Geschichten zu schreiben, die über eine Handvoll Protagonisten miteinander verknüpft sind und die sich am Ende zu einem Kreis schließen, hat mir gut gefallen, auch die ganze Coming of Age-Sache hat er wieder gut hingekriegt, und ich glaub, grad für US-Leser ist seine Aufarbeitung dieser Zeit und v.a. des Krieges leichter zugänglich als für Europäer. Das liegt auch daran, dass Amerikaner den Krieg nach wie vor anders sehen als Europäer. Das fängt schon bei der Motivation an, in den Krieg zu ziehen - ich find, King hat das grad am Beispiel Sullys gut herausgearbeitet. Da wird ohne zu hinterfragen der Regierung geglaubt und man zieht für etwas in den Kampf, das einen persönlich eigentlich nicht betrifft. Aber weil sich panische Angst vor der Ausbreitung des Kommunismus durchsetzt, kämpft man halt mit, nur um dann draufzukommen, dass das eine saublöde Idee war und nur, um dann ein jahrzehntelanges Trauma mit sich herumzuschleppen, das einen fertigmacht. Ich find, King hat auch die unterschiedlichen Methoden, mit diesem Trauma umzugehen, gut herausgearbeitet (Carol z.B., wobei ich da ja echt froh war, dass die überlebt hat). Aber in Summe war's mir einfach zu lang und stellenweise leider auch zu langweilig. Und so toll ich gerade die erste Geschichte mit den Bezügen zum Turm fand - das wirkte am Ende doch ziemlich aufgesetzt und unpassend, wie ein Fremdkörper.
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